Geben sich Paare wieder häufiger das »Ja-Wort«?
Zur Entwicklung der Eheschließungen in Baden-Württemberg
»Generation der Ja-Sager – warum wieder häufiger geheiratet wird«1 oder »Von wegen altmodisch! Heiraten liegt wieder im Trend«2, – so oder so ähnlich lauteten Schlagzeilen in den vergangenen Jahren. Ist das Heiraten für Paare tatsächlich wieder attraktiver geworden, nachdem die Eheschließungen in den vergangenen Jahrzehnten zuvor tendenziell zurückgegangen sind? Dieser Frage soll im folgenden Beitrag nachgegangen werden. Darüber hinaus wird thematisiert, ob Heiraten zwischen Deutschen und Ausländern heute häufiger als früher stattfinden, ob sich der Altersunterschied zwischen den Eheschließenden verändert hat und weshalb in den letzten Jahren der Dezember häufig als Monat für eine Hochzeit gewählt wurde. Abschließend wird auch die Frage behandelt, wie die Corona-Pandemie das Heiratsverhalten verändert hat.
Die Eheschließungszahlen in Baden-Württemberg wiesen in den letzten Jahrzehnten erhebliche Schwankungen auf. 1962 erreichte die Zahl der Hochzeiten mit annähernd 73 000 ihren höchsten Stand seit Bestehen des Landes. In den Folgejahren sank deren Zahl auf den bisher niedrigsten Wert im Jahr 1978 (47 000), um danach bis 1990 wieder deutlich auf rund 61 000 anzusteigen. Zwischen 1990 und 2010 war die Zahl der Eheschließungen nochmals rückläufig. Seither gab es aber in den meisten Jahren erneut steigende Zahlen (Schaubild 1).
»Ehe für alle« seit Oktober 2017 möglich
Besonders auffällig war das Plus bei den Hochzeiten im Jahr 2018 mit rund 3 800 gegenüber dem Vorjahr. Dieser Anstieg war ganz überwiegend darauf zurückzuführen, dass seit dem 1. Oktober 2017 auch gleichgeschlechtliche Paare eine Ehe eingehen oder ihre zuvor geschlossene Lebenspartnerschaft in eine Ehe umwandeln lassen können. Im Jahr 2018 waren dies 3 273 Ehen3, 2019 wurden 1 376 gleichgeschlechtliche Ehen geschlossen, davon 701 Ehen zwischen zwei Frauen sowie 675 Ehen zwischen Männern. Die Zahl der heterosexuellen Brautpaare lag damit im Jahr 2019 mit rund 53 200 wieder etwas niedriger als in den Jahren zuvor.
Heiraten hatte jahrzehntelang an Attraktivität eingebüßt, und …
Aus der Entwicklung der Eheschließungszahlen lassen sich allerdings nur sehr bedingt Rückschlüsse auf das Heiratsverhalten ziehen. Denn diese sind nicht nur von der eigentlichen »Heiratsneigung« abhängig, sondern auch von der Entwicklung der Erwachsenenzahl und deren altersstrukturellen Zusammensetzung. Das heißt, der Anstieg der Heiratszahlen seit Beginn des vergangenen Jahrzehnts könnte deshalb möglicherweise auch »nur« auf eine positive Veränderung der Personenzahl im heiratsfähigen Alter zurückzuführen sein.
Um diesen Einfluss der Bevölkerungszahl und -struktur zu eliminieren, werden üblicherweise Heiratshäufigkeiten in den einzelnen Altersgruppen durch den Bezug auf jeweils 1 000 Männer bzw. Frauen im entsprechenden Alter berechnet. Da im Folgenden der Fokus auf die Heirat von Ledigen gerichtet wird, werden deren Eheschließungen auf 1 000 ledige Frauen bzw. 1 000 ledige Männer bezogen (siehe i-Punkt).
Wie hat sich die Heiratshäufigkeit langfristig in Baden-Württemberg entwickelt? Anhand von Schaubild 2 wird deutlich, dass zwischen 1970 und 2010 die sogenannten altersspezifischen Erstheiratsziffern der Frauen und Männer in praktisch allen Altersgruppen und besonders stark bei den unter 30-Jährigen zurückgegangen sind. Heiraten hatte also an Attraktivität verloren und andere Formen des Zusammenlebens an Bedeutung gewonnen. Als ursächlich für diesen Trend wurde unter anderem die gestiegene Bildungs- und Erwerbsbeteiligung der Frauen angesehen, die deren finanzielle Unabhängigkeit erhöht hat.4 Ganz entscheidend für die jahrzehntelang gesunkene Heiratsneigung war aber auch der Bedeutungsrückgang sozialer Normierung und sozialer Kontrolle des Familienlebens. Die früher enge Verknüpfung von Ehe, Familie, Elternschaft und Sexualität hatte sich im Zuge dieser Entwicklung teilweise aufgelöst.5
… hat sich dieser Trend in den letzten Jahren fortgesetzt?
