:: 7/2009

Statistisches Monatsheft Juli 2009

Einbürgerungen – aktuelle Trends in Baden-Württemberg

Seit dem 1. September 2008 wird zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft auch ein bundeseinheitlicher Einbürgerungstest vorausgesetzt. Diesen Test, mit dem die »Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland« nachgewiesen werden sollen, haben bisher etwa 99 % erfolgreich absolviert, unter ihnen auch Prominente wie der Fußballprofi Cacau vom VfB Stuttgart. Im folgenden Beitrag soll die aktuelle Entwicklung bei den Einbürgerungen auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Integration von Migranten skizziert und insbesondere die »Einbürgerungsbereitschaft« nach Nationalitäten näher beleuchtet werden.

Wir leben länger! Aber auch länger gesund?

Aspekte zur Lebenserwartung und Gesundheit älterer Menschen

In den meisten Staaten werden die Menschen älter und älter. Ob diese Extra-Jahre gesund und selbstständig gelebt werden oder krank und unselbstständig, ist wichtig für Politik, Arbeitsmarkt, Gesundheitssystem und für jeden Einzelnen. Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass in den meisten westlichen Industriestaaten die Menschen nicht nur länger, sondern auch länger gesund leben. Allerdings unterscheiden sich die Staaten in dieser Entwicklung zum Teil erheblich. Strittig ist die künftige Entwicklung. Es gibt Stimmen, und sie stellen die Mehrheit, die verlauten, dass künftig besonders die älteren Menschen länger und auch länger gesund leben. Andere zweifeln daran und begründen dies etwa mit dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten bei den heutigen jüngeren Generationen.

Methodische Anmerkungen zur Lebenserwartung und Gesundheit älterer Menschen

Vor dem Hintergrund einer steigenden Lebenserwartung ist die Gesundheit älterer Menschen nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für die Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Man denke hier nur an Aus- und Weiterbildung, Arbeitsmarkt, Gesundheitssystem, Rente und Pflege. Es ist deshalb wichtig, zuverlässige Informationen darüber zu haben, wie sich die Gesundheit älterer Menschen in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert hat, wie sie sich heute zeigt und welche Entwicklungen künftig zu erwarten sind. Für eine angemessene Interpretation der dazu vorliegenden Daten ist es jedoch notwendig, die wichtigsten methodischen Bedingungen und Probleme dieser Daten zu kennen. Einige von ihnen werden im Folgenden erläutert.

»Der Weg hat sich gelohnt«

Erste Bilanz der Zukunftswerkstätten Familienfreundliche Kommune

»Wir sind auf dem Weg – die Zukunftswerkstatt hat sich gelohnt«, so lautet das Fazit von Bürgermeisterin Gerlinde Kleis beim Bilanz-Workshop »Kurs halten! – Erfolgreich steuern auf dem Weg zur Familienfreundlichen Kommune« am 22. April 2009 in Offenburg. Bürgermeisterin Kleis hat in ihrer Gemeinde Meißenheim im Juni 2005 die erste Zukunftswerkstatt zum Thema Familienfreundliche Kommune durchgeführt. Über 30 weitere Gemeinden und Städte sind dem Beispiel gefolgt und haben ihre Bürgerinnen und Bürger zu Zukunftswerkstätten eingeladen, um neue Ideen und Aktive für mehr Familienfreundlichkeit zu gewinnen. Bis 2010 werden es voraussichtlich über 40 Zukunftswerkstätten mit mehr als 4 000 Beteiligten sein.

Diese Zukunftswerkstätten werden nach dem Konzept der FamilienForschung Baden-Württemberg, im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales und in Zusammenarbeit mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales, dem Ortenauer Bündnis für Familien und dem Familienbündnis Breisgau-Hochschwarzwald durchgeführt. Beim Bilanz-Workshop in Offenburg kamen am 22. April 2009 zahlreiche Oberbürgermeister, Bürgermeister und Projektverantwortliche zusammen, um eine erste Bilanz der Zukunftswerkstätten Familienfreundliche Kommune zu ziehen.

Berufspendler in Baden-Württemberg

Die Mobilität steigt weiter

Die aktuelle Berufspendlerrechnung ergibt für 2007, dass die Zahl der Erwerbstätigen, die in ihrer Wohngemeinde arbeiten, seit 2005 mit + 0,3 % deutlich schwächer zugenommen hat als die Zahl der Berufspendler (+ 3 %). Die Mobilität der Erwerbstätigen ist demnach weiter gestiegen, obwohl die Preis- und Einkommensentwicklung dies nicht unbedingt erwarten ließ. Insgesamt bezieht sich die Rechnung auf rund 4,94 Mill. Erwerbstätige, das sind 2 % mehr als 2005.

