:: 92/2025

Pressemitteilung 92/2025

Baden-Württemberg: Arbeitsvolumen bei knapp 8,55 Milliarden Stunden im Jahr 2024

Zahl der Erwerbstätigen stieg um 0,2 % gegenüber dem Vorjahr

In Baden-Württemberg erhöhte sich die Erwerbstätigenzahl im Jahr 2024 nach den aktuellen Berechnungen des »Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung der Länder« um rund 12 300 auf über 6,43 Millionen (Mill.). Der prozentuale Zuwachs gegenüber 2023 lag bei 0,2 % und entsprach damit dem Bundeswert. Die Zahl der von allen erwerbstätigen Personen geleisteten Arbeitsstunden (Arbeitsvolumen) nahm um rund 5,1 Mill. Stunden auf knapp 8,55 Milliarden Stunden ab. Prozentual betrachtet entsprach dies einem Rückgang des Arbeitsvolumens im Südwesten gegenüber dem Vorjahr von 0,1 % (Bundesdurchschnitt −0,1 %). Eine Abnahme des Arbeitsvolumens wurde zuletzt im Krisenjahr 2020 festgestellt (−6,2 % gegenüber 2019).

Gesamtwirtschaftlich leistete jede erwerbstätige Person in Baden-Württemberg durchschnittlich 1 328 Arbeitsstunden im Jahr 2024. Die Pro-Kopf-Arbeitszeit lag 2023 mit 1 332 Stunden um 4 Stunden höher, wobei das Jahr 2023 mit 250 potentiellen Arbeitstagen einen Arbeitstag mehr als in 2024 aufwies.

In der Land- und Forstwirtschaft leistete 2024 hierzulande jeder Erwerbstätige durchschnittlich 1 658 Arbeitsstunden und damit 62 Stunden weniger als ein Jahr zuvor. Ein Erwerbstätiger im Produzierenden Gewerbe insgesamt arbeitete 2024 dagegen durchschnittlich 1 412 Stunden und damit 7 Stunden weniger als im Vorjahr. Im Baugewerbe betrug das jährliche durchschnittliche Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen 1 531 Stunden. In dieser Branche stieg das Pro-Kopf-Arbeitsvolumen um 11 Stunden gegenüber dem Vorjahr.

In den Dienstleistungsbereichen insgesamt lag das Arbeitsvolumen je Erwerbstätigen 2024 hierzulande bei 1 288 Stunden (unverändert gegenüber dem Vorjahr). Dabei entfiel im Bereich »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Gesundheit, Erziehung« auf einen Erwerbstätigen eine jährliche Arbeitszeit von durchschnittlich 1 226 Stunden. Im Vergleich zu 2023 war dies eine Arbeitsstunde mehr. Der Bereich »Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen« wies mit 1 339 Stunden je Erwerbstätigem ein Plus von 11 Arbeitsstunden auf. Im Bereich »Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« reduzierte sich das Pro-Kopf-Arbeitsvolumen dagegen um 8 auf 1 331 Stunden.

Der Grund für die je nach Wirtschaftsbereich ungleich hohe durchschnittliche jährliche Arbeitszeit je Erwerbstätigen ist dabei keineswegs im unterschiedlichen Fleiß der Erwerbstätigen zu suchen. Vielmehr ist der jeweilige Anteil der Erwerbstätigen mit einer vergleichsweise hohen Wochenarbeitszeit entscheidend. Grundsätzlich ist die Pro-Kopf-Arbeitszeit umso höher, je geringer der Anteil der marginal Beschäftigten bzw. der Teilzeitbeschäftigten ist und/oder je höher der Anteil der Selbstständigen ausfällt.

Es handelt sich bei dieser Pressemitteilung um eine korrigierte Version der Pressemitteilung Nr. 77/2025 vom 27. März 2025. Für die Berechnung des Arbeitsvolumens der Länder der Bundesrepublik Deutschland durch den Arbeitskreis »Erwerbstätigenrechnung der Länder« (AK ETR) werden zahlreiche statistische Datenquellen verwendet. Durch eine fehlerhafte Datenlieferung des Statistischen Bundesamts an den AK ETR kam es zu einem Fehler bei der Ermittlung des Arbeitsvolumens 2024 in den Ländern. Diese betraf die Erstveröffentlichung des Arbeitsvolumens am 27. März 2025 und wurde nun korrigiert.

