:: 3/2023

Frauen auf dem Weg zur Professur

Der Frauenanteil bei Erstberufungen in Baden-Württemberg und Deutschland im Vergleich

1923 wurde mit Margarete von Wrangell die erste Professorin Deutschlands an die Universität Hohenheim berufen. Knapp 100 Jahre später waren 1 820 Professorinnen an den baden-württembergischen Hochschulen angestellt. Diese machten aber nur 24 % aller Professorinnen und Professoren aus. Mit Blick auf die Erstberufungen wird jedoch deutlich, dass immer mehr Frauen berufen werden. Im bundesweiten Vergleich liegt Baden-Württemberg dabei im Durchschnitt. Dieser Beitrag beschreibt den Frauenanteil in den verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Karriere unter besonderer Berücksichtigung erstberufener Professorinnen und Professoren.

Erst Ende des Jahres 2022 schrieb das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ein neues 1,75 Millionen Euro umfassendes Förderprogramm aus, um Nachwuchswissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) sowie den Kunst- und Musikhochschulen zu unterstützen.1 Auch das von Bund und Ländern getragene Professorinnenprogramm zur Erhöhung des Frauenanteils in wissenschaftlichen Spitzenpositionen geht 2023 in eine neue Förderphase. Dies nehmen wir zum Anlass, um den Frauenanteil in den verschiedenen Stadien der wissenschaftlichen Karriere einmal genauer zu betrachten. Dabei gehen wir sowohl auf den Erwerb von Qualifikationen als auch auf die verschiedenen beruflichen Stationen des wissenschaftlichen und künstlerischen Personals an den Hochschulen unter besonderer Berücksichtigung der erstberufenen Professorinnen und Professoren ein.

Kaskade beim Erwerb von Abschlüssen

Betrachtet man den Frauenanteil auf den verschiedenen Stufen beim Erwerb von Abschlüssen, so ergibt sich eine zu den höheren akademischen Graden hin abnehmende Kaskade. Während von den Erststudiumsabsolventinnen und -absolventen des Prüfungsjahres 2021 knapp 53 % weiblich waren, betrug ihr Anteil an den abgeschlossenen Promotionen nur noch gut 44 %. Bei den Habilitationen, die vor allem für die Berufung auf Universitätsprofessuren relevant sind, wurde sogar nur noch etwa jede dritte Habilitation von einer Frau abgelegt. Dabei haben sich die Studierendenzahlen von Frauen und Männern ungeachtet vereinzelter Schwankungen in den letzten Jahrzehnten stark angeglichen. Waren 2003 noch knapp 47 % der Erstsemester weiblich, so stieg ihr Anteil in den folgenden 18 Jahren um gut 3 Prozentpunkte an. Seit 2018 konnten unter den Erststudiumsabsolventinnen und -absolventen sogar mehr Frauen als Männer verzeichnet werden. Ab 2020 galt dies auch für die Studienanfängerinnen und -anfänger (Schaubild 1).

Eine ähnliche Entwicklung lässt sich im sogenannten akademischen Mittelbau beobachten. Zwar stieg auch hier der Frauenanteil an den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern2 kontinuierlich an. Dennoch betrug dieser im Jahr 2021 nur gut 43 %. Der Frauenanteil an den Promotionsabsolventinnen und -absolventen erreichte mit gut 46 % im Jahr 2012 seinen bisherigen Höchstwert. In den folgenden Jahren nahm dieser jedoch wieder um bis zu 4 Prozentpunkte ab. Zwar konnte somit noch immer keine Parität zwischen den Geschlechtern erreicht werden. Dennoch lässt sich festhalten, dass inzwischen fast gleich viele Frauen und Männer die Grundvoraussetzung für eine wissenschaftliche Karriere, die Promotion, vorweisen können. Der entscheidende Einschnitt erfolgt stattdessen auf den Karrierestufen nach der Promotion. Doch auch hier zeigt die Entwicklung der letzten Jahre einen positiven Trend.

Verdopplung des Professorinnenanteils innerhalb der letzten 17 Jahre

So lag der Frauenanteil an den Juniorprofessuren im 1. Jahr nach ihrer Einführung mit gut 18 % noch in etwa auf dem Niveau des Frauenanteils an den Habilitationen. Dieser Wert konnte in den darauffolgenden Jahren schnell ausgebaut werden, sodass die Anteile zwischen beiden Geschlechtern bereits im Jahr 2018 nahezu paritätisch ausfielen. Mit Blick auf die Habilitationen zeigt sich nach wie vor eine klare Unterrepräsentanz der Frauen. Ihr Anteil bewegt sich, aufgrund der geringen Fallzahl teilweise stark schwankend, zwischen gut 19 % im Jahr 2003 und einem bisherigen Maximum von gut 37 % im Jahr 2019.

