:: 91/2016

Pressemitteilung 91/2016

2015: Reallöhne um 2,3 Prozent gestiegen

Baden‑Württemberg: Niedrige Inflationsrate und moderat steigende Bruttoverdienste sorgen für höchsten Reallohnanstieg seit 2010

Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes ist der Reallohnindex in Baden‑Württemberg im Jahresdurchschnitt 2015 um 2,3 Prozent gestiegen. Damit wurde die positive Entwicklung aus dem Vorjahr (+1,5 Prozent) nochmals gesteigert und der höchste Reallohnanstieg seit 2010 festgestellt. Der Reallohnindex beschreibt die preisbereinigte Bruttoverdienstentwicklung (inklusive Sonderzahlungen) der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich in Baden‑Württemberg.

Vor allem die anhaltend niedrige Inflationsrate war dabei maßgeblich für die ausgesprochen günstige Reallohnentwicklung. Die Preissteigerung lag im Jahresdurchschnitt 2015 bei lediglich 0,2 Prozent. Bei den Nominallöhnen (Bruttomonatsverdienst einschließlich Sonderzahlungen) lag die Steigerung im Landesdurchschnitt bei moderaten 2,4 Prozent und damit exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Über den Jahresverlauf betrachtet wurden die höchsten Nominallohnzuwächse im zweiten (+2,8 Prozent) und vierten Quartal (+3,0 Prozent) festgestellt. In diesen Quartalen wird auch der überwiegende Teil der Sonderzahlungen wie bspw. Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Prämien oder Gewinnbeteiligungen von den Unternehmen an die Beschäftigten ausbezahlt. Dabei konnten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe etwas mehr von den höheren Sonderzahlungen profitieren als Ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Dienstleistungsbereich. Wie bereits im Jahr zuvor sind auch im Jahr 2015 die Nominallöhne von Frauen und Männern gleichermassen um 2,4 Prozent gestiegen. Bei allerdings weiterhin deutlich unterschiedlichem Ausgangsniveau. Auch konnten keine gravierenden Unterschiede in der Verdienstentwicklung je nach Qualifikation oder Tätigkeit der Beschäftigten festgestellt werden. Sowohl die Steigerungsraten von leitenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (+2,1 Prozent), von Fachkräften (+2,4 Prozent) und auch von ungelernten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (+2,5 Prozent) lagen etwa auf Höhe des landesdurchschnittlichen Nominallohnanstiegs von 2,4 Prozent.

Schaubild 1: Reallohnindex in Baden-Württemberg seit 2008
Schaubild 1: Reallohnindex in Baden-Württemberg seit 2008
Tabelle 1
Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigte Arbeitnehmer/-innen im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich in Baden-Württemberg
Jahr/QuartalReallohnindexNominallohnindexVerbraucherpreis­index
Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %

JD = Jahresdurchschnitt

2008JD+0,3+2,9+2,6
 I+0,5+3,1+2,7
 II+0,9+3,7+2,8
 III−0,6+2,4+3,1
 IV+0,7+2,6+1,9
2009JD−1,7−1,5+0,2
 I−0,90,0+1,0
 II−3,2−3,1+0,2
 III−0,8−1,1−0,2
 IV−2,1−1,9+0,3
2010JD+2,4+3,5+1,1
 I+0,5+1,3+0,8
 II+2,8+4,0+1,2
 III+2,6+3,6+1,0
 IV+3,3+4,7+1,3
2011JD+2,0+4,1+2,1
 I+2,9+4,8+1,9
 II+3,6+5,7+2,0
 III+1,0+3,3+2,2
 IV+0,6+2,8+2,2
2012JD+1,4+3,2+1,8
 I+0,7+2,9+2,2
 II+1,6+3,3+1,7
 III+1,7+3,5+1,8
 IV+1,3+3,0+1,7
2013JD−0,7+0,7+1,3
 I0,0+1,2+1,2
 II−1,6−0,3+1,4
 III−0,6+0,9+1,5
 IV−0,2+1,0+1,3
2014JD+1,5+2,4+0,9
 I+1,7+2,8+1,1
 II+2,3+3,4+1,1
 III+0,9+1,8+0,8
 IV+1,1+1,6+0,5
2015JD+2,3+2,4+0,2
 I+1,1+1,2+0,1
 II+2,4+2,8+0,4
 III+2,3+2,4+0,1
 IV+2,8+3,0+0,3
Tabelle 2
Entwicklung der Nominallöhne*) in den Klassifikationen Beschäftigungsart, Geschlecht und Leistungsgruppe in Baden-Württemberg 2015
KlassifikationenJahresdurchschnitt 20151. Quartal 20152. Quartal 20153. Quartal 20154. Quartal 2015
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %Veränderung gegenüber dem
Vorjahresquartal in %

*) Bruttomonatsverdienst inkl. Sonderzahlungen

1) Ohne geringfügig Beschäftigte.

insgesamt +2,4+1,2+2,8+2,4+3,0
Nach Beschäftigungsart
Vollzeitbeschäftigte+2,3+1,1+2,8+2,3+3,0
Teilzeitbeschäftigte+2,6+2,0+3,0+1,9+3,0
Geringfügig Beschäftigte+5,6+5,8+5,1+6,1+5,3
Nach Geschlecht
Frauen+2,4+1,7+2,9+2,1+3,0
Männer+2,4+1,1+2,8+2,5+3,0
Nach Leistungsgruppen1)
Arbeitnehmer in leitender Stellung+2,1+0,4+2,4+1,8+3,5
Herausgehobene Fachkräfte+2,9+1,6+3,4+3,2+3,2
Fachkräfte+2,4+1,6+3,0+2,1+2,7
Angelernte Arbeitnehmer+1,4+1,0+1,5+1,5+1,8
Ungelernte Arbeitnehmer+2,5+2,2+3,1+2,3+2,3