:: 4/2024

Statistisches Monatsheft April 2024

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

ist die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg überlastet? Durch lange Wartezeiten auf Plätze in den Kinder- und Jugendpsychiatrien sowie die Überlastung von Kinderkliniken während der Influenza- und RS-Virus-Infektionswellen ist das Thema seit einiger Zeit in den Fokus von Öffentlichkeit und Gesundheitspolitik gerückt. Der Titelbeitrag von Dr. Ulrike Winkelmann greift das Thema aus der Perspektive der Krankenhausstatistik auf und gibt einen Überblick seit 2012. Generationen werden in der Sozialforschung und den Medien gerne mit Namen versehen, um diese greifbarer zu machen. In diesem Zug werden den Generationen der Babyboomer und den Generationen X, Y, Z sowie Alpha spezifische Merkmale und Wertvorstellungen zugeschrieben. Von diesem gesellschaftlichen Generationenbegriff ist der sogenannte verwandtschaftliche oder auch genealogische Generationenbegriff abzugrenzen, der die Generationen nach Abstammungsfolgen in Familien und verwandtschaftlichen Beziehungen unterscheidet. Kinder, Eltern, Großeltern usw. repräsentieren damit die Generationen innerhalb einer Familie. Auf diese Generationen richtet Werner Brachat-Schwarz den Fokus in seinem Beitrag. Konkret geht er der Frage nach, wie sich der zeitliche Abstand zwischen den Generationen entwickelt hat und ab welcher Generation sich die sogenannten Geburtenbereiche überschneiden, also beispielsweise ein Neffe älter als sein Onkel sein kann.

Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse für Ihre Arbeit.

Dr. Anke Rigbers, Präsidentin

Stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg seit 2012 – Ein Überblick

Lange Wartezeiten auf Plätze in den Kinder- und Jugendpsychiatrien sowie die Überlastung von Kinderkliniken während der Influenza- und RS-Virus-Infektionswellen sind seit einiger Zeit in den Fokus von Öffentlichkeit und Gesundheitspolitik gerückt. Dieser Beitrag greift das Thema aus der Perspektive der Krankenhausstatistik auf. Dabei zeigt sich, dass die Bettenauslastung in den Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kinderheilkunde sowie Kinderchirurgie – im Jahres- und im Landesdurchschnitt – nicht auf Versorgungsengpässe hindeuten. Einzig in der Kinder- und Jugendpsychiatrie überstieg die Bettenauslastung zeitweise die Richtwerte des Krankenhausplans. Die Entwicklung der tatsächlich zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten beim fachärztlichen Personal und beim Pflegepersonal lässt sich mit den zur Verfügung stehenden Daten angesichts des deutlichen Anstiegs der Teilzeitbeschäftigung nur eingeschränkt darstellen.

Deutlich wird darüber hinaus, dass die Inanspruchnahme stationärer Krankenhausleistungen durch Säuglinge und Kleinkinder seit 2012 nicht der Bevölkerungsentwicklung folgte, denn die durchschnittliche Verweildauer im Krankenhaus und die Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten in dieser Altersgruppe gingen erheblich zurück.

Frauen in Baden-Württemberg werden im Schnitt mit 64 Jahren Großmutter

Zum Generationenabstand der Bevölkerung im Südwesten

»My Generation« heißt ein bald 60 Jahre alter Song der britischen Rockband The Who, der das Lebensgefühl der damaligen jungen Generation beschrieb. Und auch heute sind mögliche Generationenunterschiede nicht nur Thema der empirischen Sozialforschung, sondern nehmen auch in den Medien einen breiten Raum ein. Der Generation der Babyboomer und – unter anderem – den Generationen X, Y, Z sowie Alpha werden nämlich spezifische Merkmale und Wertvorstellungen zugeschrieben (i-Punkt: »Die Generationen nach dem gesellschaftlichen Generationenbegriff im Überblick«).

