:: 190/2020

Pressemitteilung 190/2020

Abhängigkeit der Frauen von den Einkünften der Angehörigen gesunken

Baden-Württemberg: Wichtigste Einnahmequelle ist eigene Erwerbstätigkeit

Nach aktuellen Ergebnissen des Mikrozensus lebten 2019 rund 5,5 Millionen Frauen in Baden-Württemberg. Wie das Statistische Landesamt mitteilte bestritten 43,1 % von ihnen ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus der eigenen Erwerbstätigkeit. Im Jahr 2000 waren es nur 32,6 %. Rückläufig ist hingegen der Anteil der weiblichen Bevölkerung, der hauptsächlich von den Einkünften von Angehörigen abhängig ist. In Baden-Württemberg bezogen 2019 30,7 % derFrauen ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus Einkünften von Angehörigen. Seit dem Jahr 2000 ist dieser Anteil um 11,2 Prozentpunkte zurückgegangen.

Bei den Frauen von 18 bis 64 Jahren sank der Anteil derjenigen, die vom Einkommen von Familienangehörigen abhängig waren, im gleichen Zeitraum von 34 % auf 20,3 %. Damit lag der Anteil der baden-württembergischen Frauen dieser Altersgruppe, die hauptsächlich vom Einkommen von Angehörigen abhängigen waren, trotz des deutlichen Rückgangs über dem Bundeswert (17,5 %). Gleichzeitig stieg der Anteil der weiblichen Bevölkerung, deren wichtigste Einnahmequelle die eigene Erwerbstätigkeit ist, in dieser Altersklasse in Baden-Württemberg um 15,8 Prozentpunkte auf 68,4 %.

Auch in der Gesamtbevölkerung hat der Anteil derer zugenommen, die ihr Einkommen hauptsächlich aus eigener Erwerbstätigkeit bestreiten. Von den im Jahr 2019 rund 11 Millionen in Baden-Württemberg lebenden Menschen bestritten 49 % ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus der eigenen Erwerbstätigkeit. Im Jahr 2000 waren es nur 41,9 %.

Der Anteil der Bevölkerung, der von öffentlichen Leistungen als überwiegende Quelle des Lebensunterhalts abhängig war, ist in Baden-Württemberg zwischen 2000 und 2019 von 4,0 % auf 4,5 % gestiegen. Im Bundestrend hat sich der Anteil kaum verändert und lag 2019 bei 6,4 %.

Zwischen 2000 und 2019 hat sich der Anteil der Bevölkerung, der seinen Lebensunterhalt hauptsächlich aus der Rente bzw. Pension bezog, kaum verändert. In Baden-Württemberg lag er 2019 bei 19,5 % und deutschlandweit bei 21,8 %.

Aus eigenem Vermögen bestritten 2019 sowohl in Baden-Württemberg als auch deutschlandweit knapp 1 % der Bevölkerung ihren hauptsächlichen Lebensunterhalt. Bei den über 65-Jährigen lagen die Anteile bei 1,9 % in Baden-Württemberg und 1,4 % in Deutschland. Dies entsprach im Vergleich zu 2000 immerhin einem Anstieg um 0,8 bzw. 0,6 Prozentpunkte.

Schaubild 1: Eigene Erwerbstätigkeit als Haupteinkommensquelle bei Frauen in Baden-Württemberg 2000 und 2019
Schaubild 1: Eigene Erwerbstätigkeit als Haupteinkommensquelle bei Frauen in Baden-Württemberg 2000 und 2019
Schaubild 2: Einkünfte von Angehörigen als Haupteinkommensquelle bei Frauen in Baden-Württemberg 2000 und 2019
Schaubild 2: Einkünfte von Angehörigen als Haupteinkommensquelle bei Frauen in Baden-Württemberg 2000 und 2019
Tabelle 1
Überwiegender Lebensunterhalt der Bevölkerung*) in Baden-Württemberg und Deutschland 2000 und 2019 nach Geschlecht und Alter
GebietAlterQuellen des überwiegenden Lebensunterhalts im Jahr 2000Quellen des überwiegenden Lebensunterhalts im Jahr 20191)
InsgesamtEigene Erwerbs-tätigkeitÖffentliche Leistungen2)Rente / PensionEinkünfte von AngehörigenEigenes Vermögen3)InsgesamtEigene Erwerbs-tätigkeitÖffentliche Leistungen4)Rente / PensionEinkünfte von AngehörigenEigenes Vermögen3)
1.000%1.000%

*) am Hauptwohnsitz.

1) Bevölkerung in Privathaushalten.

2) Im Jahr 2000 zählen dazu das Arbeitslosengeld/-hilfe, Sozialhilfe (auch Asylbewerberleistungen), Leistungen aus einer Pflegeversicherung, sonstige Unterstützungen (zum Beispiel BAföG).

3) Einschließlich Ersparnisse, Zinsen, Vermietung, Verpachtung, Altenteil.

4) Hierzu zählen in 2019 das Arbeitslosengeld I, Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung und andere Hilfe in besonderen Lebenslagen, Leistungen nach Hartz IV (Arbeitslosengeld II, Sozialgeld), sonstige Unterstützungen (zum Beispiel BAföG, Leistungen aus einer Pflegeversicherung) sowie Elterngeld.

Datenquelle: Ergebnisse des Mikrozensus.

Baden-WürttembergInsgesamt10.48941,94,019,833,70,610.96349,04,519,526,10,9
unter 18 Jahre2.1211,22,3/96,41.8611,42,1/96,3/
18 bis 64 Jahre6.66065,35,28,520,40,66.95275,86,13,613,70,8
65 Jahre und älter1.7081,41,688,27,71,12.1503,51,287,85,71,9
Männer insgesamt5.13751,74,418,225,10,65.46054,84,318,421,60,9
unter 18 Jahre1.0921,42,4/96,09531,62,1/96,0/
18 bis 64 Jahre3.37077,85,78,87,10,73.53482,95,73,47,30,8
65 Jahre und älter6752,51,194,7/1,39735,01,391,00,72,1
Frauen insgesamt5.35232,63,721,341,90,55.50343,14,720,730,70,9
unter 18 Jahre1.0291,02,2/96,89081,22,0/96,6/
18 bis 64 Jahre3.29052,64,68,334,00,53.41868,46,63,920,30,8
65 Jahre und älter1.0330,72,083,912,51,01.1772,31,185,29,81,6
Zum Vergleich
DeutschlandInsgesamt82.16041,06,622,129,80,581.84847,16,421,824,00,8
unter 18 Jahre15.2881,63,50,294,7/13.5171,44,70,293,70,1
18 bis 64 Jahre52.70963,28,910,317,20,551.18573,98,64,911,90,8
65 Jahre und älter14.1631,11,789,86,70,817.1463,01,389,45,01,4
Männer insgesamt40.08049,77,020,322,60,540.48252,26,420,420,20,8
unter 18 Jahre7.8761,93,50,294,36.9331,74,80,293,3/
18 bis 64 Jahre26.66073,79,210,66,00,625.88579,98,34,66,40,8
65 Jahre und älter5.5442,01,295,60,31,07.6644,41,492,10,51,6
Frauen insgesamt42.08032,86,323,836,60,441.36642,16,523,227,60,7
unter 18 Jahre7.4121,43,40,395,0/6.5841,24,60,294,0/
18 bis 64 Jahre26.04952,48,610,028,60,425.30067,88,95,217,50,7
65 Jahre und älter8.6190,52,086,010,80,79.4821,81,387,28,61,1