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Zur Entwicklung der Geschlechterproportion der baden-württembergischen Bevölkerung

Männer sind im Südwesten in der Unterzahl: Von den derzeit rund 11,3 Millionen (Mill.) Einwohnerinnen und Einwohnern sind 49,7 % männlich und 50,3 % weiblich.1 Allerdings lag damit der Anteil des männlichen Geschlechts in den letzten Jahren so hoch wie noch nie in den vergangenen Jahrzehnten. Im vorliegenden Beitrag sollen die Gründe für die unterschiedliche Geschlechterverteilung einerseits sowie deren numerischen Verschiebung hin zu den Männern andererseits aufgezeigt werden. Auswertungsergebnisse zu den regionalen Unterschieden innerhalb des Landes runden den Beitrag ab.

Ein Blick zurück

Auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg lebten im Jahr 1900 lediglich 4,1 Mill. Menschen und damit nicht einmal halb so viele wie heute. Der Anteil der männlichen Bevölkerung, der damals bei 49 % lag, ging in den folgenden Jahrzehnten stetig zurück und erreichte 1950 mit nur noch etwas mehr als 46 % den bisher geringsten Wert (Schaubild 1). Hauptursache hierfür war, dass im Zweiten Weltkrieg erheblich mehr Männer als Frauen starben.

Von 1950 bis etwa zum Jahr 2015 hat sich dann der Anteil der Männer2 relativ stetig erhöht. Seither blieb er allerdings praktisch konstant und lag Mitte 2023 im Südwesten bei 49,7 %. Im Bundesländervergleich ist dies der höchste Wert; am niedrigsten ist der Anteil der männlichen Bevölkerung in Schleswig-Holstein mit 48,9 %.3 Während damit bei den Bundesländern die Spannweite bezüglich der Geschlechterverteilung lediglich 0,8 Prozentpunkte beträgt, sind die weltweiten Unterschiede deutlich größer (vgl. i-Punkt: »Weltweit deutliche Unterschiede bei der Geschlechterverteilung«).

Determinanten der Geschlechterproportion …

Bevor auf die Gründe eingegangen wird, weshalb der Männeranteil in den vergangenen Jahrzehnten angestiegen ist, soll geklärt werden, welche Faktoren überhaupt das zahlenmäßige Verhältnis der Geschlechter bestimmen. Allgemein gilt, dass die Geschlechterproportion in Abhängigkeit vom Alter der Bevölkerung unterschiedlich stark von biologischen, ökonomischen, sozialen und privaten Faktoren beeinflusst wird.4 Dies führt dazu, dass sich deren Verteilung im Laufe eines Lebenszyklus deutlich verschiebt.

In den ersten Lebensjahren bestimmen vor allem biologische Einflussfaktoren die Geschlechterproportion. Hauptursache für die Dominanz des männlichen Geschlechts in den jüngeren Altersjahren ist, dass regelmäßig mehr Jungen als Mädchen geboren werden. In Baden-Württemberg stehen 1 000 Mädchengeburten immerhin rund 1 055 Geburten von Jungen gegenüber.5

Ein zweiter biologischer Einflussfaktor auf die Geschlechterverteilung der Bevölkerung ist die Lebenserwartung. Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von knapp 80 Jahren hoffen, bei den Mädchen sind es im Schnitt gut 4 Jahre mehr. Dieser Unterschied wirkt der Geschlechterproportion bei der Geburt im Laufe des Lebenszyklus entgegen, da die Sterblichkeit des männlichen Geschlechts in praktisch allen Altersgruppen über der der Frauen liegt.