Am geringsten ist der Frauenanteil jedoch weiterhin bei den Professuren insgesamt. Im Jahr 2003 betrug dieser gerade einmal knapp 11 %. Da es sich bei Professuren in der Regel um Lebenszeitverbeamtungen handelt und vergleichsweise wenige neue Stellen geschaffen werden, sind Neubesetzungen vielfach erst mit dem Renteneintritt früherer Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber möglich. Ein höherer Frauenanteil an den Professorinnen und Professoren insgesamt kann sich daher auch nur allmählich durchsetzen. Zwar hatte sich der Frauenanteil zwischen 2004 und 2021 verdoppelt. Doch unter der Annahme, dass sich der Frauenanteil im gleichen Maße wie bisher weiterentwickelt, kann erst in etwa 40 Jahren mit einer ausgeglichenen Besetzung der Professuren durch Frauen und Männer gerechnet werden.3

Keine Kaskade beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal?

Das Phänomen eines mit jeder weiteren Karrierestufe weiter abnehmenden Frauenanteils, das auch als »leaky pipeline«-Effekt bekannt ist, scheint sich zunächst auch beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal an den Hochschulen zu zeigen. Abgesehen von den Professorinnen und Professoren wiesen die habilitierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei mit gut 28 % den geringsten Frauenanteil auf, der auch in etwa dem Frauenanteil an den abgeschlossenen Habilitationen des Jahres 2021 entspricht.

Doch abgesehen vom niedrigen Frauenanteil bei den habilitierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nimmt der Frauenanteil bis zur Juniorprofessur zu und nicht ab. Bei den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Bachelor oder Master als höchstem Hochschulabschluss lag der Frauenanteil im Jahr 2021 bei gut 43 %, bei den promovierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei gut 45 % und bei den Juniorprofessuren bei knapp 48 %. Selbst bei den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich im Jahr 2021 noch in einem laufenden Habilitationsverfahren befanden, lag der Frauenanteil noch bei knapp 42 %. Erst bei den abgeschlossenen Habilitationen, den habilitierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Professorinnen und Professoren insgesamt fiel der Frauenanteil deutlich ab (Schaubild 2, Tabelle 1).

Neben Habilitation und Juniorprofessur bestehen noch weitere Möglichkeiten, sich für die Berufung auf eine Lebenszeitprofessur zu qualifizieren, wie durch die Übernahme einer Nachwuchsgruppenleitung oder einer Tenure-Track-Professur. Beim hauptberuflich beschäftigten wissenschaftlichen und künstlerischen Personal, das eine solche Qualifizierungsposition innehatte, betrug der Frauenanteil im Jahr 2021 gut 39 %.

Unterschiede zwischen Hochschularten

Allerdings bestehen starke Unterschiede zwischen den einzelnen Hochschularten im Hinblick auf den Frauenanteil an den Professuren. Besonders hohe Werte erzielten in diesem Vergleich die Pädagogischen Hochschulen (PH) mit einem Frauenanteil von gut 44 %, sowie die nichtstaatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW), an denen gut 38 % der Professuren im Jahr 2021 von einer Frau besetzt waren. Geringere Frauenanteile wiesen die HAW der Verwaltung (28 %), die Kunst- und Musikhochschulen (27 %) und die Universitäten (24 %) auf. Am schlechtesten schnitten die DHBW (20 %) und die staatlichen HAW (19 %) ab. Eine mögliche Erklärung für diese Varianz ist die unterschiedliche Verteilung der Fächergruppen über die verschiedenen Hochschularten. So haben viele der staatlichen HAW ihren Schwerpunkt im ingenieurwissenschaftlichen Bereich, der wiederum traditionell eher männlich besetzt ist.

Im bundesweiten Vergleich lagen die baden-württembergischen Hochschulen mit ihren Frauenanteilen an den Professuren bei den meisten Hochschularten unterhalb des Durchschnitts. Nur beim Frauenanteil an den nichtstaatlichen HAW übertraf Baden-Württemberg den Wert für Deutschland insgesamt um gut 3 Prozentpunkte (Tabelle 2).

