:: 4/2017

Statistisches Monatsheft April 2017

Zahl der Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten in Baden-Württemberg weiter rückläufig

Die Justizvollzugsanstalten erfüllen in mehrfacher Hinsicht einen wichtigen gesellschaftlichen und gesetzlichen Auftrag im Land. Sie tragen durch den Vollzug einer verhängten Freiheitsstrafe und der sicheren Unterbringung von Gefangenen entscheidend zum Schutz der Allgemeinheit vor weiteren Straftaten und damit zur inneren Sicherheit des Landes bei. Darüber hinaus leisten die Vollzugseinrichtungen durch eine differenzierte Betreuung der Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten einen wesentlichen Beitrag zur Resozialisierung der Gefängnisinsassen und für ein späteres Leben ohne Straftaten. Im März 2016 waren in den Justizvollzugs­anstalten in Baden-Württemberg rund 5 000 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte inhaftiert. Die überwiegende Mehrheit waren Männer. Die meisten Inhaftierten waren zwischen 30 und 40 Jahre alt. Seit 2007 ist die Zahl der Strafgefangenen kontinuierlich zurückgegangen. Aufgrund des starken Bevölkerungszuwachses stieg die Zahl der ausländischen Strafgefangenen.

Wird der Südwesten immer »männlicher«?

Zur Entwicklung der Geschlechterproportion der baden-württembergischen Bevölkerung

»In Stuttgart werden die Frauen knapp«, »eine Stadt voller Kerle«, »plötzlich übermannt« – so oder so ähnlich lauteten Schlagzeilen in den vergangenen Monaten. Danach hätte sich die Geschlechterproportion nicht nur in Stuttgart immer stärker hin zu den Männern verschoben. Ist dieser Trend in Baden-Württemberg tatsächlich zu beobachten und falls ja, was sind die Ursachen hierfür? Diesen Fragen soll im folgenden Beitrag nachgegangen und hierbei der Fokus auch auf mögliche regionale Unterschiede innerhalb des Landes gerichtet werden.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg

Teil 1: Altersstruktur und Herkunft der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

In Baden-Württemberg lebten 2015 rund 3 Mill. Menschen, die einen Migrationshintergrund (siehe Übersicht) haben. Fast drei Viertel von ihnen stammen aus Europa. Darunter bilden Zuwanderer bzw. deren Nachkommen, die ihre Wurzeln in der Türkei haben, mit gut 16 % die größte Gruppe. Mit einem mittleren Alter von rund 36 Jahren ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund etwa 10 Jahre jünger als diejenige ohne Migrationshintergrund. Der folgende Beitrag wurde für den Themenband »Migration und Bildung in Baden-Württemberg« im Rahmen der Bildungsberichterstattung 2017 erstellt. Der Themenband entstand in Kooperation zwischen Landesinstitut für Schulentwicklung und Statistischem Landesamt und wurde am 20. Februar 2017 der Presse vorgestellt. Der vollständige Themenband kann unter www.bildungsbericht-bw.de heruntergeladen und dort als Printversion bestellt werden.

Diesem ersten Teil, in dem die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Baden-Württemberg nach ausgewählten Merkmalen anhand der Ergebnisse des Mikrozensus 2015 untersucht wird, folgen zwei weitere Teile in den nächsten Statistischen Monatsheften.

Die Generation 65plus in der digitalen Welt

Ergebnisse der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten 2016

Ein Alltag ohne Internet ist heute für die meisten Menschen kaum mehr vorstellbar. Das gilt auch für die Generation 65plus in Baden-Württemberg. Im Jahr 2016 nutzte bereits über die Hälfte der Personen ab 65 Jahren in Baden-Württemberg das Internet. Ein Viertel der online aktiven Seniorinnen und Senioren tut dies auch außerhalb von Zuhause via Smartphone. Die bevorzugten und attraktivsten Anwendungen sind das Senden und Empfangen von E-Mails, allgemeine Informationssuche und das Lesen von Online-Nachrichten, die Nutzung von Reisedienstleistungen sowie Recherchen zu Gesundheitsthemen. Arzneimittel, Bücher, Kleidung und andere Gebrauchsartikel waren 2016 die von Seniorinnen und Senioren am häufigsten gekauften Produkte. Der Weitergabe persönlicher Informationen im Netz steht die Generation 65plus im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen kritischer gegenüber. Allerdings sind sie auch bei den ergriffenen Schutzmaßnahmen zur Kontrolle persönlicher Informationen im Internet zurückhaltender.