Die Ergebnisse der Pendlerrechnung zeigen auch, dass mehr als jeder 2. Arbeitsplatz im Land durch einen Pendler besetzt ist. Die längsten Arbeitswege legen die Einpendler in die Großstädte zurück. Die durchschnittliche Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort ist hier mit 20,3 Kilometer Luftlinie fast eineinhalb Mal so groß wie im Landesdurchschnitt.

Das Gründungsgeschehen in Baden-Württemberg 2008

Die Zahl der Unternehmensgründungen und -übernahmen ging auch im Jahr 2008 zurück. Gegen diesen Trend entwickelten sich nur die Nebenerwerbsgründungen, deren Zahl sichtbar anstieg. Grundsätzlich überwiegen Gründungen im Handel sowie in weiteren Dienstleistungsbereichen, die mit der neuen Wirtschaftszweigsystematik (WZ 2008) differenzierter ausgewiesen werden können als bisher. In Baden-Württemberg zeigt sich im Vergleich zu den anderen Flächenländern Deutschlands eine niedrige Gründungsintensität. In den Landkreisen ist diese wiederum niedriger als in den Stadtkreisen Baden-Württembergs.

Immer mehr moderne Unterhaltungselektronik in den Haushalten Baden-Württembergs

Die Ausstattung privater Haushalte in Baden-Württemberg mit Gebrauchsgütern hat sich in den letzten Jahren weiter verbessert. Die Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008 (EVS, vgl. i-Punkt) zeigen, dass sich die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie sehr schnell in den Haushalten verbreitet. Besonders in den jüngeren Haushalten hat sich die moderne Unterhaltungselektronik durchgesetzt, aber auch die Haushalte der über 65-Jährigen haben gegenüber der letzten EVS 2003 mit der Ausstattung moderner Geräte deutlich aufgeholt. In jedem 6. Haushalt stand 2008 ein Flachbildfernseher und Familien mit 3 und mehr Kindern waren mit einem Anteil von 44 % am besten mit Spielkonsolen ausgestattet.

Wie sieht das Durchschnittseinkommen in Baden-Württemberg aus?

Erkenntnisse aus der Einkommensteuerstatistik 2004

Die Einkommensteuerstatistik ist eine sehr ergiebige Informationsquelle, die bestens geeignet ist der Frage nach der regionalen Einkommensverteilung im Land nachzugehen. So lässt sich unter anderem auch die Frage beantworten, wie sich die Durchschnittseinkommen der rund 5 Mill. Steuerpflichtigen im Land auf die einzelnen Gemeinden verteilen. Seit Einführung der elektronischen Steuererklärung (ELSTER) liegen nun auch genauere Informationen vor zu Lohnsteuerpflichtigen, die nicht veranlagt werden.

Umweltwirtschaft und Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes in Baden-Württemberg

Für die zukunftsfähige Entwicklung einer modernen Volkswirtschaft ist der Umweltschutz längst zu einem gewichtigen Faktor geworden. Für Unternehmen werden auch von politischer Seite durch regulierende Maßnahmen Anreize zur Innovationstätigkeit und umweltverträglichen Produktion geschaffen. Die Beobachtung des Marktes mit umweltschutzbezogenen Gütern, des sogenannten Ökomarktes, ist daher aktuell eine wichtige Aufgabe der amtlichen Statistik.

Der Umsatz mit Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz ist in Baden-Württemberg seit Mitte der 90er-Jahre stetig angestiegen und betrug 2007 rund 4,2 Mrd. Euro. Mit 1,4 Mrd. Euro lag auch der Auslandsumsatz deutlich über den Werten der vergangenen Jahre. Dazu haben unter anderem die verstärkten Klimaschutzbemühungen sowie Anstrengungen zur Reinhaltung der Luft beigetragen. Im Land sind die umweltbezogenen Umsätze des Maschinen- und Fahrzeugbaus sowie der Chemischen Industrie besonders bedeutend. Mit knapp 15 600 Personen waren in Baden-Württemberg knapp 17 % der deutschlandweit mit der Herstellung von Umweltprodukten beschäftigen Personen tätig. Die Umweltwirtschaft stellt damit mittlerweile einen wichtigen Wirtschaftsfaktor im Land dar.

Grenzgänger zwischen Baden-Württemberg und der Nordschweiz

Die Zahl der Grenzgänger zwischen Baden-Württemberg und der Schweiz dürfte sich 2008 auf etwa 43 000 Personen belaufen haben. Davon entfielen fast alle auf 11 grenznahe Nordschweizer Kantone.Die meisten baden-württembergischen Grenzgänger arbeiteten im Schweizer Kanton Basel-Stadt, gefolgt vom Kanton Aargau. Ihren Wohnsitz hatten die Grenzgänger meist in den Landkreisen Lörrach und Waldshut.