Schließlich wird die geschlechtsspezifische Zusammensetzung der Bevölkerung vor allem bei jungen Erwachsenen und in der mittleren Altersgruppe stärker von individuellen Faktoren bestimmt. Insbesondere die Bereitschaft zur räumlichen Mobilität aufgrund von wirtschaftlichen und sozialen Einflussfaktoren führt zu einem zwischen den Geschlechtern unterschiedlichen Wanderungsverhalten. So hat beispielsweise eine Befragung von Fortgezogenen aus Sachsen nach ihren Motiven ergeben, dass Männer überwiegend aus beruflichen Gründen und damit in etwas höherem Alter umgezogen sind, während Frauen im stärkeren Maße zum Zweck der Ausbildung und aus familiären Motiven ihren Wohnsitz gewechselt haben.6

Das Zusammenspiel dieser Faktoren hat dazu geführt, dass bei den Kindern und Jugendlichen sowie im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter zahlenmäßig das männliche Geschlecht dominiert (Schaubild 2). Ab der Altersgruppe der 61-Jährigen sind dagegen die Frauen ausnahmslos stärker vertreten, wobei diese zahlenmäßige Dominanz mit zunehmendem Alter immer ausgeprägter wird. Unter der baden-württembergischen Bevölkerung im Alter von 61 bis unter 80 Jahren sind »nur« knapp 53 % Frauen, bei den 80-Jährigen und Älteren dagegen bereits gut 60 %.

… und die Gründe für den »Aufholprozess« der Männer

Die langfristige Veränderung der Geschlechterproportion ist vor allem auf folgende Faktoren zurückzuführen, die seit der Gründung des Bundeslandes Baden-Württemberg ganz überwiegend zu einer zahlenmäßigen Angleichung der Geschlechter gewirkt haben:

Der Einfluss kriegsbedingter Übersterblichkeit auf die Geschlechterproportion ist in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zurückgegangen.7 Anfang der 1950er-Jahre war der Altersaufbau der Bevölkerung noch stark geprägt durch die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gestorbenen Männer. 1952, dem Gründungsjahr des Südweststaates, gab es deshalb in Baden-Württemberg bereits ab dem 25. Lebensjahr mehr Frauen als Männer. Heute ist dies erst ab der Altersgruppe der 61-Jährigen durchgehend der Fall. In einzelnen Altersgruppen war der Anteilsunterschied zu Beginn der 1950er-Jahre zwischen den Geschlechtern noch erheblich – bei den Anfang 30-Jährigen und den Ende 50-Jährigen betrug der Männeranteil jeweils nur etwas mehr als 40 %. Die Jahrgänge, die heute noch von den Folgen des Zweiten Weltkrieges betroffen sind, sind dagegen ganz überwiegend über 95 Jahre alt und damit nur sehr schwach besetzt.

Seit Mitte der 1950er-Jahre sind per saldo über 150 000 mehr Männer als Frauen nach Baden-Württemberg zugezogen.8 Relativ viele Männer kamen Ende der 1950er- und zeitweise in den 1960er-Jahren aufgrund der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte, nach dem »Fall der Mauer« und während der Jugoslawienkriege Anfang der 1990er-Jahre sowie vor allem im Jahr 2015 aufgrund des Zustroms an Schutzsuchenden nach Baden-Württemberg (Schaubild 3). Andererseits führten die Wirtschaftskrise 1966/1967 sowie die »Ölkrise« im Jahr 1973 dazu, dass Mitte der 1970er-Jahre vor allem viele männliche ausländische Arbeitskräfte wieder in ihre Heimat zurückkehrten. Dagegen zogen von Mitte der 1990er-Jahre bis Ende des vergangenen Jahrzehnts – vor allem aus den neuen Bundesländern – per saldo mehr Frauen als Männer zu.9

Der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern hat sich in den letzten Jahrzehnten verringert. Mitte der 1990er-Jahre lebten die Frauen im Schnitt gut 6 Jahre länger als Männer, derzeit sind es – wie bereits erwähnt – »nur« noch etwas mehr als 4 Jahre. Zu vermuten ist, dass diese Verringerung auf eine Angleichung der Lebensstile zurückzuführen ist. Einerseits hat sich der Anstieg der Lebenserwartung der Männer unter anderem aufgrund eines weniger risikobehafteten Verhaltens beschleunigt.10 Andererseits ist die Erwerbsbeteiligung der Frauen und damit deren Doppelbelastung durch Beruf und Familie in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen. Hinzu kommt, dass der Tabak- und Alkoholkonsum jüngerer Frauen zumindest vorübergehend zugenommen hat.

