Stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg seit 2012 – Ein Überblick
Lange Wartezeiten auf Plätze in den Kinder- und Jugendpsychiatrien sowie die Überlastung von Kinderkliniken während der Influenza- und RS-Virus-Infektionswellen sind seit einiger Zeit in den Fokus von Öffentlichkeit und Gesundheitspolitik gerückt. Dieser Beitrag greift das Thema aus der Perspektive der Krankenhausstatistik auf. Dabei zeigt sich, dass die Bettenauslastung in den Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kinderheilkunde sowie Kinderchirurgie – im Jahres- und im Landesdurchschnitt – nicht auf Versorgungsengpässe hindeuten. Einzig in der Kinder- und Jugendpsychiatrie überstieg die Bettenauslastung zeitweise die Richtwerte des Krankenhausplans. Die Entwicklung der tatsächlich zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten beim fachärztlichen Personal und beim Pflegepersonal lässt sich mit den zur Verfügung stehenden Daten angesichts des deutlichen Anstiegs der Teilzeitbeschäftigung nur eingeschränkt darstellen.
Deutlich wird darüber hinaus, dass die Inanspruchnahme stationärer Krankenhausleistungen durch Säuglinge und Kleinkinder seit 2012 nicht der Bevölkerungsentwicklung folgte, denn die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus und die Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten in dieser Altersgruppe gingen erheblich zurück.