:: 3/2012

Statistisches Monatsheft März 2012

Verdienste und Qualifikation in Baden-Württemberg

Wer hoch qualifiziert ist, kann im Allgemeinen davon ausgehen, dass ein entsprechender Arbeitsplatz einen höheren Verdienst garantiert als dies bei Tätigkeiten der Fall ist, die eine geringere Qualifikation voraussetzen. Inwieweit dies tatsächlich zutrifft, kann mit Hilfe der amtlichen Verdienststatistiken untersucht werden. Diese Erhebungen liefern Daten, die nach unterschiedlichen Gesichtspunkten gegliedert werden können und damit weitergehende Auswertungen zur Beschreibung des Verdienstniveaus eröffnen. Unter anderem besteht auch die Möglichkeit, den Zusammenhang zwischen Qualifikation und Verdiensthöhe zu beschreiben. Zeitnahe Ergebnisse hierzu lassen sich aus der vierteljährlichen Verdienststatistik gewinnen, während für weitergehende Untersuchungen auf die im 4-jährigem Abstand durchgeführte Verdienststrukturerhebung, zuletzt 2006, zurückgegriffen werden kann.

Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg

Ergebnisse des Mikrozensus 2010

In Deutschland hat fast jeder fünfte Einwohner einen Migrationshintergrund, in Baden-Württemberg ist der Migrantenanteil an der Bevölkerung mit gut 26 % noch wesentlich höher. Der folgende Beitrag hat die Lebenssituation von Menschen mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg zum Thema. Aus welchen Bevölkerungsgruppen setzt sich die Gruppe der Migranten zusammen? Wie ist die Lebenssituation von Migranten gemessen an ihrem Bildungsstand, ihrer Arbeitsmarktbeteiligung und ihrer Einkommenssituation im Vergleich zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund?

Nutzen des Zensus 2011 für die Kommunen

Teil II

Die Feststellung der Einwohnerzahlen für Bund, Länder und Gemeinden, das erste Ziel einer Volkszählung, hat aufgrund der Bedeutung der Einwohnerzahl für viele Gebiete staatlichen Handelns unmittelbare Rechtsfolgen. Insoweit ist eine Korrektur von staatspolitischem Interesse, aber auch im Interesse der Gemeinden, gerade um bei der Zuteilung von Steuer- und Fördermitteln eine vergleichbare und »verteilungsgerechte« Basis zu haben.

Für nahezu alle statistischen Fragestellungen ist der Ausgangspunkt die Zahl der Einwohner. Einwohnerzahlen sind die grundlegende Basis für alle personenbezogenen Strukturdaten und Bezugsgröße für viele bevölkerungs-, sozial- und wirtschaftsstatistische Indikatoren. Eine regelmäßige Korrektur dieser Zahlen, und damit neben der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung auch der in der Kommunalstatistik verwandten Fortschreibungsergebnisse, ist zwingend erforderlich, da sich bei Fortschreibungen von Verwaltungsregistern systembedingte Mängel (Melderegister sind keine Statistikregister), Fehler in der Registerführung und Verhaltensfehler in der Bevölkerung im Laufe der Jahre kumulieren. Der Zensustest 2001 unterstrich die Notwendigkeit zur Korrektur der Registerzahlen.

Förderung der Kleinkinderbetreuung im kommunalen Finanzausgleich Baden-Württemberg 2012 weiter ausgebaut

Die Einrichtungen zur vorschulischen Betreuung der Kinder stehen als zunehmend wichtigere Institution im Bildungsgefüge immer stärker im Blickpunkt der Fachleute, der Politik und weiter Kreise der Bevölkerung. Derzeit vollzieht sich ein Wandel von Kinderkrippe und Kindergarten als Betreuungseinrichtung hin zur Bildungseinrichtung. Dies zeigt sich auch an dem für Kindergärten in Baden-Württemberg verbindlichen Orientierungsplan. Zur Erfüllung der sich daraus ergebenden Pflichtaufgaben benötigen die Gemeinden dauerhaft die entsprechenden finanziellen Mittel. Zum 1. Januar 2009 wurden in den §§ 29b und 29c des Gesetzes über den kommunalen Finanzausgleich (FAG) Regelungen zu den Zuweisungen für diesen Zweck an die Gemeinden und Landkreise aufgenommen. Nach den Ergebnissen der jüngsten Jugendhilfestatistik bedarf es weiterer Impulse, um die vom Kinderförderungsgesetz vorgegeben Ziele hinsichtlich der Zahl der so betreuten Kinder zu erreichen. Der Landtag von Baden-Württemberg hat deshalb im Oktober 2011 beschlossen, den Kommunen für 2012 zusätzliche 315 Mill. Euro und im nächsten Jahr 325 Mill. Euro für die Förderung der Kleinkindförderung zur Verfügung zu stellen. Für die Zeit ab 2014 hat die Landesregierung den Kommunalverbänden zugesagt, rund zwei Drittel der Betriebsausgaben der Einrichtungen zur Kleinkindbetreuung zu übernehmen.

