:: 4/2023

Statistisches Monatsheft April 2023

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

die erste Hälfte des Jahres 2022 war von anhaltenden Lieferengpässen bei wichtigen Vorleistungsgütern, steigenden Preisen und Unsicherheiten bei der Versorgung mit Energie infolge der Invasion der Russischen Föderation in die Ukraine geprägt. Diese Entwicklungen hatten zunächst eine dämpfende Wirkung auf die Südwestindustrie. In der zweiten Jahreshälfte nahmen die Produktion und die Umsätze der Südwestindustrie jedoch bis zuletzt zu. Im Titelbeitrag analysiert Volker Schneider die Entwicklung der Südwestindustrie im Verlauf des Jahres 2022.

Baden-Württemberg ist bekannt als das Land der Sonderkulturen. Insbesondere Obst wird in großem Umfang angebaut und produziert. Der Schwerpunkt der Obstproduktion liegt vor allem auf dem Anbau von Kern und Steinobst. Auf einer Fläche von 17 644 Hektar werden von 3 563 Betrieben überwiegend Äpfel, Süßkirschen und Zwetschgen kultiviert. Im 5-jährigen Turnus werden hierzu Informationen über die angebauten Obstarten erhoben. Julia Kösler beleuchtet in ihrem Beitrag die Arten- und Sortenvielfalt der Sonderkulturen Baden-Württembergs auf Basis der Baumobstanbauerhebung 2022.

Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse für Ihre Arbeit.

Dr. Anke Rigbers, Präsidentin

Südwestindustrie im Jahr 2022 – zwischen Lieferengpässen und Energiekrise

Die seit dem Jahr 2021 anhaltenden Lieferengpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern, steigende Preise und Unsicherheiten bei der Versorgung mit Energie infolge der Ende Februar von der Russischen Föderation gestarteten Invasion in die Ukraine dämpften die Entwicklung der Südwestindustrie bis Mitte des Jahres 2022 spürbar. In der 2. Jahreshälfte 2022 drehte sich das Bild langsam. So nahmen trotz der bestehenden Unsicherheiten die Produktion und die Umsätze der Südwestindustrie bis zuletzt zu und die Auftragseingänge hielten sich, unbeschadet der rückläufigen Entwicklungen, zunächst auf einem hohen Niveau. Zum Ende des Jahres 2022 setzte sich die positive Produktions- und Umsatzentwicklung mit zunehmender Dynamik fort. Die Auftragseingänge gingen allerdings weiter deutlich zurück.

60 Jahre Anwerbeabkommen mit Marokko

Zur marokkanischen Bevölkerung in Baden-Württemberg

1952, dem Gründungsjahr des Südweststaats, lebten in Baden-Württemberg lediglich rund 60 000 Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit. Deren Zahl stieg in den folgenden 2 Jahrzehnten fast stetig an. Ursache hierfür war, dass zu dieser Zeit das sogenannte »Wirtschaftswunder« bereits in vollem Gange war. Als Folge dieser ungemein dynamischen Wirtschaftsentwicklung zeichnete sich ein allgemeiner Arbeitskräftemangel ab, der zur Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte führte. Nachdem 1955 das erste Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien geschlossen wurde, folgten im Jahr 1960 Abkommen mit dem Königreich Spanien und mit Griechenland sowie 1961 mit der Türkei. Am 21. Mai 1963 wurde ein entsprechendes Abkommen auch mit Marokko abgeschlossen, das sich somit zum 60. Mal jährt. Dieses Ereignis wurde zum Anlass genommen, ausgewählte Aspekte der marokkanischen Bevölkerung in Baden-Württemberg zusammenzustellen.

Programm NETZWERK FÜR GENERATIONEN

FaFo unterstützt Kommunen bei der Gestaltung des demografischen Wandels vor Ort

Mit dem Programm »Netzwerk für Generationen« der Baden Württemberg Stiftung unterstützt die FamilienForschung Baden-Württemberg (FaFo) des Statistischen Landesamts aktuell elf Städte und Gemeinden beim Auf- und Ausbau von gemeinwohlorientierten Generationennetzwerken. Mit einem netzwerkorientierten und generationenübergreifenden Ansatz lässt sich der soziale Gestaltungsspielraum in einer Kommune erheblich vergrößern. Eine Kultur des generationenübergreifenden Miteinanders erweist sich angesichts der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft für die Gemeinden und Städte als wichtiger Zukunftsfaktor.

Der baden-württembergische Baumobstanbau

Arten- und Sortenvielfalt im Land der Sonderkulturen

Baden-Württemberg ist bekannt als das Land der Sonderkulturen. Insbesondere Obst wird in großem Umfang angebaut und produziert. Durch ihr vergleichsweise mildes und ausgeglichenes Klima bieten vor allem die Gebiete am Bodensee und in den Flusstälern von Rhein und Neckar gute Voraussetzungen für den Anbau. Der Schwerpunkt der Obstproduktion liegt dabei auf dem Anbau von Kern- und Steinobst. Auf einer Fläche von 17 644 Hektar (ha) werden von 3 563 Betrieben überwiegend Äpfel, Süßkirschen und Zwetschgen kultiviert. Im 5-jährigen Turnus werden hierzu detailreiche Informationen über den Umfang und die Strukturen der angebauten Obstarten in der Baumobstanbauerhebung (siehe i-Punkt »Baumobstanbauerhebung«), die zuletzt 2022 durchgeführt wurde, erhoben.

Baden-Württemberg und Thüringen im Vergleich: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit 1991 bis 2021

Am 3. Oktober 2022 wurde in Erfurt der Tag der Deutschen Einheit unter dem Motto »zusammen wachsen« gefeiert. Damit angespro­chen sind Fragen wie: Ist die Gesellschaft in Ost- und Westdeutschland 32 Jahre nach der Wiedervereinigung wirklich zusammengewachsen? Wachsen die neuen und die alten Länder inzwischen zusammen, also gemeinsam, im Gleichschritt? Besonders der zweite Aspekt steht hier im Fokus einer Analyse der beiden Länder Baden-Württemberg und Thüringen.

Warum Baden-Württemberg und Thüringen? Beide Länder weisen bemerkenswerte Gemeinsamkeiten auf:

Karte des Monats: Straßendichte in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs und den Bundesländern Deutschlands 2020

Mit der Karte des Monats werden regelmäßig besondere Themen kartografisch aufgegriffen.

Diese und viele weitere Karten stehen für Sie zum kostenlosen Download bereit oder können auf Wunsch auch als Poster in verschiedenen Größen bestellt werden.

Darüber hinaus bieten wir mit unserem interaktiven Kartenangebot auch die Möglichkeit, Karten verschiedener Themen der amtlichen Statistik nach eigenem Bedarf zusammenzustellen. Die interaktiven Karten greifen auf einen umfangreichen Datenpool für kartografische Analysen zurück. Sie sind ebenso in verschiedenen Dateiformaten zum kostenlosen Download verfügbar.

Gerne erstellen wir für Sie auch Karten auf Wunsch. Dazu steht uns das gesamte Datenangebot des Landesinformationssystems zur Verfügung. Wenden Sie sich für Ihre Bestellung oder weiterführende Informationen telefonisch oder per Mail an uns.