Auch wenn der Unterschied bei der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern kleiner geworden ist, so hat dennoch die weiterhin höhere Lebenserwartung der Frauen dazu geführt, dass diese im höheren Alter zahlenmäßig eindeutig dominieren. Eine Konsequenz hieraus ist allerdings, dass die Zahl der verstorbenen Frauen seit 1973 – mit Ausnahme des Jahres 2021 – jeweils höher als die der Männer lag (Schaubild 4). Dadurch hat sich allein seit 1995 der zahlenmäßige Unterschied zwischen den Geschlechtern um rund 135 000 Personen verringert.

Höchster Männeranteil im Stadtkreis Karlsruhe und …

Der Anteil des männlichen Geschlechts hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 in allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs mit Ausnahme Tübingens erhöht – am stärksten im Stadtkreis Karlsruhe um +2,4 Prozentpunkte. Die »Fächerstadt« ist damit auch der Kreis mit dem höchsten Männeranteil (51,1 %). In weiteren zwölf Kreisen sind die Männer inzwischen ebenfalls (geringfügig) stärker vertreten als die Frauen (Tabelle). Im Jahr 2000 war dies noch in keinem Stadt- oder Landkreis der Fall. Am geringsten ist der Männeranteil in den Stadtkreisen Freiburg im Breisgau und Baden-Baden mit zuletzt jeweils knapp 48 %.

Woraus resultieren diese regionalen Unterschiede in der Geschlechterproportion? Ein wichtiger Einflussfaktor ist – wie bereits gezeigt – das geschlechtsspezifische Wanderungsverhalten insbesondere im erwerbsfähigen Alter. Es ist naheliegend, dass Frauen bzw. Männer verstärkt in diejenigen Regionen ziehen bzw. dort leben, wo sich für sie die besten beruflichen Chancen ergeben – und dies ist nicht zuletzt von den örtlichen Branchenstrukturen bzw. Berufsfeldern abhängig.11 Zwar zeigt sich erwartungsgemäß, dass in Freiburg im Breisgau, wo der weibliche Bevölkerungsanteil landesweit am höchsten ist, auch der Anteil der Frauen an allen Beschäftigten zur Spitze zählt.12 Dagegen liegt in der Stadt Karlsruhe – dem Kreis mit dem geringsten Frauenanteil – der weibliche Beschäftigtenanteil in etwa im Landesdurchschnitt und nicht, wie zu erwarten war, deutlich unter dem Landeswert.

Die geschlechtsspezifische Beschäftigtenstruktur kann damit die regionalen Unterschiede in der Geschlechterproportion der Bevölkerung nur teilweise erklären.13 Einen weiteren Erklärungsansatz bietet das regionale Hochschulangebot, wie am Beispiel der Universitätsstädte Freiburg im Breisgau und Karlsruhe deutlich wird: Während sich für Karlsruhe das übliche, wenn auch stärker ausgeprägte geschlechtsspezifische Muster bei den 18- bis unter 30-Jährigen zeigt – die Männer sind deutlich in der Überzahl –, verhält es sich in der südbadischen Universitätsstadt genau umgekehrt (Schaubild 5). Hier sind in dieser Altersgruppe eindeutig die Frauen in der Mehrzahl, was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass die Geisteswissenschaften dominieren, in denen der Anteil der Studentinnen überdurchschnittlich hoch ist. Wohl deshalb sind nur 40 % der Studierenden in Freiburg Männer.14 Ganz anders in Karlsruhe mit einer stärker technisch orientierten Universität, wo knapp zwei Drittel der Studierenden männlich sind.

