Neben der Weiterbildung im Berufsleben findet diese auch im privaten Kontext statt, um so Wissen und Fähigkeiten zu erlangen, die für die persönliche Weiterentwicklung von Nutzen sind. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes nahmen im Jahr 2019 über 4 Millionen Personen an einer der fast 227 000 Veranstaltungen¹ teil, die von den evangelischen und katholischen Kirchen sowie von den 169 Volkshochschulen in Baden-Württemberg angeboten wurden.

Kirchliche Erwachsenenbildung

Die kirchliche Erwachsenen- und Familienbildung ist ein fester Bestandteil des Weiterbildungsangebots in Baden-Württemberg. Die Angebote der evangelischen und katholischen Kirchen umfassten im Jahr 2019 gut 92 000 Veranstaltungen und verzeichneten einen Besucherzustrom von fast 2,3 Millionen. 72 % aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an einer Einzelveranstaltung bzw. an einem Vortrag teil. 28 % erweiterten ihr Wissen in Kursen, Lehrgängen und Seminaren. Die 4 707 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Studienfahrt bzw. Studienreise machten hingegen nur 0,2 % der gesamten Teilnehmerzahl aus.

Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessierten sich für ein Thema rund um das Stoffgebiet »Philosophie, Theologie, Religion«. Aber auch die Stoffgebiete zu Literatur, Kunst und Heimatkunde sowie zu Erziehungs- und Schulfragen, Pädagogik und Psychologie wurden zahlreich besucht. Allein diese drei Stoffgebiete machten gut 69 % aller Teilnahmen aus.

Für die kirchliche Erwachsenen- und Familienbildung wurden im Jahr 2019 rund 38,3 Millionen Euro aufgewendet. Die Finanzierung erfolgte durch fast gleich große Anteile aus kirchlichen Mitteln (30,7 % bzw. 11,7 Millionen Euro) sowie durch Teilnahmegebühren (30,2 % bzw. 11,6 Millionen Euro). Die öffentlichen Zuschüsse beliefen sich auf weniger als ein Viertel (23,6 % bzw. rund 9 Millionen Euro).

Volkshochschulen

Das Angebot der Volkshochschulen in Baden-Württemberg umfasste im Jahr 2019 knapp 135 000 Veranstaltungen mit zusammen fast 1,8 Millionen Besucherinnen und Besuchern. Von diesen nahmen 70,5 % an Kursen, Lehrgängen und Seminaren teil, 26,6 % an Einzelveranstaltungen bzw. Vorträgen und 2,9 % an Studienfahrten bzw. Studienreisen.

Im Bereich der Kurse/Lehrgänge bzw. Einzelveranstaltungen/Vorträge interessierte sich ein Drittel aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer (33,0 %) für den Programmbereich »Gesundheit«. Auf den Plätzen zwei und drei der Belegungen waren die beiden Programmbereiche »Sprachen« sowie »Kultur – Gestalten« mit 21,0 % bzw. 20,8 % nahezu gleichauf zu finden.

Die Einnahmen der Volkshochschulen betrugen im Jahr 2019 fast 223,5 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte, nämlich 55,9 % bzw. knapp 125 Millionen Euro, konnte durch Teilnahmegebühren erwirtschaftet werden. Die öffentlichen Zuschüsse beliefen sich auf ein Drittel (33,3 % bzw. nahezu 74,4 Millionen Euro); die anderen Einnahmen auf 10,8 % bzw. 24,1 Millionen Euro.