:: 9/2005

Im Blickpunkt: Breisach am Rhein im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Aus der Vielzahl der Daten, die im Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) sowie unter Regionaldaten verfügbar sind, lassen sich für jede der 1 111 Gemeinden im Land interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Für Breisach am Rhein im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind beispielsweise folgende Ergebnisse aufschlussreich (siehe auch Tabelle):

Breisach, gelegen am Oberrhein, befindet sich in der wärmsten Region Deutschlands am Fuße des Kaiserstuhls direkt an der deutsch-französischen Grenze. Mit gut 14 000 Einwohnern ist es die drittgrößte der insgesamt 50 Gemeinden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Lediglich in Müllheim (18 000 Einwohner) und in Bad Krozingen (16 000 Einwohner) ist die Bevölkerungszahl höher. Die Einwohner in Breisach sind deutlich jünger als im Land: Das Durchschnittsalter liegt bei 39,2 Jahren, im Landkreis und landesweit jeweils bei 40,8 Jahren. Von den 152 Gemeinden im Land, die mit einer Einwohnerzahl zwischen 10 000 und 20 000 mit Breisach vergleichbar sind, haben lediglich siebzehn eine noch jüngere Bevölkerung.

Die Entwicklung der Bevölkerungszahl in Breisach am Rhein liegt deutlich über der landesweiten: Seit 1995 hat die Zahl der Einwohner um gut 19 % zugenommen, so stark wie in kaum einer anderen Gemeinde des Landkreises. Landesweit wurde ein Plus von knapp 4 % erzielt. Neben dem Geburtenüberschuss führte insbesondere der Wanderungsüberschuss zum Anstieg der Einwohnerzahl. Während die Bevölkerung im Land zwischen 1996 und 2003 durch Wanderungsgewinne um etwa 3 % anstieg, gewann die Stadt Breisach in dem Zeitraum fast 16 % durch Wanderungen. Breisach scheint somit insbesondere für Familien ein attraktiver Wohnort zu sein.

Parallel zur Bevölkerungsentwicklung stieg ebenfalls der Bestand an Wohnungen. Diese Entwicklung liegt wiederum über dem Landestrend: Zwischen 1995 und 2003 erhöhte sich der Wohnungsbestand um knapp 17 %, landesweit um gut 9 % und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald um 13 %. Die Lage von Breisach im Einzugsbereich der Stadt Freiburg sowie die relativ günstigen Preise für baureifes Land gegenüber anderen im Umkreis von Freiburg liegenden Gemeinden erklären die hohe Bautätigkeit und Bevölkerungszunahme. Der Anteil der Einfamilienhäuser in Breisach liegt mit 63 % fünf Prozentpunkte über dem Landeswert.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in Breisach zwischen 1995 und 2003 um 1,5 % gestiegen und liegt knapp über dem Landestrend. Auf 1 000 Einwohner kamen 296 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit mehr als im Landkreis (257 Beschäftigte je 1 000 Einwohner). Im Landesvergleich ist dieser Wert jedoch unterdurchschnittlich – 2003 waren es in Baden-Württemberg 354 Beschäftigte je 1 000 Einwohner. Ein Blick auf die Pendlerströme zeigt einen Auspendlerüberschuss, der in Zusammenhang mit den Verflechtungen zum Freiburger Raum steht.

Die im Landesvergleich eher unterdurchschnittlichen Beschäftigungszahlen für Breisach haben ihren Einfluss auf die Steuerkraftmesszahl, die neben der Gewerbesteuer, den Grundsteuern A und B auch den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer umfasst. Mit 504 Euro je Einwohner liegt sie unter dem Landeswert von 628 Euro. Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald beträgt die Steuerkraftmesszahl 520 Euro. Die Schuldenlast je Einwohner fällt jedoch in Breisach gegenüber dem Land deutlich geringer aus (238 Euro gegenüber 563 Euro landesweit).