Zensus 2022
Im Jahr 2022 wird in Deutschland nach rund 10 Jahren wieder ein Zensus durchgeführt, der sowohl eine Volkszählung als auch eine Gebäude- und Wohnungszählung umfasst. Mit dem Zensus werden in Deutschland sowohl die amtliche Einwohnerzahl als auch eine Reihe von Daten zur Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Gebäude-/Wohnsituation erhoben. Angesichts der umfangreichen Nutzung von Verwaltungsdaten wird der Zensus 2022 wie auch der Zensus 2011 als »registergestützt« bezeichnet.
Die Erhebungsteile des Zensus
Der Zensus umfasst folgende Erhebungen:

Bei der Haushaltsstichprobe werden etwa 1,7 Millionen Personen in privaten Haushalten in Baden-Württemberg persönlich um Auskunft gebeten, um Über- und Untererfassungen in den Melderegistern zu erkennen und weitere Merkmale wie beispielsweise das Bildungsniveau zu erfassen. Die Befragung führen offizielle Erhebungsbeauftragte von örtlichen Erhebungsstellen durch.

Zur Prüfung der Qualität der in der Haushaltsstichprobe und den Erhebungen an Anschriften mit Sonderbereichen ermittelten Einwohnerzahl wird eine Wiederholungsbefragung (WDH) durch das Statistische Landesamt Baden-Württemberg durchgeführt. Dazu werden an 4% der Anschriften der Haushaltsstichprobe bzw. der Anschriften mit Wohnheimen erneut Befragungen durchgeführt. Direkt vom Statistischen Landesamt bestellte ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte führen die Befragung (kurze Interviews) in Baden-Württemberg an rund 12.000 Anschriften durch. Die Wiederholungsbefragung läuft zeitlich parallel zur Befragung an Anschriften der Haushaltsstichprobe bzw. der Anschriften mit Wohnheimen.

In etwa 10.000 Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften wird jede Bewohnerin und jeder Bewohner über eine Vollerhebung erfasst, da die notwendige Qualität der Melderegisterdaten in diesen sogenannten Sonderbereichen aufgrund der besonderen Wohnform nicht unmittelbar gegeben ist.

Im Rahmen der Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) werden rund 3 Millionen Eigentümerinnen und Eigentümer bzw. Verwalterinnen und Verwalter zu Gebäuden mit Wohnraum und Wohnungen befragt, um verlässliche Informationen über den Wohnungsbestand und die Wohnsituation der Bevölkerung zu erhalten.

Zudem werden ca. 1.700 sogenannte Großeigentümerinnen und Großeigentümer, wie z.B. private Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, um Auskunft für die Gebäude- und Wohnungszählung ersucht. Als Großeigentümer zählt, wer gewerblich tätig ist und einen Bestand von mindestens 50 Gebäuden mit Wohnraum und/oder Wohnungen im Eigentum oder in der Verwaltung hat.
Der Zensus erfordert eine »Generalprobe«
Ein Großprojekt wie der Zensus 2022 benötigt eine lange Vorlaufzeit. Die Vorbereitungen in Form sogenannter Pretests – also Testerhebungen – und Vorbefragungen haben bereits begonnen. Diese Vorarbeiten dienen dazu, Erhebungsinstrumente zu optimieren und Erhebungswege zu testen, um eine reibungslose Haupterhebung im Jahr 2022 gewährleisten zu können.
Den rechtlichen Rahmen für die vorbereitenden Arbeiten bilden das Zensusvorbereitungsgesetz 2022 und das Zensusgesetz 2022. Sie regeln alle notwendigen Schritte zum Aufbau der für den registergestützten Zensus erforderlichen Infrastruktur sowie zum Aufbau und zur Pflege des Steuerungsregisters.
Sicher und bequem online melden
Sie können die Fragen für den Zensus sicher und schnell online beantworten. Dafür steht ein sicheres elektronisches Meldeverfahren zur Verfügung. Die Zugangsdaten und Bedienungshinweise, die Sie für den Online-Fragebogen benötigen, erhalten Sie in einem Schreiben. Den Online-Fragebogen können Sie sowohl auf Ihrem PC als auch auf Ihrem Smartphone ausfüllen. Sie als Befragte und Befragter sind zeitlich dabei flexibel, ortsunabhängig und können bei Bedarf zusätzlich die Sprache des Fragebogens auswählen.
Informationen für Haushalte, die für den Mikrozensus und den Zensus ausgewählt wurden
Gesetze
Datenschutz
Veröffentlichungen aus Baden-Württemberg
- Pressemitteilung 108/2022: Eigentümerinnen und Eigentümer übermitteln Gebäude- und Wohnungsdaten für den Zensus 2022
- Pressemitteilung 86/2022: Start des Zensus in Baden-Württemberg – Stichtag ist der 15. Mai 2022
- Statistisches Monatsheft 04/2022: Zensus 2022 – ein Überblick
- Statistisches Monatsheft 01/2022: Zensus 2022: Die Vorbefragung der Gebäude- und Wohnungszählung
- Pressemitteilung 341/2021: Zensus 2022: 103 Erhebungsstellen in Baden-Württemberg
- Pressemitteilung 287/2021: Weiterer Meilenstein zur Vorbereitung und Durchführung des Zensus 2022
- Pressemitteilung 241/2021: Vorbefragung zur Gebäude- und Wohnungszählung in Baden-Württemberg ab September 2021
- Pressemitteilung 237/2021: Wohnungsunternehmen liefern aktualisierte Bestandslisten und Eigentümerlisten für den Zensus 2022
- Statistisches Monatsheft 03/2021: Der Zensus 2022 – Gesetzliche Grundlagen zur Durchführung
- Pressemitteilung 10/2021: Weiterer Meilenstein zur Vorbereitung und Durchführung des Zensus 2022
- Statistisches Monatsheft 9/2020: Zensus 2021: Der quantitative Pretest der Haushaltebefragung
- Pressemitteilung 27/2020: Wohnungsunternehmen liefern Bestandslisten für den Zensus 2021
- Pressemitteilung 10/2020: Weiterer Meilenstein zur Vorbereitung und Durchführung des Zensus 2021
- Pressemitteilung 234/2019: Gebäude- und Wohnungszählung 2021: Testerhebung ab September 2019
- Pressemitteilung 227/2019: Zensus 2021: Pilotstudie startet in vier Gemeinden ab Ende Oktober
- Statistisches Monatsheft 7/2019: Zensus 2021: Zensus 2021 – Das Steuerungsregister im Blickpunkt
- Statistisches Monatsheft 1/2019: Zensus 2021: Der Zensus vor dem Bundesverfassungsgericht
- Pressemitteilung 15/2019: Zensus 2021: Start der Vorbereitungsarbeiten
- Statistisches Monatsheft 10/2017: Zensus 2021: Zensusvorbereitungsgesetz leitet die nächste Zensusrunde ein
- Pressemitteilung 61/2017: Zensusvorbereitungsgesetz 2021 tritt in Kraft
Informationen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder
Zensus 2011
Im Jahr 2011 fand in Deutschland erstmals ein registergestützter Zensus statt, bei dem im Unterschied zu einer traditionellen Volkszählung Daten aus Verwaltungsregistern genutzt wurden. Es war die erste gesamtdeutsche Zählung seit der Wiedervereinigung.