:: 8/2004

Zahl der Habilitationen geht auf insgesamt 340 zurück

An den Hochschulen des Landes wurden im vergangenen Wintersemester 340 Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Mit über 19 % war der Frauenanteil so hoch wie nie zuvor. Die meisten Frauen habilitierten auf dem Gebiet der Sprach- und Kulturwissenschaften, Männer vorwiegend im Bereich Humanmedizin. Das Durchschnittsalter der Habilitierten lag auch 2003 bei 40 Jahren.

Im Jahre 2003 wurden an zwei Pädagogischen Hochschulen sowie den neun staatlichen Universitäten des Landes insgesamt 340 Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Gegenüber 2002 mit 407 Habilitierten bedeutet dies einen Rückgang um mehr als 16 %. Der Rückgang ist vermutlich auf die Einführung des Konzeptes der Juniorprofessur im Zuge der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes zurückzuführen. Danach soll es jungen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen ermöglicht werden, frühzeitig selbstständig in Forschung und Wissenschaft tätig zu werden bzw. eine Karriere als Hochschullehrer in »jüngeren« Jahren als derzeit üblich zu beginnen. Das Durchschnittsalter der Habilitierten lag 2003 wie in den Jahren zuvor bei 40 Jahren.

Die meisten Habilitationen im Bereich Humanmedizin abgeschlossen

Jeweils nahezu ein Viertel der Habilitationsverfahren wurde 2003 an den Universitäten Tübingen und Heidelberg abgeschlossen, ein Fünftel an der Universität Freiburg. Bei allen drei Hochschulen habilitierten die meisten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Humanmedizin. Insgesamt stellte die Fächergruppe Humanmedizin mit gut 41 % oder 140 von insgesamt 340 Habilitationen den größten Anteil dar. 72 Personen (21 %) habilitierten auf dem Gebiet der Sprach- und Kulturwissenschaften und 68 Personen (20 %) im Bereich der Mathematik- und Naturwissenschaften. Besonders die letztgenannte Fächergruppe verbucht die meisten Rückgänge, denn im Jahre 2003 ist die Zahl der Habilitationen um knapp 42 % gesunken. 2002 waren die Mathematik- und Naturwissenschaften mit 117 Habilitierten noch die zweitstärkste Fächergruppe.

Frauenanteil steigt

66 Wissenschaftlerinnen legten 2003 erfolgreich das Habilitationsverfahren ab. Der Anteil der Frauen war mit 19,4 % so hoch wie nie zuvor. Ihr Durchschnittsalter betrug 41,3 Jahre. Die meisten Frauen habilitierten auf dem Gebiet der Sprach- und Kulturwissenschaften (41 %). Dagegen stand bei den 274 Männern die Humanmedizin mit einem Anteil von 44 % im Vordergrund.

In Deutschland stieg die Zahl der Habilitationen seit 1993 kontinuierlich an. 1993 waren es noch insgesamt 1 419 Verfahren, im Jahre 2002 bereits 2 302. Dies bedeutet immerhin eine Steigerung von gut 62 %. Die Bundesländer, in denen viele Hochschulen existieren, verfügen auch über die größere Anzahl abgeschlossener Habilitationsverfahren. So wurden 2002 allein 52 % der Habilitationsschriften in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg oder Bayern verfasst. Die Zahl der Frauen hat sich in den letzten 10 Jahren Prozentual stärker erhöht als die der Männer. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern lag der Frauenanteil 2002 in Baden-Württemberg unter dem Bundesdurchschnitt.