:: 7/2009

Immer mehr moderne Unterhaltungselektronik in den Haushalten Baden-Württembergs

Die Ausstattung privater Haushalte in Baden-Württemberg mit Gebrauchsgütern hat sich in den letzten Jahren weiter verbessert. Die Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008 (EVS, vgl. i-Punkt) zeigen, dass sich die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie sehr schnell in den Haushalten verbreitet. Besonders in den jüngeren Haushalten hat sich die moderne Unterhaltungselektronik durchgesetzt, aber auch die Haushalte der über 65-Jährigen haben gegenüber der letzten EVS 2003 mit der Ausstattung moderner Geräte deutlich aufgeholt. In jedem 6. Haushalt stand 2008 ein Flachbildfernseher und Familien mit 3 und mehr Kindern waren mit einem Anteil von 44 % am besten mit Spielkonsolen ausgestattet.

Jeder 6. Haushalt besitzt einen Flachbildfernseher

Seit Anfang der 80er-Jahre steht in über 90 % der Privathaushalte1 mindestens ein Fernseher. Im Jahr 2008 waren 93 % der rund 5 Mill. Haushalte in Baden-Württemberg mit mindestens einem Fernseher ausgestattet. Die Anzahl der Fernseher pro Haushalt hat sich gegenüber dem Jahr 2003 kaum erhöht. So waren im Jahr 2008 in 100 Haushalten, die einen Fernseher besitzen, insgesamt 139 Fernseher zu finden. Dies dürfte Ausdruck einer gewissen Marktsättigung sein. Offensichtlich werden keine weiteren Fernseher in den Haushalten angeschafft, sondern die alten Geräte nur durch neue ersetzt.

Obwohl Flachbildschirme (LCD, Plasma) zu erschwinglichen Preisen erst relativ kurz auf dem Markt sind, hat bereits jeder 6. baden-württembergische Haushalt ein Gerät mit dieser neuen Technologie in seiner Wohnung stehen. Das sind etwa 765 000 Haushalte im Land.

12 % der Haushalte empfangen ihr Fernsehbild mit DVB-T-Gerät

Erstmals wurde im Rahmen einer Einkommens- und Verbrauchsstichprobe auch die Ausstattung der Haushalte mit DVB-T-Geräten (Decoder) erfragt. In Baden-Württemberg verfügten im Januar 2008 rund 12 % der Haushalte (560 000) über ein DVB-T-Gerät. Bundesweit sind die Haushalte zu 16 % mit einem solchen Gerät ausgestattet. Bei der Verfügbarkeit mit Pay-TV-Geräten liegt Baden-Württemberg mit fast 5 % der Haushalte im Bundesdurchschnitt.

Beinahe die Hälfte der befragten Haushalte im Land empfangen ihr Fernsehbild über Kabelanschluss, 42 % der Haushalte über Satelliten-Empfangsgeräte. Im Durchschnitt erhalten die Haushalte im früheren Bundesgebiet zu 46 % ihr Fernsehbild über Kabelanschluss und zu 40 % über Satelliten-Empfangsgeräte. In den neuen Ländern mit Berlin-Ost sind Satelliten-Empfangsgeräte mit 34 % nicht so stark verbreitet. Hier erhalten mehr als die Hälfte (55 %) der Haushalte ihr Fernsehbild über den Kabelanschluss im Haus.

Bedeutung des stationären Telefons sinkt

Der Anteil der Haushalte, die ein stationäres Telefon – hierzu zählen auch Schnurlostelefone – besitzen, ist in den letzten 15 Jahren weiter gesunken, bleibt aber noch recht hoch. Während im Jahr 1993 das Telefon mit einer Verbreitung von 98 % seinen Höchstwert erreichte, besaßen 2008 noch 92 % der Haushalte ein stationäres Telefon. Bei dieser rückläufigen Entwicklung spielt der Vormarsch des Handys sicher eine entscheidende Rolle. Billige Handyverträge, aber auch die Möglichkeit über das Internet zu telefonieren, sorgen dafür, dass ein stationäres Telefon nicht mehr erforderlich ist.

Der stationäre Anrufbeantworter ist in den Privathaushalten hingegen immer mehr verbreitet. Im Jahr 2008 besaß jeder 2. Haushalt solch ein Gerät, während vor 10 Jahren erst jeder 3. Haushalt über einen Anrufbeantworter verfügte. Ein Grund für diesen Anstieg ist sicherlich die Integration des Anrufbeantworters in den neuen stationären Telefonen. Dadurch wird bei einem Telefonneukauf automatisch ein Anrufbeantworter mitgekauft.