Höherer Frauenanteil bei Erstberufungen

Bei den erst kürzlich berufenen Professorinnen und Professoren lag der Frauenanteil deutlich über dem Frauenanteil an den Professorinnen und Professoren insgesamt. So betrug der Frauenanteil bei den im Jahre 2021 erstmalig auf Lebenszeit berufenen Professorinnen und Professoren an den baden-württembergischen Hochschulen gut 36 %. Damit lag er zwar weiterhin unterhalb des Frauenanteils an den Juniorprofessuren und den promovierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber dennoch über dem Frauenanteil an den habilitierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den abgeschlossenen Habilitationen. Bei den Erstberufungen auf Zeit, bei denen es sich mehrheitlich um Juniorprofessuren handelt, lag der Frauenanteil in Baden-Württemberg bei 46 %.

Abgesehen von Sachsen-Anhalt lagen die Frauenanteile bei den Erstberufungen auf Lebenszeit auch in den anderen Ländern über dem Frauenanteil an den Professorinnen und Professoren insgesamt – wenn auch auf sehr unterschiedlichem Niveau. Einzig in Brandenburg wurden mit knapp 65 % im Jahr 2021 mehr Frauen als Männer erstmalig auf eine Lebenszeitprofessur berufen. In Thüringen (47 %) und Hessen (41 %) konnten immerhin noch Werte von über 40 % verzeichnet werden. Die geringsten Frauenanteile bei den Erstberufungen auf Lebenszeit hatten Sachsen mit 28 % und Sachsen-Anhalt mit 17 % vorzuweisen (Schaubild 3).

Baden-Württemberg im Mittelfeld

Mit den zuvor beschriebenen Werten lag das Land Baden-Württemberg annähernd im bundesweiten Durchschnitt. Andere Länder schnitten jedoch wesentlich besser ab. Spitzenreiter beim Frauenanteil unter den Juniorprofessuren waren Bremen (60 %), Brandenburg (58 %) und Schleswig-Holstein (53 %). Am schlechtesten schnitten mit jeweils 39 % die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und das Saarland ab. Mit Blick auf die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Habilitation ergibt sich eine andere Reihenfolge. Schlusslichter waren hier Bremen und Brandenburg, in denen auf die vier bzw. 60 Fälle in der genannten Kategorie keine einzige Frau entfiel. Sachsen-Anhalt (25 %), Schleswig-Holstein (25 %) und Thüringen (21 %) befanden sich ebenfalls unterhalb des Durchschnitts. In den beiden Stadtstaaten Hamburg und Berlin war der Frauenanteil an den habilitierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit jeweils gut 33 % am höchsten.

Höchster Frauenanteil bei Erstberufungen in Mathematik, Naturwissenschaften

Abgesehen von der Fächergruppe Sport, bei der nur eine einzige Erstberufung für das Jahr 2021 gemeldet wurde, wurden an den baden-württembergischen Hochschulen im Jahr 2021 in der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften mit gut 64 % mehr Frauen als Männer erstmalig auf eine Lebenszeitprofessur berufen. In den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften betrug der Frauenanteil an den Erstberufungen auf Lebenszeit knapp 45 %, in den Geisteswissenschaften gut 36 %, in Kunst, Kunstwissenschaft gut 33 % und in Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften gut 31 %. In der Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin lag der Frauenanteil bei knapp 29 %. Nur in den Ingenieurwissenschaften war der Frauenanteil an den Erstberufungen auf Lebenszeit mit knapp 20 % noch geringer (Schaubild 4).

Vergleicht man die Frauenanteile bei den Erstberufungen mit den Frauenanteilen an den Juniorprofessuren und den habilitierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dann zeigt sich das folgende Muster. In allen Fächergruppen ist der Frauenanteil an den wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer Habilitation als höchstem Abschluss geringer als der Frauenanteil an den Juniorprofessuren. Zudem lagen die Frauenanteile in den Fächergruppen der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Kunst, Kunstwissenschaft, Mathematik, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Sport bei den Erstberufungen auf Lebenszeit in etwa gleichauf oder sogar oberhalb des Frauenanteils an den Juniorprofessuren. Der Frauenanteil an den habilitierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lag hingegen deutlich darunter. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Juniorprofessur innerhalb dieser Fächergruppen für Frauen deutlich bessere Chancen auf eine wissenschaftliche Karriere bietet als eine Habilitation.