Familien mit Kleinkindern

Eine Familienform in einer Zeitenwende

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Eltern mit Kindern unter 3 Jahren ist in Deutschland nach wie vor deutlich von einer traditionellen Arbeitsteilung geprägt, nach der primär die Mutter für Haushalt und Erziehung und der Vater für die Erwerbstätigkeit zuständig ist. Die Wissenschaft diskutierte über Jahrzehnte vornehmlich das Für und Wider der Erwerbstätigkeit beider Eltern mit Blick auf die Entwicklung des jungen Kindes und zögerte mit ihren Empfehlungen für eine andere Form der Arbeitsteilung. Die Politik beschränkte sich wesentlich auf Geldleistungen, die die traditionelle Arbeitsteilung in der Familie eher verfestigten. Und lange Zeit entsprach diese Aufgabenteilung auch den Vorstellungen vieler junger Eltern. Erst in den letzten Jahren ist ein – auch wissenschaftlich breit begründeter und politisch parteienübergreifend gewollter – Wandel hin zu einer mehr partnerschaftlichen Teilhabe an Beruf und Familie zu beobachten. Bei Familien mit Kleinkindern hat dieses Ziel allerdings noch einen weiten Weg vor sich, wie ausgewählte Sozialstrukturen in Baden-Württemberg zeigen.

Von Familienangehörigen bis hin zu Saisonarbeitern – Arbeitskräfte in der Landwirtschaft

Nicht nur Kühe machen Mühe, wie eine bekannte Redewendung feststellt, Landwirtschaft im Allgemeinen ist arbeitsintensiv und nur mit dem entsprechenden Personaleinsatz erfolgreich und effizient zu betreiben. Im Rahmen der Landwirtschaftszählung 2010, der großen »Inventur« der landwirtschaftlichen Betriebe, wurde ermittelt, dass insgesamt rund 190 000 Personen in den rund 45 000 landwirtschaftlichen Betrieben Baden-Württembergs in unterschiedlichem Umfang Arbeitsleistung erbringen. Den zahlenmäßig größten Anteil an den Arbeitskräften haben mit rund 90 500 Personen die Familienarbeitskräfte, gefolgt von knapp 79 300 Saisonarbeitskräften. Zusammen stellen diese beiden Beschäftigtengruppen annähernd 90 % aller Arbeitskräfte in der baden-württembergischen Landwirtschaft. Der größere Teil (rund 60 %) der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft ist männlich (rund 113 000 Personen), darüber hinaus sind rund 77 200 Frauen in den landwirtschaftlichen Betrieben Baden-Württembergs beschäftigt.

Aktuelle Entwicklung des Straßenverkehrs in Baden-Württemberg

Die Fahrleistungen im Verkehr auf den Straßen in Baden-Württemberg lagen 2010 auf Rekordniveau. Trotz hoher Kraftstoffpreise sind die Jahresfahrleistungen der Pkw erneut deutlich angestiegen, und auch im Güterverkehr war nach dem deutlichen Einbruch im Krisenjahr 2009 wieder eine deutliche Zunahme zu registrieren. Allerdings wurde das Niveau der Fahrleistungen mit schweren Nutzfahrzeugen von 2008 bei weitem noch nicht wieder erreicht. Trotz der insgesamt spürbar erhöhten Jahresfahrleistungen sind die Schadstoffemissionen des Straßenverkehrs im Land weiter rückläufig. Sowohl die NOX- als auch die Feinstaub-Emissionen haben aufgrund der Veränderungen im Bestand hin zu emissionsärmeren Fahrzeugen deutlich abgenommen. Anders bei den straßenverkehrsbedingten CO2-Emissionen: Nach vorläufigen Berechnungen ist hier ein Anstieg um rund 1 % festzustellen. Offenbar konnten die erhöhten Fahrleistungen nicht durch weitere Steigerungen der Effizienz des Kraftstoffverbrauchs kompensiert werden.

Statistik und Realität

Die Qualität von statistischen Ergebnissen

Statistiken sind Spiegel des gesellschaftlichen Geschehens und begleiten unser tägliches Leben. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend, von der Schulzeit bis ins hohe Rentenalter werden wir immer wieder mit Statistiken der unterschiedlichsten Art konfrontiert. Die Tageszeitungen und Journale sind voll davon, die Radio- und Fernsehnachrichten ebenso, aber auch die Werbung benutzt Statistiken zur Kaufinspiration. Selbst ein jeder von uns verwendet bewusst oder unbewusst statistische Daten, um sich Dinge zu erklären, zu beweisen oder einfach nur zu merken.

Hierbei handelt es sich natürlich nur um ganz einfache Statistiken. Komplexer sind hingegen Statistiken, die die gesellschaftliche Wirklichkeit abbilden, mit Kennziffern wie Verbraucherpreisindex, Energiebilanz, Teuerungsrate, Wanderungssaldo oder Exportquote. An diese Statistiken sind politische und unternehmerische Entscheidungen geknüpft, die sich letztlich auf jeden Einzelnen auswirken. Dieser Aufsatz beschreibt die Rahmenbedingungen zur Entstehung einer statistischen Erhebung und beleuchtet die Besonderheiten in der Qualität der Ergebnisse der amtlichen Statistik.