Trinkwasser: Zuletzt wieder steigender Verbrauch
Zum Weltwassertag am 22. März: Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 125 Litern am Tag
Leitungswasser in guter Qualität und immerwährend verfügbar zu haben, ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg zum Weltwassertag am 22. März mitteilt, entnahm jede Einwohnerin und jeder Einwohner 2019 durchschnittlich rund 125 Liter Trinkwasser am Tag aus dem öffentlichen Leitungsnetz. Mehr Trinkwasser wurde zwischen den 1970er- und den beginnenden 1990er-Jahren verbraucht. Der Pro-Kopf-Verbrauch betrug damals bis zu rund 140 Liter am Tag. Der Verbrauch ging bis 2010 auf 115 Liter am Tag zurück. Seither deutet sich ein tendenziell wieder steigender Verbrauch an. Die Vermutung liegt nahe, dass die zunehmend heißen und trockenen Sommer damit in Verbindung stehen können.
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, waren 2022 wie im Vorerhebungsjahr 2019 rund 99,6 % der Bevölkerung an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Die Zahl der Einwohner und Einwohnerinnen, die sich außerhalb geschlossener Ortschaften aus privaten Brunnen oder Quellen versorgt, ging seit 2019 noch minimal von rund 43 000 auf 42 000 zurück. Im gleichen Zeitraum verringerte sich die Zahl der nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossenen Einwohner und Einwohnerinnen von 55 000 auf 52 000. Ihr Abwasser wird im Wesentlichen in geschlossenen Gruben gesammelt oder in privaten Kleinkläranlagen behandelt. Der Anschlussgrad an die öffentliche Kanalisation lag 2022 weiterhin bei 99,5 %.
Weitere Informationen
Gewerblicher Wasserbedarf in gemischtgenutzten Gebäuden kann nicht getrennt von Wasserbedarf der Haushalte gemessen werden und ist daher im genannten Wert enthalten. Enthalten ist im Allgemeinen der Wasserbedarf des Kleingewerbes.
Daten zur öffentlichen Trinkwasserversorgung liegen auf der Basis des Umweltstatistikgesetzes seit 1975 in zunächst zweijährlichen und seit 1995 in dreijährlichen Abständen vor. Das letzte abgeschlossene Erhebungsjahr ist 2019. Die Trinkwasserentgelte werden jährlich erhoben; die derzeit veröffentlichten Daten beziehen sich auf den Stichtag 1.1.2022.
Zum Weltwassertag: Der Weltwassertag der Vereinen Nationen lenkt den Blick auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit und wirbt für die nachhaltige Nutzung der Wasservorkommen. 2 Milliarden Menschen weltweit haben kein sauberes Trinkwasser und fast die Hälfte der Weltbevölkerung – 3,6 Milliarden Menschen – hat keine sicheren sanitären Einrichtungen (WHO/UNICEF 2021). Der fortschreitende Klimawandel erhöht den Druck auf die Wasservorkommen. Die Vereinten Nationen rufen in der Kampagne „Be the change" („Sei der Wandel“) jeden Einzelnen dazu auf, wasserbewusst zu leben.
Zur Nationalen Wasserstrategie: Am 15. März 2023 beschloss das Bundeskabinett die Nationale Wasserstrategie. Eines der Ziele ist, die Trinkwasserversorgung unter den Folgen des Klimawandels langfristig zu sichern.
Weitere Informationen hierzu:
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: https://www.bmuv.de/wasserstrategie
- Bundeszentrum für Ernährung: https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2023/maerz/weltwassertag-2023
- Vereinte Nationen: https://www.un.org/en/observances/water-day
- Vereinte Nationen: https://www.un.org/sustainabledevelopment/be-the-change