Von diesem gesellschaftlichen Generationenbegriff ist der sogenannte verwandtschaftliche oder auch genealogische Generationenbegriff abzugrenzen, der die Generationen nach Abstammungsfolgen in Familien und verwandtschaftlichen Beziehungen unterscheidet. Kinder, Eltern, Großeltern usw. repräsentieren damit die Generationen innerhalb einer Familie. Auf diese Generationenfolgen soll im vorliegenden Beitrag der Fokus gerichtet werden. Konkret wird den Fragen nachgegangen, wie sich der zeitliche Abstand zwischen den Generationen entwickelt hat und ab welcher Generation sich die sogenannten Geburtenbereiche überschneiden, also beispielsweise ein Neffe älter als sein Onkel sein kann. Abschließend wird gezeigt, wie sich die Bevölkerung Baden-Württembergs zahlenmäßig auf die einzelnen Generationen entsprechend dem gesellschaftlichen Generationenbegriff verteilt.

Erste Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2023

Großviehhaltung weiterhin rückläufig – Ökolandwirtschaft mit Wachstum

Durch die anhaltenden Proteste der Bäuerinnen und Bauern in Deutschland und anderen Ländern der EU ist das gesellschaftliche, politische und mediale Interesse an der Landwirtschaft enorm gestiegen. Passend dazu können mit den ersten Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 aktuelle Daten und Entwicklungen der Landwirtschaft in Baden-Württemberg aufgezeigt werden. Nach der umfassenden Landwirtschaftszählung 2020 werden mit der Agrarstrukturerhebung 2023 agrarstrukturelle Themenbereiche umfassend abgedeckt. In diesem Beitrag werden wichtige Kennzahlen zum Strukturwandel, der Viehhaltung, dem ökologischen Landbau, den Arbeitskräften und den Besitzverhältnissen landwirtschaftlicher Flächen aufgezeigt.

Es zeigt sich, dass der Strukturwandel weiter anhält und vor allem die Viehhaltung mit einem Rückgang an Betriebszahlen, aber auch an Tierbeständen gekennzeichnet ist. Zuwachs kann dagegen im ökologischen Landbau festgestellt werden.

Baden-Württemberg und Thüringen im Vergleich: Bruttolöhne und -gehälter 1991 bis 2022

In insgesamt sechs Beiträgen dieser Schriftenreihe wurden die für Wirtschaft und Arbeitsmarkt bedeutsamen Entwicklungslinien Baden-Württembergs und Thüringens seit 1991 nachgezeichnet und so beispielhaft die unterschiedlichen Gegebenheiten in West- und Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung dargestellt. Dabei wurde deutlich, dass trotz teilweise beachtlicher Aufholprozesse und Stabilisierungserfolge Thüringens bzw. der ostdeutschen Flächenländer weiterhin erhebliche Unterschiede bei Wirtschaftskraft und Erwerbstätigkeit bestehen. Dies trifft insbesondere auch für die Löhne und Gehälter zu, wo eine nach wie vor beachtliche Lücke zwischen West- und Ostdeutschland vorliegt. Sie wird von weiten Teilen der ostdeutschen Bevölkerung als schmerzhaft empfunden und gibt regelmäßig Anlass zu Diskussionen und politischen Auseinandersetzungen. Im vorliegenden Beitrag sollen Hintergründe ausgeleuchtet und Zusammenhänge dargestellt werden, und zwar anhand von Daten des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«. Die hierzu verwendeten Begriffe werden im i-Punkt beschrieben.

Karte des Monats: Landwirtschaft bezogen auf die Bodenfläche insgesamt in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2022

Mit der Karte des Monats werden regelmäßig besondere Themen kartografisch aufgegriffen.

Diese und viele weitere Karten stehen für Sie zum kostenlosen Download bereit oder können auf Wunsch auch als Poster in verschiedenen Größen bestellt werden.

Darüber hinaus bieten wir mit unserem interaktiven Kartenangebot auch die Möglichkeit, Karten verschiedener Themen der amtlichen Statistik nach eigenem Bedarf zusammenzustellen. Die interaktiven Karten greifen auf einen umfangreichen Datenpool für kartografische Analysen zurück. Sie sind ebenso in verschiedenen Dateiformaten zum kostenlosen Download verfügbar.

Gerne erstellen wir für Sie auch Karten auf Wunsch. Dazu steht uns das gesamte Datenangebot des Landesinformationssystems zur Verfügung. Wenden Sie sich für Ihre Bestellung oder weiterführende Informationen telefonisch oder per Mail an uns.