:: 8/2012

Statistisches Monatsheft August 2012

Baden-Württembergs Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs

Reales Bruttoinlandsprodukt dürfte 2012 um rund 1 ¾ % über dem Vorjahreswert liegen

Trotz abgeschwächter Dynamik bleibt Baden-Württembergs Wirtschaft weiterhin auf Wachstumskurs: Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im Jahr 2012 um rund 1 ¾ % gegenüber dem Vorjahr wachsen. Damit liegt die Wirtschaftsleistung trotz der zyklischen Abschwächung der Konjunktur noch immer über dem Trend. Der Gesamtkonjunkturindikator des Statistischen Landesamts zeigt an, dass hier eine Bodenbildung erreicht sein könnte (Schaubild 1). Zu berücksichtigen ist jedoch, dass diese Prognose mehr denn je mit Unsicherheiten behaftet ist, da die wirtschaftliche Entwicklung wesentlich von den politischen Maßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise im Euroraum abhängt.

Aktuelle Entwicklung der Treibhausgasemissionen im Land

Die energieverbrauchsbedingten Emissionen von Treibhausgasen in Baden-Württemberg sind infolge der kräftigen wirtschaftlichen Erholung und bedingt durch vergleichsweise niedrige Außentemperaturen im Jahr 2010 leicht angestiegen. Die Zunahme der für die Gesamtentwicklung entscheidenden CO2-Emissionen fiel aber erheblich geringer aus als das gemessen am Bruttoinlandsprodukt im Land erzielte Wirtschaftswachstum. Sie war auch niedriger als der Anstieg beim Primärenergieverbrauch. Die seit einigen Jahren spürbar beschleunigte Abkopplung der CO2-Emissionen vom Wirtschaftswachstum hat sich somit auch 2010 weiter fortgesetzt. Zu dieser Entwicklung trugen zunehmend auch die privaten Haushalte bei, deren CO2-Emissionen trotz deutlicher Zunahme der verfügbaren Wohnfläche abgenommen haben. Im vorliegenden Beitrag werden die wichtigsten Ursachen für die aktuelle und langfristige Entwicklung der Treibhausgasemissionen im Land beleuchtet. In die Betrachtungen mit einbezogen ist auch die Entwicklung der indirekt durch den Endverbrauch an Strom und Fernwärme im Land verursachten CO2-Emissionen.

Ausbildung des Lehrkräftenachwuchses in Baden-Württemberg

Die Ausbildung von Lehrkräften besteht in Baden-Württemberg aus zwei Phasen: der Vermittlung einer in erster Linie wissenschaftlich geprägten Grundbildung an einer Hochschule und der schulpraktischen Ausbildung an einem Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung. Rund 33 500 Studierende an den Hochschulen im Land strebten im Wintersemester 2011/12 ein Lehramt an. An den Seminaren wurden im Frühjahr 2012 weitere 12 100 angehende Lehrkräfte auf ihren Unterrichtseinsatz vorbereitet. Etwa drei Viertel der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer waren Frauen. Gut 5 600 Absolventinnen und Absolventen mit bestandenem Zweiten Staatsexamen markierten im Prüfungsjahr 2011 einen neuen Höchststand, wobei sich die Ausbildungsgänge für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen sowie an Gymnasien besonderer Beliebtheit erfreuten. Ein Drittel aller Prüfungen wurden in Sprachen abgelegt, beim Lehramt an Gymnasien sogar fast 46 %. Im Jahr 2011 wurden über 4 800 Lehrkräfte in den Schuldienst einer öffentlichen allgemeinbildenden oder beruflichen Schule im Land übernommen.

