:: 291/2023

Pressemitteilung 291/2023

Jetzt neu: »Baden-Württemberg – ein Standort im Vergleich« – Ausgabe 2023

Wo steht das Land im nationalen und internationalen Vergleich? – 42 Strukturindikatoren geben Antworten

Zum Jahresende 2023 legt das Statistische Landesamt in nunmehr 20. Auflage die Broschüre »Baden-Württemberg – Ein Standort im Vergleich« vor und bietet damit einen aktuellen Überblick zu wirtschaftlich, sozial, kulturell und ökologisch wichtigen Themenfeldern anhand von 42 Strukturindikatoren auf rund 100 Seiten. Gradmesser für das Land sind Vergleichsdaten für die anderen Bundesländer und 27 EU-Mitgliedstaaten. Soweit verfügbar, werden auch Ergebnisse für das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten, Japan, die Schweiz, und die BRIC-Staaten, das sind Brasilien, Russland, Indien und China, in die Betrachtung einbezogen.

Nachfolgend eine kleine Auswahl: Baden-Württemberg zählt dank seiner starken industriellen Prägung und hohen Innovationsfähigkeit zu den 10 wirtschaftsstärksten Regionen Europas. So lag im Jahr 2022 die hiesige Wirtschaftskraft, das auf die Zahl der Einwohner bezogene kaufkraftbereinigte nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP), um 29 % höher als im EU-27-Durchschnitt. Im Ranking mit den EU-Mitgliedstaaten ordnet sich der Südwesten damit auf Platz 5 ein, während Deutschland, mit einer um 17 % höheren Wirtschaftskraft als die EU, den neunten Platz einnimmt. Die Exporte Baden-Württembergs erreichten 2022 das zweite Jahr in Folge einen neuen Rekordwert. Mit 263 Milliarden Euro stiegen sie damit im Vergleich zum Vorjahr um fast 19 %.

Der baden-württembergische Arbeitsmarkt hatte zuletzt, wie auch in ganz Deutschland, mit dem hohen Fachkräftemangel zu kämpfen. Dies spiegelt sich auch auf dem Ausbildungsmarkt wider. Während die Chancen für Bewerberinnen und Bewerber eine Ausbildungsstelle zu finden sehr günstig standen, hatten Unternehmen große Schwierigkeiten ihre offenen Stellen zu besetzen. So standen im Herbst 2023 den 28 741 offenen Ausbildungsstellen im Südwesten lediglich 8 344 Bewerberinnen und Bewerber gegenüber.

Im Vergleich mit den EU-Mitgliedstaaten ist Baden-Württemberg bei vielen der hier beobachteten Indikatoren führend oder in der Spitzengruppe: So beispielsweise 2022 mit der niedrigsten Jugenderwerbslosenquote (5,2 %) im EU-Ranking, oder dem Spitzenplatz unter den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union bei der MINT-Bildung mit 40 % Absolventinnen und Absolventen der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) an den Absolventinnen und Absolventen des tertiären Bereichs insgesamt. Deutschland belegte hier mit 35 % den zweiten Rang. Ebenso sticht der Südwesten mit einer niedrigen NEET-Rate (»Neither in Education nor Employment or Training«) hervor. Nur in den Niederlanden (3,8 %) war der Anteil junger Erwachsener, die weder in Aus- und Weiterbildung noch erwerbstätig sind, an der altersgleichen Bevölkerung, im Jahr 2022 niedriger als hierzulande (6,6 %).

Nach dem europäischen Green-Deal soll Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Eine wesentliche Rolle spielen dabei erneuerbare Energien. Im Jahr 2021 stammten gut 36 % der Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg aus erneuerbaren Energien. Deutschlandweit betrug der Anteil rund 40 % und lag knapp über dem EU-Durchschnitt (37 %).