:: 6/2006

IKT 2005: Haushaltsausstattung in Baden-Württemberg im EU-Vergleich

Der Entwicklungsstand einer Volkswirtschaft wird unter anderem daran gemessen, wie die Verbreitung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten ist. Aus diesem Grund wurden im Rahmen des »eEurope 2005 Action Plan« seit 2002 in der EU zwei Pilotstudien zur IKT-Nutzung durchgeführt – in Unternehmen und in privaten Haushalten1. Dadurch sind zum ersten Mal international vergleichbare Daten zur Ausstattung mit und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in Europa vorhanden. Die baden-württembergischen Haushalte sind mit Geräten der Informations- und Kommunikationstechnologie im Bundesvergleich recht gut ausgestattet. Allerdings schafften sie es 2005 europaweit nicht in die Spitzenklasse.

Nur in 83 % aller Haushalte in Baden-Württemberg war mindestens ein Handy vorhanden, während im EU-15-Durchschnitt2 87 % aller Haushalte über ein Mobiltelefon verfügten. An der Spitze lagen die skandinavischen Haushalte in Finnland und Schweden. Hier konnte fast jeder Haushalt (95 %) mobil telefonieren. Am schlechtesten waren die griechischen Haushalte mit einem Handy ausgestattet. Nur reichlich drei Viertel (76 %) waren jederzeit über ein Mobiltelefon erreichbar.

Fast zwei Drittel der Haushalte in der EU-15 (63 %) verfügten zu Hause über einen PC oder ein Laptop. Der Ausstattungsgrad privater Haushalte war mit 84 % in Dänemark am höchsten. Dagegen stand nur in einem Drittel der griechischen Haushalte ein PC und/oder ein Laptop. Immerhin 7 von 10 baden-württembergischen Haushalten konnten einen PC und/oder ein Laptop in den eigenen vier Wänden nutzen.

Rund die Hälfte der EU-Haushalte hatte die Möglichkeit, zu Hause im Internet zu surfen (53 %). In den Niederlanden waren die meisten Haushalte mit einem Internetzugang ausgestattet (78 %). Nur rund ein Fünftel (22 %) der griechischen Haushalte waren ans Internet angeschlossen. Knapp 63 % der baden-württembergischen Haushalte konnten auf das World Wide Web im eigenen Haushalt zugreifen.

1 Die genaue Beschreibung der Maßnahmen des Aktionsplans finden sich unter eEurope 2005. Zu den Ergebnissen aus Baden-Württemberg vgl. für Unternehmen: Kössler, Richard: Informations- und Kommunikationstechnologie in Unternehmen 2005, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 3/2006, S. 19-22. Sowie für Haushalte: Voß, Michaela: Knapp 7 Mill. Menschen nutzen in Baden-Württemberg den PC, 6,4 Mill. sind online, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 3/2006, S. 31-33.

2 Bei der Betrachtung fehlen Belgien und Frankreich. Da aber mindestens 60 % der Bevölkerung bzw. 55 % der Mitgliedstaaten durch die Daten repräsentiert werden, wird der EU-15-Durch-schnitt von Eurostat ausgewiesen. Die Daten sind im Internet zu finden (Eurostat).