:: 236/2016

Pressemitteilung 236/2016

So viele Zwillingsgeburten wie noch nie seit Bestehen des Landes

1 806 baden‑württembergische Frauen brachten im vergangenen Jahr Zwillinge zur Welt

Von den 98 691 baden‑württembergischen Frauen, die im Jahr 2015 Kinder zur Welt brachten, gebaren 1 806 Zwillinge. Damit hat sich der Anteil der Zwillingsgeburten an allen Geburten seit dem Jahr 1980 auf zuletzt knapp 2 Prozent annähernd verdoppelt und lag so hoch wie noch nie seit Bestehen des Landes.1 Bei jeder 55sten Geburt wurden somit im vergangenen Jahr Zwillinge geboren, so das Statistische Landesamt.

41 Frauen mit Wohnsitz in Baden‑Württemberg bekamen im Jahr 2015 sogar Drillinge. Das heißt, dass bei etwa jeder 2 400sten Geburt Drillinge geboren wurden. Im vergangenen Jahr gab es auch eine Vierlingsgeburt. Die höchste Zahl an Vierlingen gab es seit 1980 in Baden‑Württemberg in den Jahren 1987 und 1989 (jeweils fünf). Fünflinge wurden seit 1980 in sechs Jahren geboren, zuletzt 1999.

Im Jahr 2015 gab es praktisch gleich viele Geburten mit Zwillingsbrüdern einerseits und mit Zwillingsschwestern andererseits (581 bzw. 580). Die größte Gruppe bei Zwillingsgeburten waren allerdings die Geburten mit einem Jungen und einem Mädchen (645). Die Geburt von »Pärchen« war bereits in allen Jahren seit 2001 am häufigsten. Ganz anders dagegen noch in den 1980er-Jahren. Damals waren Zwillingsgeburten mit einem Jungen und einem Mädchen jeweils am seltensten.

Im vergangenen Jahr waren 616 der Frauen, die Zwillinge gebaren, 35 Jahre oder älter. Das bedeutet, dass bei den »späten Müttern« immerhin 2,6 Prozent der Geburten und damit jede 39. Geburt Zwillingsgeburten waren. Bei den Frauen im Alter von unter 35 Jahren lag dieser Anteil bei lediglich 1,6 Prozent, nur jede 63. Geburt war eine Zwillingsgeburt.

Der Anstieg der Mehrlingsgeburten in den letzten Jahrzehnten erklärt sich somit auch damit, dass ältere Mütter überdurchschnittlich oft Zwillinge bekommen und der Anteil der Kinder, die von Müttern im Alter von 35 Jahren oder später geboren wurden, stetig angestiegen ist. So hat sich der Anteil »später Mütter« seit dem Jahr 2000 von 17 Prozent auf zuletzt immerhin 24 Prozent erhöht.

Weil sich Paare zunehmend später für ein Kind entscheiden, sind sie häufiger auf die Reproduktionsmedizin angewiesen. Etwa jede fünfte Reagenzglasbefruchtung führt hierbei zu Zwillingsgeburten.2

1 Die Zahl der Zwillingsgeburten war im Jahr 1964, dem Jahr mit der zweithöchsten Anzahl, nur geringfügig niedriger (1 786 gegenüber 1 806). Deren Anteil an allen Geburten war 1964 aber deutlich kleiner, da damals die Zahl der Lebendgeborenen insgesamt um gut 60 Prozent über der des vergangenen Jahres lag.

2 Ausführlicher dargestellt ist die Entwicklung der Zahl der In-vitro-Fertilisation (IVF) sowie der Zusammenhang zwischen Mehrlingsschwangerschaften und IVF beispielsweise in: Reproduktionsmedizin im internationalen Vergleich, Gutachten im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, 2008, S. 39 ff.

Tabelle 1
Mehrlingsgeburten in Baden-Württemberg
JahrFrauen mit
ZwillingsgeburtenDrillingsgeburtenVierlings­geburten1)
2 Knaben1 Knabe
1 Mädchen
2 Mädchen3 Knaben2 Knaben
1 Mädchen
1 Knabe
2 Mädchen
3 Mädchen

1) Einschließlich einer Fünflingsgeburt 1995.

198034827737614281
1985372274323310854
19904763824863987
1995485469506791093
20005004994855131673
2005441502454851281
20105356035071071182
201149653949071187
2012506591494210114
2013523605525111663
20145786525208101372
201558164558011612121