:: 9/2004

Vizepräsident Dr. Hans Loreth verabschiedet

Mit Dr. Hans Loreth verließ ein ausgewiesener Kenner und ein in ganz Deutschland anerkannter Fachstatistiker nach 33 Jahren das Statistische Landesamt. Die Entlastung von auskunftspflichtigen Unternehmen und gleichzeitig die Sicherung der hohen Datenqualität der amtlichen Statistik waren in den vergangenen Jahren eine seiner zentralen Anliegen.

Vor wenigen Tagen, am 26. August 2004, wurde Dr. Hans Loreth, der Vizepräsident des Statistischen Landesamtes und Leiter der Abteilung 4 »Gewerbliche Wirtschaft«, offiziell im Großen Sitzungssaal des Statistischen Landesamtes in Stuttgart-Heslach in den Ruhestand verabschiedet. Damit wurde von Dr. Loreth eine bemerkenswerte berufliche Laufbahn abgeschlossen. Das Statistische Landesamt verliert damit gleichzeitig einen hervorragenden Fachmann.

Dr. Loreth erreichte mit 65 Jahren nicht nur die Altersgrenze für den Eintritt in den Ruhestand, er kann auch auf insgesamt 46 Jahre Berufstätigkeit zurückblicken. 33 Jahre davon im Statistischen Landesamt, und zwar in fast allen Abteilungen und mit verschiedensten Aufgaben. Zudem engagierte er sich in zahlreichen Gremien und legte großen Wert auf eine solide Ausbildung des Nachwuchses. An der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Ludwigsburg war er seit 1980 Lehrbeauftragter und unterrichtete mehrere »Generationen« von Studierenden im Fach Statistik. Seit 1995 vertrat er die Amtsleitung des Statistischen Landesamtes als Vizepräsident. Seit vier Jahren ist er Mitglied im Vorstand der Deutschen Statistischen Gesellschaft.

»Mit Dr. Loreth verlässt ein ausgewiesener Kenner der Statistik in Deutschland und ein anerkannter Fachstatistiker unser Haus«, sagte Dr. Gisela Meister-Scheufelen, die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, während der Abschiedsveranstaltung vor der Abteilung 4 und den sechs Abteilungsleitern des StaLas, wie das Statistische Landesamt unter Insidern heißt. »Insbesondere hat Dr. Loreth in den vergangenen 10 Jahren in seinem Bereich den Spagat zwischen zunehmenden Informationswünschen der Kunden und knapper werdenden Kapazitäten im Amt sowohl durch Rationalisierung als auch durch verstärkte Motivation der Beschäftigten gemeistert.«

Grußworte überbrachten Dr. Werner Münzenmaier vom Finanzministerium Baden-Württembergs sowie Reinhard Brinkmann, der Personalratsvorsitzende des Statistischen Landesamtes.

In den letzten Jahren wirkte Dr. Loreth wesentlich auch an konzeptionellen Überlegungen zu der Frage mit, wie der Zwiespalt zwischen der Sicherung qualifizierter guter wirtschaftsstatistischer Daten und der Entlastung der Unternehmen von statistischen Berichtspflichtigen gelöst werden kann. Umgesetzt, geplant bzw. geprüft wurden und werden zum Beispiel die Befreiung von Kleinbetrieben von Statistikmeldungen, der Ersatz von Sonderzählungen durch Auswertungen aus dem Unternehmensregister, der Ersatz von Befragungen durch die Auswertung von Daten anderer Verwaltungen und die Erleichterung von Berichtspflichten durch das Angebot, die Fragen über das Internet zu beantworten. Bis Ende des Jahres plant das Statistische Landesamt, Online-Meldungen für 24 Statistiken anzubieten.