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Pressemitteilung 261/2022

Starke Zunahme hochqualifizierter Frauen

Kaum noch Geschlechterunterschiede im Bildungsniveau

Unter den Frauen von 20 bis unter 45 Jahren sind in Baden-Württemberg nahezu 34 % hochqualifiziert. Als hochqualifiziert gelten Personen, die über einen sog. tertiären Bildungsabschluss verfügen – also über eine Meister-, Technikerausbildung oder einen Hochschulabschluss. Frauen über 45 Jahre (bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren) weisen deutlich niedrigere Anteile an tertiären Bildungsabschlüssen auf: 22 % von ihnen gelten als hochqualifiziert.

Wie das Statistische Landesamt auf Basis der Erstergebnisse des Mikrozensus 2021 mitteilt, ist unter hochqualifizierten Männern in Baden‑Württemberg ein gegenteiliger Trend zu beobachten. Gut 36 % beträgt der Anteil der männlichen 45 bis 67-Jährigen mit tertiärem Bildungsabschluss. Bei der Altersgruppe der 20 bis unter 45-Jährigen liegt der Wert bei knapp 34 %. In dieser Altersgruppe gibt es keine Unterschiede mehr zwischen Frauen und Männern.

Frauen beider Altersgruppen unterscheiden sich darüber hinaus deutlich beim niedrigen Bildungsniveau. Dabei handelt es sich u. a. um Personen ohne allgemeinen Schulabschluss bzw. ohne abgeschlossene Berufsbildung. Unter den 20 bis unter 45-Jährigen liegt der Anteil an Frauen mit niedrigem Bildungsniveau bei knapp 16 %, bei den Frauen von 45 bis unter 67 Jahren bei 20 %. Die Männer zeigen auch beim niedrigen Bildungsniveau eine entgegengesetzte Entwicklung auf. Beträgt der Anteil der 20 bis unter 45‑Jährigen mit niedrigem Bildungsniveau nahezu 18 %, verzeichnen die 45 bis 67-jährigen Männer noch einen Anteil an Niedrigqualifizierten von 15 %. Auch hier haben sich die Unterschiede nivelliert.

Weitere Ergebnisse zu Bildungsabschlüssen nach Alter und Geschlecht und Bundesländern finden Sie in der heute erschienenen Ausgabe 2022 der »Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich« (siehe unten).

Tabelle 1

Bevölkerung ab 15 Jahren in Baden-Württemberg 2021 nach Bildungsstand (nach ISCED), nach Alter und Geschlecht
Geschlecht/Alter (von… bis unter… Jahren) Bildungsstand nach ISCED1) Bildungsstand nach ISCED1)
Insgesamt2) niedrig (ISCED 1 bis 2) mittel (ISCED 3 bis 4) hoch (ISCED 5 bis 8) Insgesamt2) niedrig (ISCED 1 bis 2) mittel (ISCED 3 bis 4) hoch (ISCED 5 bis 8)
1000 %

1) Der Bildungsstand wird entsprechend der internationalen Standardklassifikation des Bildungswesens (ISCED, Fassung von 2011) bestimmt.

2) Einschl. Personen, die keine Angabe zum Bildungsstand gemacht haben.

Falls Personen keine Angaben gemacht haben, wurden sie der »Insgesamt«-Kategorie zugewiesen.

Datenquelle: Mikrozensus Erstergebnis 2021 – Bevölkerung in Hauptwohnsitzhaushalten

Insgesamt 9.469 2.240 4.582 2.642 100 23,7 48,4 27,9
darunter
20–45 3.527 593 1.745 1.189 100 16,8 49,5 33,7
45–68 3.546 622 1.890 1.034 100 17,5 53,3 29,2
Männlich 4.690 962 2.174 1.552 100 20,5 46,4 33,1
darunter
20–45 1.822 325 883 615 100 17,8 48,4 33,7
45–68 1.767 264 862 641 100 14,9 48,8 36,3
Weiblich 4.779 1.278 2.408 1.090 100 26,7 50,4 22,8
darunter
20–45 1.705 268 862 575 100 15,7 50,6 33,7
45–68 1.780 359 1.027 393 100 20,2 57,7 22,1

Weitere Informationen

ISCED (International Standard Classification of Education): In der Gliederung nach ISCED 2011 wird der höchste erreichte Bildungsstand kombiniert aus den Merkmalen allgemeiner Schulabschluss und beruflicher Bildungsabschluss nachgewiesen.

Niedrig:

  • ohne allgemeinen Schulabschluss und ohne beruflichen Abschluss, Abschluss nach höchstens 7 Jahren und ohne beruflichen Schulabschluss
  • Hauptschul-/Realschulabschluss/POS und Anlernausbildung, Berufliches Praktikum oder Berufsvorbereitungsjahr
  • Anlernausbildung, Berufliches Praktikum oder Berufsvorbereitung und ohne Hauptschulabschluss

 

Mittel (Abschlüsse im Sekundarbereich II und Postsekundärer nicht-tertiärer Bereich)

  • Fachhochschulreife/Hochschulreife und ohne beruflichen Abschluss
  • Fachhochschulreife/Hochschulreife und/oder Lehrausbildung, Abschluss an Berufsfachschulen, Abschluss eines kurzen Bildungsgangs an Ausbildungsstätte oder Abschluss des Vorbereitungsdienstes für den mittleren Dienst
  • Abschluss eines 2- oder 3‑jährigen Bildungsganges an einer Ausbildungsstätte und ohne Fachhochschulreife/Hochschulreife

 

Hoch (Abschlüsse im Tertiärbereich)

  • Meisterausbildung, Technikerausbildung, Abschluss an Ausbildungsstätte/Schule für Erzieher, Dualer Hochschulabschluss, Abschluss an Verwaltungsfachhochschulen, Masterabschluss oder Promotion

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