Pressemitteilung 358/2016
Stuttgart,
Innovationsindex 2016: Länder und Regionen im europäischen Vergleich
Innovationspotenzial in Baden‑Württemberg unangefochten am höchsten
Innovationen – neue bzw. verbesserte Produkte, Dienstleistungen oder Produktionsprozesse – sind auch weiterhin der Schlüssel zur Steigerung der nationalen sowie internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Fundierte Kenntnisse über die Innovationsfähigkeit einer Region sind daher unerlässlich. Aus diesem Grund wurde vom Statistischen Landesamt Baden‑Württemberg der Innovationsindex entwickelt, der seit 2004 im 2-jährigen Turnus berechnet wird1 und damit die Grundlage für einen Vergleich der Innovationsfähigkeit von 87 Regionen der Europäischen Union (28 EU-Mitgliedstaaten und 59 Regionen auf NUTS-1-Ebene2) schafft.
Baden‑Württemberg ist mit einem Indexwert von rund 70 weiterhin in der Europäischen Union (EU) die Region mit dem höchsten Innovationspotenzial. In der Spitzengruppe des EU-Rankings mit einem Indexwert von über 50 und einer damit ebenfalls hohen Innovationsfähigkeit sind Bayern auf Rang 2, die französische Hauptstadtregion Île de France an dritter Position und nachfolgend Dänemark, Schweden, die südliche Region der Niederlande, Finnland, Luxemburg und Berlin vertreten. Gegenüber der Berechnung aus dem Jahr 2014 ergaben sich in der Spitzengruppe teilweise deutliche Rangverschiebungen, die ersten drei Rangplätze blieben allerdings unverändert. Schweden verbesserte sich um drei Rangplätze und liegt nun auf Platz 5. Die südliche Region der Niederlande schob sich um beachtliche 18 Rangplätze nach vorn und liegt 2016 auf dem sechsten Platz. Hier befinden sich wichtige Forschungseinrichtungen der Unternehmen Philips, Océ und DAF, die das Innovationspotenzial dieser Region unter anderem durch FuE-Investitionen und Patentanmeldungen positiv beeinflussen.
Das beachtliche Innovationspotenzial in Baden‑Württemberg wird u.a. durch hohe Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in den Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen erreicht. In keiner anderen europäischen Region wird ein höherer Anteil der Wirtschaftsleistung in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert (2013: 4,8 Prozent), ist der Anteil der Erwerbstätigen in forschungsintensiven Industriezweigen höher (16 Prozent) und werden – bezogen auf die Bevölkerungszahl – mehr Patente beim Europäischen Patentamt angemeldet als im Südwesten – fast fünfmal so viele Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt wie im Durchschnitt aller 28 EU-Länder.3 Vorteilhaft für Baden‑Württemberg wirkt sich hier aus, dass innovative Unternehmen wie beispielsweise Bosch, Daimler, ZF Friedrichshafen, Porsche, Mahle, Voith, Heidelberger Druckmaschinen, Festo, IBM und Hewlett-Packard mit ihrem Hauptsitz oder ihren Tochterunternehmen in Baden‑Württemberg angesiedelt sind. Diese Unternehmen investieren hierzulande beachtliche FuE-Ressourcen und zählen auch zu den größten Patentanmeldern Deutschlands und Europas.
In den polnischen Regionen Pólnocny und Pólnocno-Zachodni, den italienischen Regionen Isole (Sizilien und Sardinien) und Sud, den spanischen Regionen Noroeste, Sur, Centro und den Canarias (Kanarische Inseln) sowie den EU-Ländern Griechenland, Bulgarien, Zypern und Rumänien ist die Innovationskraft am geringsten. Im Vergleich zur Berechnung 2014 ergaben sich in der Schlussgruppe insbesondere Rangverschiebungen bei Regionen in Spanien. Beispielsweise hat sich die spanische Region Noroeste um 7 Rangplätze verschlechtert und ist damit 2016 erstmalig in der Schlussgruppe gelistet. Ein Grund hierfür sind beispielsweise die zurückgegangenen FuE-Investitionen.
Detaillierte Ergebnisse zum Innovationsindex 2016 finden Sie in der Dezember-Ausgabe 2016 der Reihe »Statistisches Monatsheft Baden‑Württemberg«.