:: 11/2013

Statistisches Monatsheft November 2013

Neuer Schwung in der 2. Jahreshälfte

Baden‑Württembergs Wirtschaft dürfte im 4. Quartal 2013 rund 2 % gegenüber dem Vorjahr wachsen

Nach der verhaltenen Entwicklung im 1. Halbjahr 2013 sind die Konjunkturaussichten für die baden‑württembergische Wirtschaft in der 2. Jahreshälfte deutlich besser. Im 3. Quartal dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Baden‑Württembergs um 1 ¼ % gegenüber dem Vorjahr wachsen. Für das 4. Quartal steht ein Wert von rund 2 % zu erwarten, sodass die gleitende Jahresrate des BIP‑Wachstums wieder positive Werte annimmt (Schaubild 1). Die Einschätzung wird vor allem gestützt durch die Entwicklung der inländischen Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe, die Industrieproduktion sowie die positive Entwicklung in- und ausländischer Stimmungsindikatoren.

Arbeiten beim Nachbarn

Grenzpendler im Oberrheingebiet

Die vorliegende Analyse beschreibt auf Basis der aktuell verfügbaren statistischen Daten, wie sich die grenzüberschreitenden Berufspendlerströme im letzten Jahrzehnt entwickelt haben. Es werden Statistiken aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz herangezogen, um die Grenzgängerströme in allen Richtungen analysieren zu können.

Die Analyse zeigt, dass es vor allem drei große Grenzgängerströme gibt, nämlich von Deutschland und Frankreich in die Schweiz und von Frankreich nach Deutschland, wobei der Pendlerstrom von Frankreich nach Deutschland seit über einem Jahrzehnt rückläufig ist. Die Dynamik, mit der die Grenzgängerzahlen aus den französischen Oberrheingebieten in die deutschsprachigen Oberrheinkantone wachsen, ist niedriger als die Zunahme des Pendlerstroms von Frankreich in die französisch­sprachigen Kantone der Schweiz. Die Oberrheinregion stellt sich somit nicht als ein besonders dynamischer grenzüberschreitender Arbeitsmarkt dar. Vor allem die Sprache könnte dabei ein wesentliches Hindernis für das weitere Zusammenwachsen der Region sein.

Aktuelle Trends der Einbürgerungen in Baden‑Württemberg

»Einer von zwei Pässen muss bald weg«, so die Überschrift eines Artikels zum sogenannten Optionsmodell nach dem deutschen Staatsangehörigkeitsrecht. Dieses fordert seit dem 1. Januar 2013 von vielen jungen Deutschen mit doppelter Staatsbürgerschaft, dass sie sich für eine Nationalität entscheiden. Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Diskussion um den Optionszwang sollen im folgenden Beitrag die Entwicklung bei den Einbürgerungen und insbesondere die »Einbürgerungsbereitschaft« nach Nationalitäten sowie die regionalen Unterschiede im Einbürgerungsverhalten näher beleuchtet werden.

Einstieg in die Bildungsberichterstattung

Bildung ist einer der zentralen Schlüssel für die soziale und ökonomische Entwicklung der Gesellschaft. Dabei betreffen bildungspolitische Entscheidungen nicht nur die Bundes- oder Landesebene. Bei vielen Fragestellungen im Bildungsbereich, etwa der Gestaltung der frühkindlichen Bildung, der Schulsozialarbeit oder der Jugendbildung, fallen Zuständigkeiten in zunehmenden Maße an die Landkreise und kreisfreien Städte. Eine datenbasierte Planung und Steuerung von Entwicklungen im Bildungswesen hat sich in den letzten Jahren, nicht nur im Rahmen des Bundesprogramms »Lernen vor Ort«, in Form eines kommunalen Bildungsmonitorings stetig verbreitet. Die Amtliche Statistik bietet in diesem Kontext mit dem »Anwendungsleitfaden zum Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings« und der »Kommunalen Bildungsdatenbank« zwei zentrale Unterstützungsinstrumente an.

Berufspendler in Baden‑Württemberg: Mobilitätsanstieg verlangsamt?

Die Ergebnisse der aktuellen Berufspendlerrechnung zeigen, dass der Anstieg von Bevölkerung und Erwerbstätigen zwischen 2009 und 2011 deutliche Spuren in der Entwicklung der Pendlerzahlen hinterlassen hat. Gleichzeitig scheint es jedoch erstmals zumindest zu einer Verlangsamung des Anstiegs der Pendelentfernungen gekommen zu sein. Der Beitrag zeigt die räumlichen Unterschiede in der Mobilitätsentwicklung der Pendler 2009 bis 2011 auf. Möglicherweise bestehen Zusammenhänge mit dem überdurchschnittlichen Wachstum der baden‑württembergischen Großstädte.