Schaubild 1: Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2008 bis 2024, Veränderung zum Vorjahr in Prozent
Schaubild 1: Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2008 bis 2024, Veränderung zum Vorjahr in Prozent
Tabelle 1
Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden in Baden-Württemberg 2008 bis 2024*)
JahrErwerbstätige insgesamtGeleistete Arbeitsstunden insgesamt
Veränderung zum Vorjahr in %

*) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Arbeitskreis »Erwerbstätigenrechnung der Länder«.

2008+1,6+1,8
2009−0,7−4,9
2010+0,1+1,7
2011+1,3+1,7
2012+1,4+0,2
2013+1,2+1,0
2014+1,2+1,5
2015+0,9+1,2
2016+1,3+0,8
2017+1,5+1,0
2018+1,4+1,4
2019+0,7
2020−0,9−6,2
2021+2,5
2022+1,2+1,8
2023+0,9+0,7
2024+0,2−0,1
Tabelle 2
Geleistete Arbeitsstunden und Erwerbstätige in Baden-Württemberg nach Wirtschaftsbereichen 2023 und 2024
Klassifikation der Wirtschaftszweige,
Ausgabe 2008 (WZ08)
Geleistete ArbeitsstundenErwerbstätigeGeleistete Arbeitsstunden je Erwerbstätigen
202320242023202420232024
Mill. Std.1.000 Std.

Berechnungsstand: Februar 2025.

Datenquelle: Arbeitskreis »Erwerbstätigenrechnung der Länder«; vorläufige Ergebnisse.

ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei111,8108,165,065,21.7201.658
B bis FProduzierendes Gewerbe2.732,72.702,11.926,11.914,01.4191.412
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe2.199,72.165,51.575,51.563,71.3961.385
darunter C Verarbeitendes Gewerbe2.092,42.053,51.502,41.487,61.3931.380
FBaugewerbe533,0536,5350,6350,41.5201.531
G bis TDienstleistungsbereiche5.706,15.735,34.430,44.454,51.2881.288
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation2.085,02.073,81.557,51.557,91.3391.331
K bis NFinanz- und Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen1.315,81.317,0990,5983,91.3281.339
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit2.305,42.344,51.882,41.912,81.2251.226
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche8.550,68.545,56.421,46.433,81.3321.328
Veränderung zum Vorjahr
ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei+2,7 –3,6+0,0+0,2+41 –62
B bis FProduzierendes Gewerbe+6,5 –30,6+19,9 –12,0 –11 –7
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe+10,5 –34,2+17,7 –11,8 –9 –11
darunter C Verarbeitendes Gewerbe+7,4 –38,9+15,9 –14,8 –10 –13
FBaugewerbe –4,0+3,5+2,2 –0,2 –21+11
G bis TDienstleistungsbereiche+50,7+29,1+40,3+24,2+0,0+0,0
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation+18,7 –11,2+15,3+0,4 –1 –8
K bis NFinanz- und Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen+2,9+1,2+7,3 –6,6 –7+11
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+29,1+39,2+17,7+30,4+4+1
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+59,8 –5,1+60,2+12,3 –3 –4
Veränderung zum Vorjahr in %
ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei+2,4 –3,2+0,0+0,3+2,4 –3,6
B bis FProduzierendes Gewerbe+0,2 –1,1+1,0 –0,6 –0,8 –0,5
B bis EProduzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe+0,5 –1,6+1,1 –0,7 –0,6 –0,8
darunter C Verarbeitendes Gewerbe+0,4 –1,9+1,1 –1,0 –0,7 –0,9
FBaugewerbe –0,7+0,7+0,6 –0,1 –1,4+0,7
G bis TDienstleistungsbereiche+0,9+0,5+0,9+0,5+0,0+0,0
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation+0,9 –0,5+1,0 –0,1 –0,6
K bis NFinanz- und Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen+0,2+0,1+0,7 –0,7 –0,5+0,8
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+1,3+1,7+1,0+1,6+0,3+0,1
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+0,7 –0,1+0,9+0,2 –0,2 –0,3