:: 8/2013

Statistisches Monatsheft August 2013

Die Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg legt nur leicht zu

Reales Wirtschaftswachstum 2013 von ½ % gegenüber dem Vorjahr zu erwarten

Das Tempo der wirtschaftlichen Erholung hat sich Ende 2012 erheblich verlangsamt. Im Schlussquartal des vergangenen und im Anfangsquartal des laufenden Jahres ist die reale Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg saison- und kalenderbereinigt gegenüber dem Vorquartal sogar leicht zurückgegangen. Im Laufe des Jahres dürften aber die konjunkturellen Auftriebskräfte stärker wirksam werden. Insgesamt wird unter diesen Umständen die baden-württembergische Wirtschaft jedoch nur leicht wachsen. Auch der vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg berechnete Konjunkturindikator zeigt lediglich eine Seitwärtsbewegung an. Die Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) dürfte sich im Gesamtjahr 2013 auf ½ % belaufen.

Polarisierung im Wanderungsgeschehen

Lange galten die Umlandgemeinden als Gewinner im Wettbewerb um das Bevölkerungswachstum. Seit Beginn diesen Jahrhunderts zeigt sich aber eine Trendwende. Ursache hierfür sind die Wanderungsbewegungen. Die Wanderungsgewinne konzentrieren sich inzwischen immer stärker auf die Zentren im Land, während die Umlandgemeinden tendenziell stärker werdend Bevölkerung verlieren. Dies wird gemeinhin unter dem Begriff »Reurbanisierung« diskutiert. Die Untersuchung nach raumordnerischen Kriterien zeigt aber, dass die Wanderungsbewegungen zwar differenziert zu bewerten sind, dass es aber dennoch zu einer wachsenden Polarisierung im Wanderungsgeschehen zwischen Stadt und Land gekommen ist.

Männer im Spagat zwischen Beruf und Familie? Eine Zielgruppe fordert Arbeitgeber, Führungskräfte und Personalverantwortliche

Vor dem Hintergrund aktueller gesetzlicher Rahmenbedingungen, zum Beispiel beim Elterngeld oder Unterhaltsrecht, gleichstellungsrelevanter Fragen, der zunehmenden Frauenerwerbstätigkeit und veränderter Familienformen dreht sich die öffentliche Diskussion mehr denn je um egalitäre Formen der Aufteilung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nicht mehr länger »Frauensache«. Auch für immer mehr Männer stellt sich die Frage, wie beides zusammenpasst. Dies spüren auch die Unternehmen im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte. Zwar stehen betriebliche und kulturelle Hürden flexiblen Vereinbarkeitslösungen nach wie vor häufig im Weg. Dennoch sehen bereits einige Arbeitgeber den zunehmenden Handlungsbedarf und setzen in ihrem Personalmanagement spezielle Akzente.

Forschung und Entwicklung in Baden-Württemberg

Im Fokus: der Staatssektor – außeruniversitäre Forschungseinrichtungen

Vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden internationalen FuE-Wettbewerbs gewinnt die Entwicklung neuer Schlüsseltechnologien zunehmend an Bedeutung. Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Staatssektor, das heißt in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen, leisten hier einen wichtigen Beitrag. Sie schlagen die Brücke zwischen Grundlagenforschung und angewandter industrienaher Forschung und Entwicklung und ermöglichen damit den immer wichtiger werdenden Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Wie hoch sind diese FuE-Ressourcen in Baden-Württemberg und wie haben sie sich in den letzten Jahren entwickelt? In welchem Umfang wird im Staatssektor in den Bundesländern und im internationalen Vergleich geforscht? Der vorliegende Beitrag gibt hierzu einen Überblick.

Tendenzen und Komponenten der gesamtstaatlichen Neuverschuldung 1991 bis 2012

Nach dem Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt müssen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die den Euro als offizielle Währung eingeführt haben oder einführen möchten, die Defizite und den Schuldenstand ihrer öffentlichen Haushalte begrenzen. In einschlägigen Bestimmungen ist geregelt, dass in diesen Staaten das jährliche Haushaltsdefizit 3 % und die öffentliche Verschuldung 60 % des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts nicht übersteigen dürfen. Im folgenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie sich die Finanzierungssalden auf den Ebenen der Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) und der Sozialversicherung in den vergangenen Jahren entwickelt haben.

Gemüseanbau im Trend

Der Anbau von Gemüse in Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Innerhalb von zwei Jahrzehnten vergrößerte sich die Anbaufläche im Freiland um beinahe vier Zehntel von weniger als 8 000 auf über 10 000 Hektar, mit manch bemerkenswerter Verschiebung im Anbausortiment. Weniger erfolgreich entwickelte sich die Zahl der Betriebe mit Gemüsebau, die sich deutlich verringerte. Im bundesweiten Vergleich ist Baden-Württemberg eines der wichtigen Länder, das sich vor allem durch seine Stellung im Unter-Glas-Anbau auszeichnet.

