Vor Corona: Südwestindustrie im Jahr 2019 – Investitionen sinken leicht auf 14,6 Milliarden Euro

Die Investitionen¹ der Südwestindustrie² lagen 2019 leicht unter dem Höchststand des Vorjahres und bewegten sich trotz der konjunkturellen Schwächephase des Verarbeitenden Gewerbes weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes investierten die Industriebetriebe im Südwesten 14,6 Milliarden (Mrd.) Euro in Ausrüstungsgüter und Immobilien und verfehlten den bisherigen Höchststand aus dem Vorjahr um 77 Millionen (Mill.) Euro (−0,5 %).

Die Investitionen der Südwestindustrie waren 2009 in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise zunächst stark rückläufig. Ein Aufholprozess setzte 2011 und 2012 ein, flachte aber in den beiden darauffolgenden Jahren wieder ab. Erst nach einer erneuten deutlichen Ausweitung der Investitionen 2015 wurde das Vorkrisenniveau des Jahres 2008 übertroffen. Dieser Trend setzte sich in den Folgejahren fort und erreichte 2018 seinen Höhepunkt, ehe die Investitionen der Südwestindustrie 2019 knapp unter dem Rekordwert aus dem Vorjahr blieben.

Die Investitionen in Ausrüstungsgüter wie Maschinen, maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung erreichten 2019 ein Volumen von 12,6 Mrd. Euro (+1,6 % bzw. 0,2 Mrd. Euro) und damit einen Anteil von 86,5 %. Auf Grundstücke und Bauten entfielen 13,5 %. Das Investitionsvolumen lag hier mit 2,0 Mrd. Euro signifikant unter dem Vorjahresniveau (−12,1 %).

Auf Branchenebene verlor die Investitionstätigkeit in der Breite deutlich an Wirkung. Mehr als die Hälfte der Branchen verzeichnete 2019 ein Investitionsminus, während im Vorjahr noch drei Viertel der Branchen einen Zuwachs auswiesen. Die Branche »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« verzeichnete einen geringfügigen Rückgang des Investitionsvolumens. Die Investitionen sanken um 20 (Mill.) Euro (−0,4 %) auf 5,5 Mrd. Euro und lagen somit wie schon 2018 knapp unter dem branchenspezifischen Rekordniveau aus dem Jahr 2017. Damit entfielen 37,7 % (Vorjahr: 37,6 %) der Industrieinvestitionen im Südwesten allein auf die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«. Die nächststärkeren Branchen gemessen am Investitionsvolumen waren, wie bereits in den vorherigen Jahren, der »Maschinenbau« mit 2,5 Mrd. Euro (−4,6 % zum Vorjahr), die »Herstellung von Metallerzeugnissen« mit 1,1 Mrd. Euro (−10,1 % zum Vorjahr) sowie die »Herstellung von elektrischen Ausrüstungen« mit 0,9 Mrd. Euro (+6,2 % zum Vorjahr). Zusammen bestritten diese vier Branchen 69,0 % der Industrieinvestitionen im Südwesten.

Auf regionaler Ebene weiteten sechs der insgesamt zwölf Regionen Baden-Württembergs die Investitionen 2019 gegenüber dem Vorjahr aus. Den Investitionsschwerpunkt bildete die Region Stuttgart, auf die traditionell mehr als ein Drittel (2019: 35,8 %) der Industrieinvestitionen im Südwesten entfällt. Die Investitionen in dieser Region stiegen dabei um 6,0 % auf 5,2 Mrd. Euro. Mit deutlichem Abstand folgte die Region Heilbronn-Franken, deren Industriebetriebe mit 1,5 Mrd. Euro deutlich weniger als im Vorjahr investierten (−17,7 % zum Vorjahr), vor der Region Mittlerer Oberrhein mit 1,1 Mrd. Euro (−15,9 % zum Vorjahr) und der Region Südlicher Oberrhein mit 1,0 Mrd. Euro (−5,3 % zum Vorjahr).

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