:: 78/2024

Pressemitteilung 78/2024

Baden-Württemberg: Scheidungshäufigkeit ging während der Corona-Pandemie weiter zurück

Dennoch werden knapp 40 % der Ehen geschieden

Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg 15 761 Ehen geschieden; darunter waren auch Ehescheidungen von 129 gleichgeschlechtlichen Partnerinnen bzw. Partnern. Die durchschnittliche Ehedauer aller im Jahr 2023 geschiedenen Ehen lag wie in den Vorjahren bei knapp 16 Jahren, so das Statistische Landesamt. Am häufigsten war im Jahr 2023 eine Scheidung im 8. Ehejahr (848). Am zweithäufigsten wurden Ehen im »verflixten« 7. Ehejahr geschieden (844), gefolgt vom 9. (792) und 6. Ehejahr (789).

Aber auch Ehescheidungen nach einer verhältnismäßig langen Zeit des Zusammenlebens waren keine Einzelfälle: So hatten Paare bei jeder sechsten der im vergangenen Jahr geschiedenen Ehe das Jubiläum der Silberhochzeit bereits hinter sich. Bei 330 Ehepaaren erfolgte die Scheidung im Jahr des 25-jährigen Ehejubiläums, bei immerhin 11 Paaren im Jahr der goldenen Hochzeit.

In den vergangenen Jahrzehnten ist mit jedem jüngeren Heiratsjahrgang die Scheidungshäufigkeit angestiegen: Vom Heiratsjahrgang 1960 wurden etwa 15 % der geschlossenen Ehen geschieden. Für den Heiratsjahrgang 1970 traf dieses Schicksal auf jedes vierte Ehepaar zu, für den Jahrgang 1980 bereits auf jede dritte Ehe. Bei Paaren, die 1995 den Bund der Ehe eingingen, könnte die Scheidungshäufigkeit sogar bei 38 % liegen. Damit hat sich die Scheidungshäufigkeit jüngerer Heiratsjahrgänge im Vergleich zu den Ehen aus den 1960er-Jahren mehr als verdoppelt.

Für jüngere Heiratsjahrgänge deutet eine Auswertung der Ehescheidungen darauf hin, dass die Ehen in den letzten Jahren wieder etwas stabiler geworden sind: So wurden beispielsweise von den im Jahr 2005 geschlossenen Ehen bislang »nur« knapp 28 % geschieden – für die Heiratsjahrgänge 1995 und 2000 lag der entsprechende Anteil nach den ersten 18 Ehejahren dagegen bei 30 bzw. 31 %.

Entgegen der vielfach geäußerten Befürchtungen vor steigenden Scheidungszahlen ist damit die Scheidungshäufigkeit auch während der Corona-Pandemie weiter gesunken. Möglicherweise ist dies damit zu erklären, dass Paare in diesen schwierigen Zeiten wieder näher zusammengerückt sind.