:: 12/2005

Im Blickpunkt: Die Gemeinde Neckarsulm im Landkreis Heilbronn

In einem weiteren Beitrag aus der Reihe »Im Blickpunkt: Die Gemeinde …« stellt Ihnen das Statistische Landesamt einige Besonderheiten der Gemeinde Neckarsulm anhand von ausgewählten Strukturdaten aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) vor.

Neckarsulm, am nordwestlichen Randgebiet der schwäbisch-fränkischen Waldberge und an der Einmündung der Sulm in den Neckar gelegen, ist die Stadt mit dem höchsten Beschäftigtenbesatz in Baden-Württemberg. Im Jahr 2004 kamen auf 1 000 Einwohner Neckarsulms 1 079 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort und damit erheblich mehr als im Landkreis Heilbronn (301 Beschäftigte). Auch im Vergleich zum Land ist dieser Wert überdurchschnittlich. 2004 waren es in Baden-Württemberg 349 Beschäftigte je 1 000 Einwohner. Zu Neckarsulms gutem Wert tragen Produktionsstandorte der Audi AG und der Kolbenschmidt-Pierburg AG ebenso bei wie die Kaufland Stiftung & Co. KG und sehr viele leistungsstarke mittelständische Unternehmen. Ein Blick auf die Pendlerströme mit einem starken Einpendlerüberschuss unterstreicht das spezifische Beschäftigungsangebot Neckarsulms.

Mit gut 27 000 Einwohnern zum Jahresende 2004 ist die Große Kreisstadt Neckarsulm die größte der insgesamt 46 Gemeinden im Landkreis Heilbronn. Das Durchschnittsalter der Einwohner liegt bei 40,2 Jahren und ist etwas niedriger als der landesweite Wert von 41,1 Jahren.

Die Entwicklung der Bevölkerungszahl in Neckarsulm liegt über der landesweiten: Seit 1995 hat die Zahl der Einwohner um 5,8 % zugenommen (Land: 3,9 %), sie liegt damit aber deutlich unter dem Durchschnittswert aller Gemeinden des Landkreises Heilbronn, der bei 8,4 % liegt. Hauptsächlich der beachtliche Geburtenüberschuss von knapp 27 je 1 000 Einwohner führte neben einem dezenten Wanderungsüberschuss zum Anstieg der Einwohnerzahl. Neckarsulm scheint somit insbesondere für Familien ein attraktiver Wohnort zu sein, was auf verschiedene Faktoren wie das umfassende Angebot an allgemein bildenden Schulen, die gute Zuganbindung an die Strecken Heilbronn – Würzburg und Heilbronn – Heidelberg der Deutschen Bahn, die Nähe zum Autobahnkreuz Weinsberg, ein umfangreiches Angebot an fachärztlichen Praxen und nicht zuletzt die unmittelbare Nachbarschaft zur Großstadt Heilbronn zurückzuführen ist.

Parallel zur Bevölkerungsentwicklung stieg ebenfalls der Bestand an Wohnungen. Diese Entwicklung liegt wiederum über dem Landestrend: Zwischen 1995 und 2004 erhöhte sich der Wohnungsbestand um gut 11 %, landesweit um 10 % und im Landkreis Heilbronn um knapp 15 %. Die Lage von Neckarsulm im weiteren Einzugsbereich der Landeshauptstadt Stuttgart und im engeren Einzugsbereich des Oberzentrums Heilbronn erklären die hohe Bautätigkeit und Bevölkerungszunahme. Der Anteil der Einfamilienhäuser in Neckarsulm entspricht mit knapp 58 % in etwa dem Landeswert.

Die im Landesvergleich überdurchschnittlichen Beschäftigtenzahlen für Neckarsulm haben ihren Einfluss auf die Steuerkraftmesszahl, die neben der Gewerbesteuer, den Grundsteuern A und B auch den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer umfasst. Mit 1 414 Euro je Einwohner liegt sie über dem Landeswert von 619 Euro. Im Landkreis Heilbronn beträgt die Steuerkraftmesszahl 644 Euro. Die Schuldenlast je Einwohner fällt jedoch in Neckarsulm gegenüber dem Land deutlich geringer aus (319 Euro gegenüber 553 Euro landesweit).