Der Demografie-Spiegel für alle Gemeinden Baden-Württembergs

Etabliertes Online-Angebot in neuem Design und inhaltlich überarbeitet

Wie stark wächst die Bevölkerung in Ihrer Gemeinde im Vergleich zu anderen? Wie hoch ist eigentlich der Altersdurchschnitt? Und welche Altersgruppen sind in Ihrer Gemeinde am stärksten von Zu- und Fortzügen betroffen? Auf diese und weitere Fragen zur demografischen Entwicklung gibt der Demografie-Spiegel für jede der 1 101 Gemeinden in Baden-Württemberg eine Antwort.

Das seit Jahren etablierte Online-Angebot des Statistischen Landesamtes wurde jüngst inhaltlich überarbeitet und aktualisiert. Es präsentiert sich nun technisch modern und in neuem Design. Neben Antworten auf die Fragen zur demografischen Entwicklung bietet das Angebot Indikatoren zur Einschätzung der Standortattraktivität einer Gemeinde an. Der Demografie-Spiegel wird im vorliegenden Beitrag anhand der Gemeinde Allmersbach im Tal vorgestellt.

Welche Fächergruppe bietet die besten Karrierechancen?

Absolventenbefragung an 19 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg im Jahr 2015

4 632 Absolventinnen und Absolventen beteiligten sich im Jahr 2015 an der Absolventenbefragung der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die nun bereits zum achten Mal in Folge vom Statistischen Landesamt im Auftrag der Hochschulen und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst durchgeführt wurde. Die Befragung aus dem Jahr 2015 unterstrich die Ergebnisse vorangegangener Befragungen und zeigte erneut, dass Absolventinnen und Absolventen mit einem Abschluss an einer der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ausgezeichnete Karrierechancen haben. Dennoch war festzustellen, dass die Wahl des Studiengangs Einfluss auf einen erfolgreichen Start ins Berufsleben haben kann. So finden Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften am schnellsten eine Beschäftigung und haben sehr gute Verdienstmöglichkeiten. Absolventinnen und Absolventen der Mathematik/Naturwissenschaften nehmen am häufigsten ein weiteres Studium auf oder beginnen eine Promotion. Absolventinnen und Absolventen der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bekommen direkt nach dem Studium am häufigsten befristete Arbeitsverträge.

Alkohol über dem Limit

Alkohol als Todesursache und Anlass stationärer Krankenhausaufenthalte in Baden-Württemberg

Übermäßiger Alkoholkonsum gilt als (Mit-)Verursacher einer Vielzahl von Erkrankungen. Dieser Beitrag konzentriert sich auf Sterbefälle und Krankenhausbehandlungen, die zu 100 % durch Alkohol verursacht sind. Männer sind hiervon in fast allen Altersgruppen erheblich häufiger betroffen als Frauen. Während alkoholbedingte Krankenhausbehandlungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen am häufigsten auf die Diagnose »akute Alkoholvergiftung« zurückzuführen sind, verschieben sich die Behandlungsanlässe im späteren Lebensalter auf Krankheiten, die Folge des mehrjährigen Konsums sind.

Im Blickpunkt: Die Stadt Bad Urach

In der Serie »Im Blickpunkt« steht dieses Mal die Stadt Bad Urach im Landkreis Reutlingen. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Bad Urach wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, der Tourismus, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.

Fußball in Baden-Württemberg 2016

Steigende Mitgliedszahlen, VfB Stuttgart größter Verein im Land

Im Jahr 2016 waren auf den baden-württembergischen Fußballplätzen knapp 1 Mill. Fußballerinnen und Fußballer aktiv. Rund ein Fünftel waren junge Fußballer unter 14 Jahren und gut ein Siebtel waren Fußballerinnen bzw. Juniorinnen unter 16 Jahren. Fußball bleibt dabei für Männer die beliebteste, für Frauen die zweitbeliebteste Sportart. Die Fußballvereine und -abteilungen des Landes leisten dabei einen bedeutenden Beitrag für die Jugendarbeit sowie im Profi- und Amateurbereich des Sports.