Abgänge aus allgemeinbildenden Schulen 2011: 5 % ohne Hauptschulabschluss

Rund 120 400 Schülerinnen und Schüler sind im Jahr 2011 in Baden-Württemberg von einer allgemeinbildenden Schule abgegangen. Die Zahl der Abgänger war nach einem Tiefpunkt von rund 97 500 Abgängern 1993 jährlich angestiegen bis zu einem Höhepunkt im Jahr 2007 mit rund 126 500. Seither nehmen die Zahlen wieder ab. Die Quote der Abgänger ohne Hauptschulabschluss lag 2011 bei 5,1 %. Die häufigste Abschlussart blieb mit 42,2 % der mittlere Abschluss (Realschul- oder gleichwertiger Abschluss). 28,4 % der Absolventen erzielten eine Hochschulzugangsberechtigung. Damit hielt der Trend zu (formell) höherwertigen Abschlüssen an. Mädchen machen nach wie vor häufiger Abitur als Jungen und gehen seltener mit einem Hauptschulabschluss ab. Auch zwischen deutschen und ausländischen Absolventen gib es immer noch grundlegende Unterschiede. So war die Quote der Abgänger ohne Hauptschulabschluss eines Altersjahrgangs bei den ausländischen Abgängern mit 12,3 % drei Mal so hoch wie bei den deutschen mit 4,1 %.

Die Studienanfängerzahlen steigen

Im Wintersemester 2011/12 waren 304 994 Studierende an den Hochschulen des Landes immatrikuliert. Das waren 6 % oder 17 500 mehr als im vorangegangenen Wintersemester und fast die Hälfte mehr als noch vor 10 Jahren.

Schon bevor der »doppelte Abiturientenjahrgang« 2012 die Gymnasien Baden-Württembergs verlässt, kam es im Wintersemester 2011/12 zu einem überraschend hohen Anstieg der Studienanfängerzahlen. Die Zuwachsrate gegenüber dem Studienjahr 2010 betrug im Studienjahr 2011 über 15 %.

Der baden-württembergische Getreideanbau Mitte der 1950er-Jahre bis heute

Baden-Württemberg rühmt sich zwar als »Land der Sonderkulturen«, gleichwohl nimmt auch hierzulande die »normale« Landwirtschaft breiten Raum ein. Dabei ist der Getreideanbau heute noch – wie in der Vergangenheit – eine wichtige, wenn nicht gar herausragende Säule der heimischen Landwirtschaft. Grund genug, die Entwicklungen des Getreideanbaus der letzten 50 bis 60 Jahre aufzuzeigen.

Die Software-Branche und ihre Bedeutung für Baden-Württemberg

Vom Digitalwecker über den Kühlschrank bis hin zum Toaster: Software ist heutzutage überall zu finden, auch da wo man sie nicht bewusst wahrnimmt. Sie spielt als Querschnitttechnologie und Innovations-Treiber für andere Industrien eine große Rolle. Denn viele Technologien können erst zum Einsatz kommen, wenn die richtige Software für sie entwickelt wurde. Neue Technologien und Netze werden erst durch ihre Software »intelligent«. Daher sind viele Branchen zur Steigerung ihrer Effizienz und Wirtschaftlichkeit auf neue Softwareentwicklungen angewiesen. Die Daten der Umsatzsteuerstatistik können einen Überblick über Größe, wirtschaftliche Bedeutung und Struktur der Software-Branche in Baden-Württemberg geben.

Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern: mehr gemeinsam als nur den Doppelnamen?

Zwei Bundesländer wie sie auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein können: das eine Zuwanderungsland mit einem starken Industriesektor und dichter Siedlungsstruktur. Das andere verlor seit der Wiedervereinigung stark an Einwohnern, ist eher ländlich strukturiert mit einem Agrarsektor, der durchaus noch eine Rolle spielt. Gibt es beim zweiten Blick Gemeinsamkeiten?

Im Blickpunkt: Die Stadt Brackenheim

In einem weiteren Beitrag aus der Reihe »Im Blickpunkt« stellt das Statistische Landesamt einige Besonderheiten der Stadt Brackenheim anhand von ausgewählten Strukturdaten aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) vor. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.

Einsatz von Standardwerkzeugen mit Schwerpunkt »Datengewinnung«

Die amtliche Statistik hat sich die Standardisierung und Optimierung wichtiger Teilprozesse der Statistikproduktion durch die Schaffung statistikübergreifender Verfahren und Techniken zum Ziel gesetzt. Durch die Verwendung statistikübergreifend einsetzbarer Tools in den Teilprozessen, die in vielen Statistiken in gleicher oder ähnlicher Weise ablaufen, und dem Ineinandergreifen dieser Tools mittels standardisierter Schnittstellen werden die Fachbereiche in den Statistischen Ämtern bei ihrer Arbeit langfristig optimal unterstützt und entlastet.