Ein stationäres Telefaxgerät stand 2008 in jedem 4. Haushalt. Im Vergleich zur letzten EVS 2003 hat sich der Anteil der Haushalte mit einem Faxgerät nicht verändert.

Ältere Haushalte auf immer höherem technischen Niveau

Das Innovationstempo im Bereich der Unterhaltungselektronik ist enorm. Während 2003 rund 26 % der Haushalte über einen DVD-Player/-Rekorder verfügten, waren es 2008 bereits etwa 68 % der Haushalte im Land. Dies bedeutet mehr als eine Verdoppelung des Anteils innerhalb von 5 Jahren. Auch die Digitalkamera ist bereits in 6 von 10 Haushalten zu finden.

Obwohl die jüngeren Haushalte immer noch bei der Ausstattung mit moderner Informations- und Kommunikationstechnologie vorne liegen, haben die älteren Haushalte, in denen der Haupteinkommensbezieher2 65 Jahre oder älter war, gegenüber 2003 deutlich aufgeholt. Besaß seinerzeit nur jeder 13. Haushalt der 65-Jährigen und Älteren3 einen DVD-Player/-Rekorder, war es 2008 bereits fast jeder 3. Haushalt. Ein CD-Player/-Rekorder stand in zwei Drittel aller älteren Haushalte. Auch der digitale Fotoapparat hat in jedem 3. älteren Haushalt Einzug erhalten. Der MP3-Player hingegen ist mit rund 57 % eher in den jüngeren Haushalten von unter 35-Jährigen zu finden. Die Haushalte der 65-Jährigen und Älteren verfügten zu 9 % über solch ein Gerät.

Arbeiterhaushalte am besten mit Spielkonsolen ausgestattet

Eine Spielkonsole stand 2008 in fast jedem 6. Haushalt (840 000) in Baden-Württemberg. Der Anteil der Haushalte, die eine Spielkonsole besitzen, steigt dabei mit der Anzahl der Personen im Haushalt an. Während 2008 rund 5 % der Einpersonenhaushalte mit einer Spielkonsole ausgestattet waren, stand in den Vierpersonenhaushalten sowie den Fünf- und Mehrpersonenhaushalten jeweils zu fast 40 % ein solches Gerät zur Verfügung. Familien mit 3 und mehr Kindern waren mit einem Anteil von 44 % am häufigsten mit Spielkonsolen ausgestattet.

Die Ausstattung der Privathaushalte mit Spielkonsolen unterscheidet sich je nach sozialer Stellung des Haupteinkommensbeziehers. Am besten waren Arbeiterhaushalte ausgestattet. Gut jeder 3. dieser Haushalte besaß 2008 mindestens eine Spielkonsole. In den Haushalten von Angestellten und Beamten stand jeweils in jedem 5. Haushalt ein solches Gerät. Haushalte von Selbstständigen waren zu einem Sechstel mit Spielkonsolen ausgestattet. Unter den Haushalten mit nichterwerbstätigem Haupteinkommensbezieher, also insbesondere Rentner- und Rentnerinnenhaushalte, verfügte nur etwa jeder 25. Haushalt über eine Spielkonsole.

1 Zur Erhebungsgesamtheit gehören alle Privathaushalte am Ort der Hauptwohnung, deren monatliches Haushaltsnettoeinkommen weniger als 18 000 Euro beträgt. Als Haushalt wird dabei eine Gruppe von Verwandten oder persönlich verbundenen (auch familienfremden) Personen bezeichnet, die gemeinsam wirtschaften. Nicht in die Erhebung einbezogen werden Personen ohne festen Wohnsitz sowie Personen in Gemeinschaftsunterkünften.

2 Als Haupteinkommensbezieher/-in gilt grundsätzlich die Person, die den höchsten Beitrag zum Haushaltsnettoeinkommen leistet. Durch die Festlegung eines Haupteinkommensbeziehers wird es möglich, Mehrpersonenhaushalte nach unterschiedlichen Merkmalen (zum Beispiel Alter, Geschlecht, Familienstand, sozialer Stellung) einheitlich zu gliedern.

3 Jeweils Alter des Haupteinkommensbeziehers/-in.