Auch in den vergangenen Jahren scheint dieser Rückgang anzudauern, wie ein Vergleich der Heiratsziffern für die Jahre 20126 und 2019 im Schaubild 3a nahelegt: Die Heiratshäufigkeiten sind sowohl bei den ledigen Frauen als auch bei den ledigen Männern in den meisten Altersgruppen zurückgegangen.
Allerdings könnten diese Ergebnisse auch auf Sondereffekte zurückzuführen sein, die nur rechnerisch, nicht aber – was entscheidend ist – verhaltensbedingt zu einem Rückgang geführt haben. Eine solche besondere Situation war sicherlich der enorme Zustrom von Schutzsuchenden im Jahr 2015 und in den Folgejahren. Es kamen damit viele Menschen nach Baden-Württemberg und in die anderen Bundesländer, die aufgrund ihres ungeklärten Aufenthaltsstatus und ihren oftmals schwierigen Wohn- und Lebensverhältnissen zunächst ganz überwiegend nicht heiraten konnten oder wollten. Denn »mittel- und langfristige Lebenspläne können erst entstehen, wenn ein aufenthaltsrechtlich sicheres Leben mit entsprechend besseren Teilhabemöglichkeiten gewährleistet ist.«7 Das Eingehen von partnerschaftlicher Beziehungen wird deshalb von Erwachsenen mit einer Aufenthaltsgestattung oder einer Duldung erst als längerfristiges Ziel genannt.8 Das heißt, der festgestellte Rückgang der Heiratshäufigkeit gegenüber dem Jahr 2012 resultiert möglicherweise daher, dass sich durch den Zuzug von Schutzsuchenden die Bevölkerung im heiratsfähigen Alter deutlich vergrößert hat, ohne dass sich dadurch gleichzeitig die Zahl der Eheschließungen nennenswert erhöht hat.
Werden deshalb die Heiratsziffern für die deutsche und die ausländische Bevölkerung getrennt berechnet, zeigt sich ein anderes Bild: Die Heiratshäufigkeit der deutschen Bevölkerung ist gegenüber 2012 nicht mehr weiter zurückgegangen, diejenige der ausländischen Bevölkerung ist dagegen (rechnerisch) eingebrochen (Schaubilder 3b und 3c).
Aus den Schaubildern 2 und 3 sind das Niveau der Heiratshäufigkeit und dessen Veränderung im Zeitablauf nach Altersjahren und Geschlecht ersichtlich. Dagegen kann aus den dargestellten Heiratshäufigkeiten nicht abgeleitet werden, welcher Anteil der Frauen bzw. der Männer bis zu einem bestimmten Alter (mindestens einmal) geheiratet hat. Hierzu sind Ergebnisse zu sogenannten zusammengefassten Heiratsziffern erforderlich (vergleiche i-Punkt). Schaubild 4 zeigt diesbezüglich, dass im Jahr 1970 noch mehr als 80 % der 50-jährigen Männer und sogar über 90 % der 50-jährigen Frauen nicht mehr ledig waren. Dagegen galt dies in den Jahren 2012 und 2019 nur noch für jeweils rund 60 % der Frauen und bei etwa 58 % bzw. 54 % der Männer.9
Paare heiraten immer später
Paare heirateten jahrzehntelang immer seltener und auch immer später. Das durchschnittliche Heiratsalter ist seit Mitte der 1970er-Jahre deutlich angestiegen: Noch vor 4 bis 5 Jahrzehnten schlossen ledige Männer in Baden-Württemberg im Durchschnitt mit ca. 26 Jahren den »Bund fürs Leben«, 2019 dagegen erst mit annähernd 34 Jahren. Bei den ledigen Frauen hat sich das durchschnittliche Heiratsalter seit den 1970er-Jahren ebenfalls um rund 8 Jahre erhöht und lag zuletzt bei knapp 32 Jahren.
Ursache für den Anstieg des Erstheiratsalters ist unter anderem, dass sich die Ausbildungszeiten und das Alter bis zur beruflichen Etablierung erhöht haben. Hinzu kommt, dass Paare zunehmend vor der Eheschließung längere Zeit unverheiratet zusammenleben und dass diese oftmals erst nach der Geburt eines Kindes heiraten.10
Noch stärker ist das durchschnittliche Heiratsalter der Geschiedenen seit Mitte der 1970er-Jahre angestiegen, nämlich um jeweils rund 13 Jahre auf zuletzt gut 51 Jahre bei den Männern und auf 48 Jahre bei den Frauen.
