Strukturen und Entwicklungen der Südwestindustrie im Jahr 2023
Das internationale wirtschaftliche Umfeld war in den letzten Jahren geprägt von Herausforderungen wie der Coronapandemie, Lieferkettenproblemen und nicht zuletzt dem Ukrainekrieg. Auch das Jahr 2023 war geprägt von Unwägbarkeiten wie wechselhaften Preisen, steigenden Zinsen und deutlichen geopolitischen Spannungen, wodurch sich die Weltwirtschaft insgesamt eher schwach zeigte. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen waren auch an den Konjunkturindikatoren Umsatz, Auftragseingang sowie Produktion der Industrie in Baden-Württemberg zu spüren. Zu Beginn des Jahres 2023 zeigten sich die drei Indikatoren mit einer gedämpften Entwicklung, welche sich von März an spürbar zum positiven wendete. Die Produktion und die Umsätze zeigten sich im Vorjahresvergleich positiv, allerdings bei gleichzeitig rückläufigen Auftragseingängen. Die positive Entwicklung bei der Produktion und den Umsätzen ebbte über den Zeitraum August bis November ab, sodass alle drei Indizes im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten im Minus waren. Nach einer positiven Entwicklung der Auftragseingänge und der Produktion im Berichtsmonat Dezember fiel die Jahresbilanz der Konjunkturindikatoren insgesamt negativ aus. Im Gegensatz hierzu zeigten sich der nominale Umsatz und die Beschäftigtenentwicklung in der Jahresbilanz positiv. Dieser kurze Abriss verdeutlicht den starken Einfluss der Preiseffekte und die allgemein wechselhafte Entwicklung des Berichtsjahres 2023. Insbesondere die Preissteigerungen in der ersten Jahreshälfte hatten vielfältige Auswirkungen unter anderem auf hohe Einkaufs- und Verkaufspreise, aber auch auf die Lohnforderungen der Beschäftigten. In der zweiten Jahreshälfte wiederum sanken die Zuwachsraten der Erzeuger- und Verbraucherpreise auf ein Vorkrisenniveau. Divergierende Entwicklungen wurden auch auf Branchenebene beobachtet, während die regionale Entwicklung überwiegend eine positive Richtung aufwies.