… in den Gemeinden Allmannsweiler, Bubsheim und Hohenstadt

Landesweit wies Freiburg im Breisgau mit 47,6 % zuletzt den geringsten Männeranteil der 44 Stadt- und Landkreise auf, in Karlsruhe war er mit 51,1 % am höchsten. Damit ist die Spannweite auf Kreisebene mit 3,5 Prozentpunkten relativ gering, auch wenn sich für einzelne Altersgruppen zum Teil erheblich größere regionale Unterschiede zeigen.

Deutlich größer ist die Spannweite bei den 1 101 Gemeinden des Landes. Den höchsten Männeranteil mit 57 % hat derzeit Allmannsweiler (Landkreis Biberach), gefolgt von den Gemeinden Bubsheim (Landkreis Tuttlingen) und Hohenstadt (Landkreis Göppingen) mit jeweils gut 55 %. Den mit Abstand geringsten männlichen Anteil weist Untermarchtal im Alb-Donau-Kreis auf (40 %).

Für die Geschlechterverteilung in den Gemeinden können Sondereinflüsse eine besonders starke Rolle spielen, sei es eine ortsansässige Klosterbevölkerung wie in Untermarchtal oder – wie beispielsweise in der Stadt Heimsheim im Enzkreis mit dem landesweit zehnthöchsten Männeranteil – eine Justizvollzugsanstalt. Aber auch größere Bauprojekte können mit einem (vorübergehend) deutlich höheren Männeranteil verbunden sein. So ist der Anteil des männlichen Geschlechts in der Gemeinde Hohenstadt deshalb der dritthöchste im Land, weil viele Bauarbeiter aufgrund der Neubaustrecke Stuttgart–Ulm in dieser Kommune leben. Vor 10 Jahren lag deren Anteil dagegen noch unter dem Landesdurchschnitt.

Fazit und Ausblick

Festzuhalten bleibt, dass sich in Baden-Württemberg der Anteil der männlichen Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten an den der weiblichen angenähert hat. Hauptursache hierfür war, dass deutlich mehr Männer als Frauen vor allem aus dem Ausland zugezogen sind und sich der Unterschied in der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern verringert hat. Dennoch übertrifft weiterhin die Zahl der Frauen im Land aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung diejenige der Männer; Mitte des Jahres 2023 waren es annähend 80 000 Personen.

In den meisten Gemeinden, die einen »Männerüberschuss« aufweisen, fällt dieser sehr moderat aus. In einigen Kommunen kann es aber durchaus sein, dass der Unterschied in einzelnen Altersgruppen beachtlich ist, weil es beispielsweise ein eher technisch orientiertes Hochschulangebot gibt oder in sehr kleinen Dörfern ganz einfach auch Zufälligkeiten eine Rolle spielen. So gibt es durchaus Gemeinden im Land, in denen der Männeranteil beispielsweise in der Altersgruppe, in der am häufigsten geheiratet wird (25 bis unter 40 Jahre), 60 % oder mehr beträgt.

Wird sich die Geschlechterproportion weiter angleichen oder könnte es künftig im Land sogar mehr Männer als Frauen geben? Entscheidend hierfür wird sicherlich die geschlechtsspezifische Entwicklung des Migrationsgeschehens sein, das in den vergangenen Jahrzehnten – wie gezeigt – sehr unterschiedlich war. Zogen beispielsweise in den Jahren 2010 bis 2017 mehr Männer als Frauen nach Baden-Württemberg zu, kamen von 2018 bis 2022 in der Mehrheit Frauen nach Baden-Württemberg; vor allem im Jahr 2022 dominierten bei der Zuwanderung die Frauen aufgrund des Ukrainekriegs. Für 2023 zeichnet sich dagegen eine erneute Änderung ab15, sodass kaum Aussagen zur weiteren Entwicklung des numerischen Geschlechterverhältnisses in Baden-Württemberg möglich sind.

1 Angaben zum dritten Geschlecht werden nicht gesondert ausgewiesen; vgl. hierzu i-Punkt: »Das dritte Geschlecht in der amtlichen Statistik« am Ende des Beitrags.