Altersunterschied der Ehepartner seit Jahrzehnten unverändert
Im Jahr 1970 konzentrierten sich die Eheschließungen noch auf Alterskombinationen, bei denen die Männer bei der Heirat 21 bis 23 Jahre und die Frauen sogar erst 18 bis 21 Jahre alt waren (Schaubild 5). Heute heiraten in Baden-Württemberg am häufigsten Paare, bei denen die Frauen zwischen 25 und 32 Jahre und die Männer zwischen 26 bis 33 Jahre alt sind.
Allerdings ist die Verteilung der Alterskombinationen im Vergleich zu früheren Jahren gleichmäßiger geworden – einfach deshalb, weil häufig auch in einem höheren Alter geheiratet wird. Während es noch 1970 immerhin 22 Alterskombinationen bei den Hochzeitspaaren gab, deren Anteil an allen Eheschließungen jeweils mindestens 1 % betrug, waren es 1990 noch 16 Alterskombinationen und 2019 nur noch sechs.
Dass die Verteilung der Alterskombinationen gleichmäßiger geworden ist, sagt noch nichts darüber aus, ob der durchschnittliche Altersunterschied der Ehepartner in den letzten Jahrzehnten größer oder kleiner geworden ist. Tatsächlich hat sich dieser Unterschied in den vergangenen Jahrzehnten praktisch nicht verändert: Der Ehemann war im Schnitt sowohl 1970 und 1990 als auch 2019 jeweils rund 4 Jahre älter als die Ehefrau.11
Wenn auch bei den meisten Hochzeiten der Altersunterschied zwischen den Brautpaaren nur wenige Jahre beträgt, so gab und gibt es dennoch Vermählungen, bei denen das Paar praktisch unterschiedlichen Generationen angehört: Immerhin 134 Männer heirateten im Jahr 2019 eine mindestens 25 Jahre jüngere Frau. Dagegen war nur bei 19 Hochzeiten die Braut mindestens ein Vierteljahrhundert älter als der Bräutigam.
Witwer heiraten sechsmal so häufig wie Witwen
Die mit Abstand meisten Männer und Frauen, die sich das »Ja-Wort« geben, gehen als Ledige zum Standesamt. 2019 waren dies bei den Frauen 81 % und bei den Männern 80 %. Jeweils rund 18 % der Männer und Frauen waren vor der erneuten Eheschließung geschieden.
In 73 % der Hochzeiten des Jahres 2019 waren beide Eheschließenden ledig, bei 15 % war einer der Partner ledig, der andere geschieden. In 10 % der im Jahr 2019 geschlossenen Ehen waren beide Partner geschieden.
Nur in jeweils rund 1 % aller Hochzeiten gingen Witwen bzw. Witwer eine neue Ehe ein. Dabei ist allerdings auffällig, dass die Bereitschaft, nach dem Tod des Ehepartners erneut zu heiraten, bei den Männern deutlich stärker ausgeprägt ist: Witwer heiraten – gemessen an der jeweiligen Zahl der Verwitweten – sechsmal so oft wie Witwen.
Immer mehr Ehen zwischen Deutschen und Ausländern
Bei rund 80 % der im Jahr 2019 geschlossenen Ehen besaßen sowohl die Frau als auch der Mann die deutsche Staatsangehörigkeit (Schaubild 6). Noch 1970 hatten bei knapp neun von zehn Ehen beide Partner die deutsche Nationalität. Spiegelbildlich ist in den letzten Jahrzehnten der Anteil gemischtnationaler Ehen angestiegen – von lediglich etwas mehr als 7 % im Jahr 1970 auf zuletzt immerhin annähernd 15 %. Während bis zu Beginn der 1990er-Jahre die Fälle in der Mehrzahl waren, in denen die Braut Deutsche und der Bräutigam Ausländer war, sind heute Heiraten von deutschen Männern und ausländischen Frauen unter den binationalen Eheschließungen in der Überzahl.
Bei deutsch-ausländischen Eheschließungen waren 2019 solche zwischen deutschen Frauen und türkischen Männern (829) sowie zwischen deutschen Frauen und italienischen Männern (538) am häufigsten. Relativ häufig waren auch Eheschließungen zwischen türkischen Frauen und deutschen Männern (475) sowie zwischen italienischen Frauen und deutschen Männern (367).
Deutlich seltener haben Deutsche in Baden-Württemberg Staatsangehörige aus den Nachbarstaaten geheiratet: Deutsche Frauen schlossen im Jahr 2019 mit 98 Franzosen bzw. mit 94 Schweizern den Bund für das Leben, deutsche Männer wählten 106-mal eine Schweizerin und 87-mal eine Französin zur Lebenspartnerin.