Die Komponentenanalyse in der DRG‑Krankenhausstatistik

Die Krankenhäuser spielen eine große Rolle in der Gesundheitsversorgung. In Deutschland wurden im Jahr 2011 knapp 77 Mrd. für die Gesundheitsversorgung in Krankenhäusern ausgegeben, das entspricht rund 27 % der gesamten laufenden Gesundheitsausgaben. In Baden‑Württemberg ist dieser Anteil mindestens genauso hoch. Bei gesamten Gesundheitsausgaben von rund 36 Mrd. Euro (einschließlich Investitionen) dürften deshalb die Gesundheitsausgaben, die im Land auf Krankenhäuser entfallen, bei knapp 10 Mrd. Euro liegen.

Mit einer Steigerungsrate von 37 % sind die Mittel, die in Deutschland an die Krankenhäuser fließen, über den Zeitraum von 2000 bis 2011 etwas schwächer gestiegen als die laufenden Gesundheitsausgaben insgesamt. Seit 2009 liegen die prozentualen Zunahmen jedoch Jahr für Jahr über der Erhöhung der laufenden Ausgaben. Zu dieser Dynamik könnte der Übergang zur Vergütung der Krankenhausleistungen durch diagnosebezogene Fallpauschalen beigetragen haben. Die Zerlegung der Gesamtentwicklung des stationären Leistungsgeschehens in einzelne Komponenten, die auf der Grundlage der fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik vorgenommen werden kann, gibt erste Hinweise auf die Effekte, die zur Steigerung der gesamten Leistungsvergütungen und damit zur Ausgabenerhöhung geführt haben. Im Folgenden werden die Grundzüge dieses als »Komponentenzerlegung« bezeichneten Verfahrens dargestellt.

Aktuelle Entwicklung des Gesamtabfallaufkommens in Baden‑Württemberg

Infolge von Produktion und Konsum entstehen Abfälle in sehr breiter Vielfalt und sehr unterschiedlichen Mengen. In der Summe resultiert daraus in Baden‑Württemberg ein Gesamtaufkommen an Abfällen von aktuell rund 45 Mill. Tonnen (t). Im vorliegenden Beitrag wird die aktuelle Entwicklung des Gesamtaufkommens auch in der Differenzierung nach seinen Hauptabfallkategorien betrachtet. Neben der Darstellung des erreichten Standes bei der Verwertung der angefallenen Abfallmengen wird durch Gegenüberstellung mit volkswirtschaftlichen Kenngrößen auch der Frage nachgegangen, inwieweit durch eine Reduzierung der Abfallintensität von Produktion und Konsum ein Beitrag zur erhöhten Ressourceneffizienz der Volkswirtschaft im Land erkennbar wird.

Das Personal im öffentlichen Dienst in Baden‑Württemberg

Überblick und Entwicklungen seit dem Jahr 2000

Über eine halbe Millionen Menschen waren Mitte 2012 im öffentlichen Dienst in Baden‑Württemberg tätig. Damit kommt der öffentlichen Hand als Arbeitgeber eine herausragende wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung zu. Im vorliegenden Beitrag werden zentrale Entwicklungen im öffentlichen Dienst anhand der Ergebnisse der jährlichen Personalstandstatistik aufgezeigt, die jeweils zum Stichtag 30. Juni eines Jahres erhoben wird. Zunächst wird dargestellt, wie sich der Personalbestand im öffentlichen Dienst in Baden‑Württemberg auf die Landes- und kommunale Ebene sowie die unter Aufsicht des Landes stehenden Sozialversicherungen aufteilt und welche Veränderungen sich im Vergleich zum Jahr 2000 ergeben haben. Die Ergebnisse der Personalstandstatistik ermöglichen zudem Einblicke darin, wie tiefgreifend sich die Struktur des Personals im öffentlichen Dienst seit dem Jahr 2000 hinsichtlich der Merkmale Geschlecht, Alter und Beschäftigungsumfang verändert hat. So lag zum Beispiel der Anteil der Frauen im öffentlichen Dienst in Baden‑Württemberg im Jahr 2012 bei 60 % und damit 6 Prozentpunkte höher als im Jahr 2000.