Rund 8,58 Milliarden geleistete Arbeitsstunden 2022 im Südwesten

In Baden-Württemberg erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen 2022, nach den aktuellen Berechnungen des »Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung der Länder«, jahresdurchschnittlich um rund 75 300 auf über 6,38 Millionen. Dies entsprach einem prozentualen Zuwachs gegenüber 2021 von 1,2 %. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden (Arbeitsvolumen) stieg um knapp 176,6 Millionen Stunden auf 8,58 Milliarden Stunden an. Prozentual betrachtet entsprach dies einem Zuwachs des Arbeitsvolumens im Südwesten gegenüber dem Vorjahr von 2,1 % (Bundesdurchschnitt +1,4 %). Allerdings bewegte sich das Niveau des Arbeitsvolumens 2022 noch um 2 % unterhalb des Vorkrisenjahrs 2019.

Auf jeden Erwerbstätigen in Baden-Württemberg entfielen im Jahr 2022 durchschnittlich 1 343 geleistete Arbeitsstunden. 2021 lag die Pro-Kopf-Arbeitszeit bei 1 332 Stunden (+0,9 %). In der Land- und Forstwirtschaft leistete 2022 hierzulande jeder Erwerbstätige durchschnittlich 1 680 Arbeitsstunden, 10 Stunden weniger als ein Jahr zuvor. Ein Erwerbstätiger im Produzierenden Gewerbe insgesamt arbeitete dagegen durchschnittlich 1 433 Stunden im Jahr 2022 und damit eine Stunde mehr als im Vorjahr. Im Baugewerbe betrug das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen 1 547 Stunden. In dieser Branche lag dieser Wert um 5 Stunden niedriger verglichen mit dem Vorjahr. In den Dienstleistungsbereichen insgesamt lag das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen 2022 hierzulande bei 1 299 Stunden (+18 Stunden ggü. dem Vorjahr). Dabei entfiel im Bereich »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Gesundheit, Erziehung« auf einen Erwerbstätigen eine jährliche Arbeitszeit von durchschnittlich 1 231 Stunden. Im Vergleich zu 2021 waren dies rund 3 Arbeitsstunden weniger. In den anderen Dienstleistungsbereichen erhöhte sich das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen zum Vorjahr jedoch deutlich. Im Bereich »Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen« beispielsweise um 19 auf 1 348 Stunden. Am stärksten stieg die Pro-Kopf-Arbeitszeit 2022 zum Vorjahr im Bereich »Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« mit einem Plus von 42 Stunden.

Der Grund für die je nach Wirtschaftsbereich ungleich hohe durchschnittliche jährliche Arbeitszeit je Erwerbstätigen ist dabei keineswegs im unterschiedlichen Fleiß der Erwerbstätigen zu suchen. Vielmehr ist der jeweilige Anteil der Erwerbstätigen mit einer vergleichsweise hohen Wochenarbeitszeit entscheidend. Grundsätzlich ist die Pro-Kopf-Arbeitszeit umso höher, je geringer der Anteil der marginal Beschäftigten bzw. der Teilzeitbeschäftigten ist und/oder je höher der Anteil der Selbstständigen ausfällt.