Die Fächergruppen Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften und Geisteswissenschaften wiesen, abgesehen von der zahlenmäßig sehr kleinen Fächergruppe Sport, mit jeweils knapp 65 % zwar die höchsten Frauenanteile an den Juniorprofessuren auf. Doch dies ging offenbar nicht mit einem höheren Frauenanteil bei den Erstberufungen auf Lebenszeit einher. Stattdessen lag der Frauenanteil an den Erstberufungen innerhalb dieser Fächer eher auf dem deutlich niedrigeren Niveau des Frauenanteils an den habilitierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Falle der Geisteswissenschaften lag der Frauenanteil an den Erstberufungen sogar noch unterhalb des Frauenanteils an den habilitierten wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass innerhalb dieser Fächer vor allem die Habilitation als zentrale Qualifikation für eine Lebenszeitprofessur angesehen wird.

Weniger Frauen auf höher dotierten Stellen

Die meisten der 7 572 hauptberuflich beschäftigten Professorinnen und Professoren an den baden-württembergischen Hochschulen wurden mit den Besoldungsgruppen W 2 und W 3 vergütet. Zusammen machten sie im Jahr 2021 gut 74 % aus. Knapp 4 % der Professuren wurden mit W 1 vergütet. Auf die C-Besoldungsgruppen entfielen noch gut 13 %. Die restlichen 9 % setzten sich vorrangig aus außertariflichen Vergütungen und den Besoldungsgruppen E 13 bis E 15 bzw. A 14 bis A 16 sowie BAT I und BAT Ia zusammen (Schaubild 5).

Da die C-Besoldung bereits im Jahr 2002 durch die W-Besoldung abgelöst wurde (siehe auch i-Punkt »W-Besoldungsgruppen«), können keine neuen Professorinnen und Professoren mehr in diese Besoldungsgruppen nachrücken. Entsprechend gering ist deshalb ihr Frauenanteil. Er lag bei den C 2-Professuren bei knapp 22 %, bei den C 3-Professuren bei gut 18 % und bei den höchstdotierten C 4-Professuren bei 12 %. Allerdings lag der Frauenanteil bei den W 3-Professuren ebenfalls nur bei 25 % und bei den W 2-Professuren bei knapp 22 %. Nur bei den W 1-Professuren, bei denen es sich in der Regel um Juniorprofessuren handelt, lag der Frauenanteil im Jahr 2021 deutlich darüber, nämlich bei gut 47 % (Tabelle 3).

Doch auch hier ändert sich das Bild, wenn man den Blick auf die Erstberufungen lenkt. Bei den erstmalig auf Lebenszeit berufenen W 2-Professorinnen und -Professoren des Jahres 2021 betrug dieser gut 28 %. Bei den Erstberufungen auf die höher dotierten W 3-Professuren lag der Frauenanteil sogar bei knapp 41 %.

Fazit

Ungeachtet der Tatsache, dass in den frühen Stadien der wissenschaftlichen Laufbahn Männer und Frauen nahezu gleichermaßen vertreten sind, sind Männer unter den Professorinnen und Professoren im Vergleich zu ihren weiblichen Kolleginnen noch immer stark überrepräsentiert. Ein Blick auf die Entwicklung innerhalb der letzten Jahre zeigt jedoch, dass dieses Ungleichgewicht allmählich abnimmt. Zwar zeigen die hier präsentierten Daten noch keine Parität zwischen den Geschlechtern. Doch die These von der »leaky pipeline« oder einer Kaskade auf dem Weg zur Professur lässt sich nicht mehr in demselben Umfang und für alle Karrierepfade aufrechterhalten, wie dies noch vor wenigen Jahren der Fall war. Insbesondere im Hinblick auf die Qualifikationen für eine Lebenszeitprofessur abseits der Habilitation – Juniorprofessur, Nachwuchsgruppenleitung und Tenure-Track – wird deutlich, dass der Frauenanteil auf diesen Karrierepfaden den Männeranteil fast eingeholt hat. In einigen Fächergruppen spiegelt sich dieser Trend auch unter den Erstberufungen wider, bei denen der Frauenanteil im Jahr 2021 den Anteil der männlichen Kollegen eingeholt und mitunter sogar überholt hat.

1 Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/karriereweg-professorin-wissenschaftsministerium-startet-programmaufruf-fuer-mentoring-projekte?print=1&cHash=672033cac81cbc59788fa1c75fde610a (Abruf: 19.01.2023).

2 Hauptberuflich tätiges wissenschaftliches und künstlerisches Personal unterhalb der Professur.

3 Löther, Andrea (2021). 30 Jahre Geschlechtergleichstellung in der Wissenschaft – eine Bilanz. Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung: 25. Fortschreibung des Datenmaterials (2019/2020) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen. Bonn: Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), S. 118–147.