Abfälle aus privaten Haushalten im Ländervergleich

Abfälle aus privaten Haushalten stehen auch nach Verabschiedung des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes im vergangenen Jahr weiterhin im Fokus abfallwirtschaftlicher Planungen. Mit Maßnahmen zur Abfallvermeidung und zum weiteren Ausbau einer möglichst hochwertigen stofflichen Verwertung oder der Optimierung ihrer energetischen Nutzung sollen die übergeordneten Ziele des Ressourcenschutzes, der Energiewende und des Klimaschutzes unterstützt werden. Wichtige Indikatoren für Entwicklungen in diesem Kontext sind das jährliche Aufkommen an Haus- und Sperrmüll und der durch verschiedenste Aktivitäten getrennt erfasste Teil der häuslichen Abfälle, bestehend aus Wertstoffen, Bio- und Grünabfällen sowie eine Reihe weiterer Materialien. Diese Abfälle fallen weitgehend in den Zuständigkeitsbereich der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger und werden von diesen jährlich in kommunalen Abfallbilanzen nachgewiesen. Die Amtliche Statistik fasst diese Ergebnisse zu Länderabfallbilanzen zusammen und ermöglicht so bundesweit vergleichbare Darstellungen zum Aufkommen und zur Zusammensetzung der Haushaltsabfälle. Entsprechende Informationen liegen derzeit für Deutschland insgesamt sowie die einzelnen Bundesländer für den Zeitraum von 1990 bis 2011 vor.

Bundestagswahl 2013: Aufgaben und Serviceangebot des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg

Demokratische Wahlen sind der Grundpfeiler einer jeden Demokratie. Daher ist es nicht überraschend, dass von allen politischen Ereignissen Wahlen im Allgemeinen das größte öffentliche Interesse finden. In Baden-Württemberg haben bei der letzten Bundestagswahl im Jahr 2009 72,4 % der Wahlberechtigten an der Wahl teilgenommen. Dies bedeutet, dass – trotz sinkender Wahlbeteiligung von zuletzt minus 6,3 Prozentpunkten gegenüber der Bundestagswahl 2005 – die überwiegende Mehrheit der Baden-Württemberger bei Wahlen demokratisch partizipiert. Im Vorfeld der Wahlen, aber natürlich auch am Wahlabend selbst sowie in der Nachberichterstattung gibt es daher ein enormes Informationsinteresse von Seiten der Bürger und der Medien. Dieses wird zum Teil von kommerziellen Anbietern, aber eben auch von den Statistischen Landesämtern und dem Statistischen Bundesamt bedient. Die von den kommerziellen Umfrageinstituten herausgegebenen Prognosen und Hochrechnungen bilden eine wichtige Informationsquelle für die Bürgerinnen und Bürger und eine zeitnahe Einschätzung des Wahlausgangs. Das amtliche vorläufige und endgültige Ergebnis einer Wahl wird jedoch von der Amtlichen Statistik bzw. den Landeswahlleitern und dem Bundeswahlleiter ermittelt und herausgegeben. In der Öffentlichkeit ist allerdings oftmals unklar, welche Aufgaben die Statistischen Ämter bei Wahlen innehaben. Daher soll im folgenden Beitrag am Beispiel der Bundestagswahl 2013, die am 22. September stattfinden wird, deutlich gemacht werden, welche Aufgaben das Statistische Landesamt Baden-Württemberg bei Wahlen wahrnimmt und wie die Ermittlung der Wahlergebnisse erfolgt. Zudem wird das Informationsangebot des Statistischen Landesamtes zur Bundestagswahl 2013 vorgestellt.

Umstellung des Liegenschaftskatasters auf ALKIS: Auswirkungen auf die Flächenerhebung

In den 1980er-Jahren wurden diverse Bereiche des amtlichen Vermessungswesens in Deutschland von analoger auf elektronische Datenverarbeitung umgestellt. Dabei haben sich unterschiedliche Dateisysteme herauskristallisiert, so AFIS, das Amtliche Festpunktinformationssystem für die Verwaltung der Lage- und Höhenfestpunkte, und ATKIS, das Amtliche Topographisch-Kartographische Informationssystem für die Topographischen Karten.

Im Bereich des Liegenschaftskatasters entstand mit dem Automatisierten Liegenschaftsbuch ALB der beschreibende und mit der Automatisierten Liegenschaftskarte ALK der geometrische Nachweis der Liegenschaften.