:: 261/2020

Pressemitteilung 261/2020

Armutsgefährdung in den vergangenen Jahren gestiegen

15,6 % der Menschen in Baden-Württemberg 2019 betroffen – Zum internationalen Tag der Armut

2019 verfügten 15,6 % der Menschen über weniger als 60 % des Durchschnittseinkommens der Baden-Württemberger und galten damit als armutsgefährdet. 2011 hatte der Wert noch bei 14,5 % gelegen, teilt das Statistische Landesamt Baden-Württemberg anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober 2020 mit. Mit der Zunahme der Armutsgefährdung seit 2011 um rund einen Prozentpunkt lag Baden-Württemberg ungefähr im Bundestrend.

Nach den Ergebnissen des Mikrozensus waren Frauen 2019 in Baden-Württemberg mit 16,6 % häufiger armutsgefährdet als Männer (14,5 %). Einen besonders hohen Anteil armutsgefährdeter Personen gab es in der Altersgruppe der 18 bis unter 25-Jährigen (24,6 %), da sich diese häufig noch in Ausbildung befinden. Ebenfalls überdurchschnittlich war die Armutsgefährdung bei den 65-Jährigen und Älteren. Sie waren zu 18,2 % armutsgefährdet, Frauen dieser Altersgruppe sogar zu 20,3 %. Bei den 65-Jährigen und Älteren hat die Armutsgefährdung in den letzten 10 Jahren überdurchschnittlich zugenommen (3,5 Prozentpunkte).

Weiter gibt es bestimmte Lebenssituationen, die mit einer erhöhten Armutsgefährdung einhergehen: Fast jeder zweite Erwerbslose war 2019 armutsgefährdet (49,2 %), bei Alleinerziehenden lag die Quote bei 42,5 % bei Ausländern bei 30,9 %. Haushaltseinkommen unterhalb 60 % waren ebenfalls bei Personen mit geringem Bildungsniveau besonders häufig anzutreffen (30,4 %).

Schaubild 1: Armutsgefährdungsquote 2011 bis 2019 in Baden-Württemberg (Landesmedian)
Schaubild 1: Armutsgefährdungsquote 2011 bis 2019 in Baden-Württemberg (Landesmedian)
Tabelle 1
Armutsgefährdungsquote 2011 bis 2019 in Baden-Württemberg (Landesmedian)
JahrAnteil armutsgefährdeter Personen
%

Datenquelle: Mikrozensus - AG Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik

201114,5
201214,6
201314,8
201415,0
201515,3
201615,4
201715,5
201815,2
201915,6