2 Aus sprachlichen Gründen werden im Folgenden die Bezeichnungen »männliches Geschlecht« und »Männer« bzw. »weibliches Geschlecht« und »Frauen« synonym benutzt.

3 Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011.

4 Kutzki, Verena: Unausgewogene Verteilung der Geschlechter in Berlin und Brandenburg – Eine Analyse auf Grundlage der Ergebnisse des Zensus 2011, in: Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg, 4/2014, S. 29.

5 Brachat-Schwarz, Werner: Mädchen oder Junge? In: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 9/2021, S. 15 ff. Diese Relation ist seit vielen Jahrzehnten sehr konstant. Allerdings hat eine frühere Auswertung ergeben, dass es hiervon Ausnahmen gab: In den Kriegs- und Nachkriegsjahren 1916 bis 1925 sowie 1941 bis 1952 war der Anteil von männlichen Neugeborenen merklich höher; vergleiche hierzu Gröner, Gerhard: Das Geschlechtsverhältnis der Geborenen, in: Baden-Württemberg in Wort und Zahl, 1984, S. 33.

6 Leibert, Tim/Wiest, Karin: Ist die Peripherie männlich? In: aktuell.nationalatlas.de vom 24. November 2010, herausgegeben vom Leibniz-Institut für Länderkunde, https://aktuell.nationalatlas.de/sexualproportion-11_11-2010-0-html/ (Abruf: 18.12.2023).

7 Dorbritz, Jürgen: Geschlechterproportion im Wandel, in: Bevölkerungsforschung Aktuell 4/2016, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.), S. 23.

8 Für die ersten Jahre des neu gegründeten Bundeslandes, 1952 bis 1954, sind keine geschlechtsspezifischen Angaben zu den Zu- und Fortziehenden verfügbar.

9 Brachat-Schwarz, Werner: Wanderungen von Ost nach West – und wieder zurück? In: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 9/2015, S. 5.

10 Dorbritz, Jürgen: Geschlechterproportion im Wandel, in: Bevölkerungsforschung Aktuell 4/2016, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.), S. 24.

11 Der Frauen- bzw. Männeranteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Berufssegmenten in Deutschland ist sehr unterschiedlich, wie beispielsweise die Veröffentlichung »Horizontale Segregation des Arbeitsmarktes 2022« des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts aus dem Jahr 2023 gezeigt hat, https://www.wsi.de/de/erwerbsarbeit-14617-horizontale-segregation-des-arbeitsmarktes-2017-14847.html (Abruf: 19.12.2023).

12 Datenquelle: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Baden-Württemberg am 30. Juni 2022, Statistische Berichte Baden-Württemberg.

13 Ein statistischer Zusammenhang zwischen zwei Datenreihen kann mithilfe einer Korrelationsanalyse gemessen werden. Sehr häufig wird hierzu der Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson berechnet, wobei dieser Werte zwischen –1 und +1 annehmen kann. Ein Wert von +1 bedeutet hierbei ein sehr starker, positiver Zusammenhang, ein Wert von –1 ein sehr starker, negativer Zusammenhang. Der Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson lag dann, wenn die Beschäftigten am Wohnort berücksichtigt werden, bei 0,75 und bei einer Arbeitsort bezogenen Betrachtung bei 0,62, was jeweils als »mittelstarker« Zusammenhang zu bewerten ist.

14 Im Landkreis Tübingen waren im Wintersemester 2022/23 auch nur 42 % der eingeschriebenen Studierenden männlich, im Wintersemester 1995/96 waren es dagegen noch 54 %. Dies könnte erklären, weshalb Tübingen der einzige Landkreis war, in dem der Männeranteil seit dem Jahr 2000 leicht zurückgegangen ist. Datenquelle: Studierendenstatistik.

15 In den ersten 3 Quarta­len zogen per saldo ca. 15 000 mehr Männer als Frauen zu.