:: 1/2012

Im Blickpunkt: Die Gemeinde Illmensee

Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für jede Gemeinde interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Viele dieser Daten sind auch im Internet unter (Regionaldaten) verfügbar. Aus unserer Serie »Im Blickpunkt« stellen wir heute die Gemeinde Illmensee vor.

Die Gemeinde Illmensee gehört zum Landkreis Sigmaringen. Sie befindet sich rund 17 Kilometer (km) nördlich des Bodensees. Ihren Namen verdankt die Gemeinde dem gleichnamigen See. Zum Gemeindegebiet gehören auch noch der Ruschweiler See und der Volzer See. Zusammen sind das insgesamt 100 Hektar (ha) Seenfläche. Der Illmensee ist der größte dieser allesamt aus der Eiszeit stammenden Seen. Illmensee wird auch die Drei-Seen-Gemeinde genannt.

Durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden Illmensee, Ruschweiler und Illwangen entstand 1971 die heutige Gemeinde Illmensee. Am Jahresende 2010 betrug die Gesamtfläche der Gemeinde Illmensee 2 492 ha, die Landwirtschaftsfläche nahm davon mit 64,7 % den größten Teil der Fläche ein, 22,7 % waren bewaldet und nur 7,6 % dienten als Siedlungs- und Verkehrsflächen.

Auf dem Gemeindegebiet lebten Ende 2010 insgesamt 1 997 Personen. Die Bevölkerungsdichte lag mit 80 Einwohnern je Quadratkilometer (EW/km²) weit unter dem Landesdurchschnitt von 301 EW/km² und auch unter dem Kreisdurchschnitt von 108 EW/km². In den Jahren zwischen 2000 und 2010 lag die Bevölkerungsentwicklung mit einem Zuwachs von (+1,5 %) etwas unter der landesweiten Entwicklung (+2,2 %).

Mit einem Durchschnittsalter von 40,5 Jahren waren die Illmenseer deutlich »jünger« als die Baden-Württemberger mit dem Landesdurchschnitt von 42,8 Jahren. 2010 hatten 3,8 % der Einwohner in Illmensee einen ausländischen Pass. Die Ausländeranteile im Landkreis Sigmaringen (7,6 %) und im Land (11,9 %) waren deutlich höher.

Ende 2010 gab es 549 Wohngebäude in der Gemeinde mit insgesamt 918 Wohnungen. Von den Wohngebäuden waren 64,5 % Einfamilienhäuser. Im Vergleich zum Land (Einfamilienhausanteil 58,4 %) liegt dieser Wert deutlich höher. Mit 48 Quadtratmeter (m²) Wohnfläche je Einwohner haben die Illmenseer aber mehr Quadratmeter an Wohnfläche zur Verfügung. Im Kreis sind es 46 m² je Einwohner und im Landesdurchschnitt 43 m².

Mit seiner Seenlandschaft und der guten Erreichbarkeit vieler Ausflugsziele ist Illmensee touristisch attraktiv. Dies zeigt sich besonders in der Anzahl der Ankünfte und Übernachtungen von Gästen. 2010 gab es jeweils auf 1 000 Einwohner gerechnet, 4 124 Ankünfte von Gästen und 11 913 Übernachtungen. Illmensee lag damit weit über dem Kreiswert (1 406 Ankünfte von Gästen je 1 000 Einwohner und 4 561 Übernachtungen von Gästen je 1 000 Einwohner).

Die Chance auf eine Beschäftigung in Illmensee hat in den vergangenen 10 Jahren leicht abgenommen. 2010 gab es 432 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Illmensee und damit 0,2 % weniger als im Jahr 2000. 70,4 % aller Arbeitsplätze in Illmensee sind im Produzierenden Gewerbe angesiedelt. Zum Vergleich: Im Landkreis Sigmaringen waren es nur 45,2 %, im Landesdurchschnitt sogar nur 38 %. Der Blick auf den Pendlersaldo zeigt, dass es nur halb so viele Einpendler wie Auspendler gibt. Der Pendlersaldo ist damit negativ.

Mit einem Schuldenstand je Einwohner von 542 Euro im Jahr 2009 blieb Illmensee deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 883 Euro je Einwohner. Gleichzeitig betrug 2010 die Steuerkraftsumme je Einwohner 810 Euro je Einwohner und war auch damit unter dem Landeswert von 1 052 Euro je Einwohner.

Die Bürger von Illmensee mussten 2011 mit 4,54 Euro Gesamtpreis für Trink- und Abwasser je Kubikmeter (m3) mehr bezahlen als im Landesdurchschnitt (4,16 Euro je m3).

Bei der Landtagswahl 2011 gingen wesentlich mehr Gemeindemitglieder zur Wahl als 2006. Die Wahlbeteiligung lag 2011 bei 72,1 % gegenüber 57,4 % bei der Landtagswahl 2006. Von den gültigen Stimmen mit Briefwählern entfielen in Illmensee im Jahr 2011 auf die CDU 43,8 %, die SPD 13,9 %, die FDP 3,9 % und auf die Grünen 31,7 %. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg betrug die Wahlbeteiligung 66,3 %. Von den gültigen Stimmen entfielen landesweit auf die CDU 39,0 %, die SPD 23,1 %, die FDP 5,3 % und auf die Grünen 24,2 %.