Pressemitteilung 39/2021
In rund 61 % der Haushalte mit Migrationshintergrund wird vorwiegend deutsch gesprochen
Baden-Württemberg: Zum internationalen Tag der Muttersprache
Der 21. Februar wurde 1999 von der UNESCO zum internationalen Tag der Muttersprache erklärt. Mit dem dieses Jahr zum 22ten Mal begangenen Tag möchte die UNESCO die Mehrsprachigkeit fördern, um die Inklusion in das Bildungssystem und die Gesellschaft zu stärken.1
Nach Ergebnissen des Mikrozensus wurde in Baden-Württemberg 2019 in rund 61 % der Haushalte mit Migrationshintergrund vorwiegend deutsch und in rund 39% der Haushalte mit Migrationshintergrund nicht vorwiegend deutsch gesprochen. Damit ein Haushalt einen Migrationshintergrund hat, ist es ausreichend, dass nur eine Person des Haushalts bzw. ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsbürgerschaft geboren wurde.
Die am häufigsten vorwiegend im Südwesten gesprochenen ausländischen Sprachen in Haushalten mit Migrationshintergrund waren: türkisch (5,6 %), russisch (5,0 %), rumänisch (3 %), italienisch (2,9 %) und polnisch (2,5 %). In 1,9 % der Haushalte wurde arabisch, in 1,8 % englisch gesprochen, teilt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mit.
Für Familien lässt sich unterscheiden, ob nur ein oder beide Elternteile ausländische Wurzeln haben. Dies hat erheblichen Einfluss auf den Sprachgebrauch. In Familien, in denen beide Elternteile einen Migrationshintergrund haben, wird vorwiegend nicht deutsch gesprochen. Nur 42 % der Kinder in Familien, in denen beide Elternteile aus dem Ausland stammen, sprechen vorwiegend deutsch in der Familie. Stammt nur ein Elternteil aus dem Ausland, ist die vorwiegende Umgangssprache in der Familie fast immer deutsch (97 %). Hat der alleinerziehende Elternteil einen Migrationshintergrund wird bei 63 % der Kinder in der Familie vorwiegend deutsch gesprochen.
Haushalte mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg 2019 nach vorwiegend gesprochener Sprache | ||
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Haushalte | 1.000 | Anteil in % |
Datenquelle: Ergebnisse des Mikrozensus [MZ]. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2021 | ||
Haushalte mit Migrationshintergrund insgesamt | 1.763 | 100,0 |
darunter mit vorwiegend gesprochener Sprache | ||
deutsch | 1.074 | 60,9 |
türkisch | 98 | 5,6 |
russisch | 89 | 5,0 |
rumänisch | 53 | 3,0 |
italienisch | 51 | 2,9 |
polnisch | 45 | 2,5 |
arabisch | 34 | 1,9 |
englisch | 31 | 1,8 |
spanisch | 14 | 0,8 |
französisch | 10 | 0,6 |
sonstige europäische Sprache | 160 | 9,1 |
sonstige Sprache | 44 | 2,5 |
sonstige asiatische Sprache | 39 | 2,2 |
sonstige afrikanische Sprache | 17 | 1,0 |
Kinder in Familien in Baden-Württemberg 2019 nach Migrationsstatus und Deutsch als vorwiegend gesprochener Sprache in der Familie | |||
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Kinder in Familien | Insgesamt | mit deutsch als vorwiegend gesprochener Sprache | |
1.000 | Anteil am Insgesamt in % | ||
Datenquelle: Ergebnisse des Mikrozensus [MZ]. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2021 | |||
Kinder in Familien insgesamt | 2.749 | X | X |
Kinder mit eindeutiger Sprachzuordnung | 2.732 | 2.206 | 80,8 |
Kinder in Familien mit Migrationshintergrund | 1.267 | 751 | 59,3 |
Kinder in Paarfamilien mit Migrationshintergrund | 1.109 | 652 | 58,8 |
mit beidseitigem Migrationshintergrund | 765 | 320 | 41,8 |
mit einseitigem Migrationshintergrund | 343 | 332 | 96,7 |
Kinder bei Alleinerziehenden mit Migrationshintergrund | 158 | 99 | 62,5 |