Binnenschifffahrt 2021: Güterumschlag auch im zweiten Corona-Jahr nochmals gesunken

An Häfen sowie an Lösch- und Ladeplätzen in Baden-Württemberg wurden 2021 insgesamt 27,9 Millionen Tonnen (Mill. t) Güter im Binnenschiffsverkehr umgeschlagen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sank der Güterumschlag damit gegenüber dem Vorjahreswert um 0,8 % (−0,2 Mill. t). Während der Umschlag mit inländischen Häfen im Vorjahr nur knapp unter dem Niveau von 2019 lag, nahm er in 2021 nochmals deutlich zum Vorjahr ab (−10,4 %). Der Umschlag mit ausländischen Häfen verzeichnete ein Plus von 8,4 %. Die Verluste aus 2020 (−15,0 % gegenüber 2019) konnten damit 2021 annähernd halbiert werden (−7,9 % gegenüber 2019). Auch im baden-württembergischen Containerverkehr war 2021 ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. So wurden im vergangenen Jahr 181 580 TEU-Container auf Binnenschiffen befördert (−2,2 %).

Unter den fünf größten baden-württembergischen Häfen konnten die Häfen Mannheim (5,4 %), Karlsruhe (2,2 %) und Heilbronn (17,6 %) positive Zuwächse im Güterumschlag verzeichnen, wobei der umschlagsstärkste Hafen Mannheim den stärksten absoluten Zuwachs verzeichnete (+0,4 Mill. t). Der Hafen Stuttgart hatte mit -13,6 % den stärksten Rückgang zu verzeichnen. Der Hafen Kehl, in 2020 der einzige Hafen mit Umschlagzuwachs, weist in 2021 einen leichten Rückgang von 0,2 % auf.

Neun der insgesamt 16 Güterabteilungen verzeichneten in der baden-württembergischen Binnenschifffahrt 2021 ein Plus. Insbesondere die Güterabteilung «Kohle, rohes Erdöl und Erdgas” (+1,7 Mill. t), mit einem starken Plus von 62,8 %, konnte die Verluste der anderen Güterabteilungen fast ausgleichen. Diese Güterabteilung ging in 2020 noch in deutlich niedrigeren Mengen über die Hafenkante.

Auf dem etwa 550 Kilometer langen Wasserstraßennetz, das für die gewerbliche Binnenschifffahrt in Baden-Württemberg nutzbar ist, waren 2021 rund 33 500 Schiffe unterwegs. Das waren rund 2100 Schiffe weniger als im Vorjahr (−6,0 %). Dabei lag der Anteil an Fahrten ohne Ladung mit 29,7 % leicht unter dem Vorjahreswert. Mehr als die Hälfte der Schiffe (54,3 %) fuhr unter niederländischer Flagge, deutsche Schiffe rangierten mit einem Anteil von 35,7 % auf Platz zwei.