Lediglich bei knapp 5 % der Eheschließungen im Jahr 2019 waren beide Partner Ausländer,12 wobei Hochzeiten von Türkinnen und Türken (492) am häufigsten stattfanden, gefolgt von Eheschließungen zwischen italienischen Staatsangehörigen (452).
Im Trend: Heiraten im Sommer, seltener im »Wonnemonat« Mai
In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Präferenzen der Paare hinsichtlich ihres Heiratsmonats verändert: Noch in den 1990er-Jahren sowie in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts war der Mai in den meisten Jahren der beliebteste Monat. Diese Spitzenposition konnte der »Wonnemonat« im vergangenen Jahrzehnt nur noch einmal – im Jahr 2015 – einnehmen. Im vergangenen Jahrzehnt war meistens der Juli oder der August am begehrtesten – wahrscheinlich deshalb, weil diese Jahreszeit beste Aussichten auf warmes und beständiges Wetter bietet und sich die Hochzeit deshalb im Freien feiern lässt.
Im Jahr 2019 war allerdings der September mit 6 799 Eheschließungen der beliebteste Monat, gefolgt vom Juni (6 472) und vom Mai (6 185) (Schaubild 7). Der entscheidende Grund dafür dürfte ein besonderes Datum gewesen sein: Am 19.9.19, einem Donnerstag, gaben sich nämlich 788 Paare das »Ja-Wort«. Dagegen waren es an den anderen Donnerstagen des Jahres 2019 im Schnitt lediglich 123 Hochzeiten.
Traditionell wird in den Sommermonaten am häufigsten geheiratet. Darüber hinaus wird die saisonale Verteilung der Hochzeiten – wie im Jahr 2019 – vor allem auch davon bestimmt, in welchem Monat es einen sogenannten »Schnapszahl-Tag« gab. Das Heiraten an einem solchen besonderen Tag hat in den Jahren 2005 bis 2009, 2012 und 2015 sowie 2017 bis 2019 entscheidend dazu beigetragen, dass im jeweiligen Monat am häufigsten geheiratet wurde. Beispielsweise gaben sich am 15.5.15 immerhin 1 896 Paare das »Ja-Wort« und am 12.12.12. waren es sogar 2 069; im Jahr 2012 wurde deshalb der Dezember zum Heiraten sogar am häufigsten ausgewählt.
Der Monat Dezember ist aber auch unabhängig von einem solchen besonderen Datum in den vergangenen Jahrzehnten zum Heiraten attraktiver geworden: Während noch bis Anfang der 1990er-Jahre die Zahl der Hochzeiten im letzten Monat des Jahres unter dem Durchschnitt der 12 Kalendermonate eines Jahres lag, wurden nicht nur im Jahr 2012, sondern auch im Dezember 2004 die häufigsten, im Dezember der Jahre 2003, 2005, 2006 und 2008 jeweils die zweitmeisten Ehen geschlossen. Im Jahr 2019 wurde ebenfalls überdurchschnittlich oft im Dezember und immerhin viermal so häufig wie im Januar 2019 geheiratet. Für diesen Trend dürften nicht zuletzt steuerliche Gründe eine Rolle spielen.13
Fazit und Ausblick: Heiraten während der Corona-Pandemie
Die Auswertungsergebnisse haben gezeigt, dass Heiraten jahrzehntelang an Attraktivität verloren und damit andere Formen des Zusammenlebens an Bedeutung gewonnen haben. Vor diesem Hintergrund ist es beachtlich, dass sich der über Jahrzehnte hinweg zu beobachtende Verlauf zumindest bei der deutschen Bevölkerung in den vergangenen Jahren nicht fortgesetzt hat. Andererseits kann aber auch die in der Einführung zitierten Schlagzeilen, wonach Heiraten wieder im Trend läge, nur bedingt zugestimmt werden.
Aktuell wird das Heiratsgeschehen ganz entscheidend von der andauernden Corona-Pandemie bestimmt. Die Auswirkungen waren und sind erheblich, wie die Ergebnisse für die ersten 3 Quartale 2020 zeigen: Es wurden nur noch etwa 35 000 Ehen geschlossen, im Vergleichszeitraum der Jahre 2018 und 2019 waren es dagegen noch ca. 43 200 bzw. rund 40 800.14
Schaubild 8 zeigt die Entwicklung der Hochzeitszahlen in den einzelnen Kalendermonaten: Im Februar 2020, als Baden-Württemberg und das übrige Deutschland noch kaum von der Pandemie betroffen waren, wurden sogar noch deutlich mehr Ehen als im Vergleichsmonat der Jahre 2018 und 2019 geschlossen.15 Aber bereits ab März – als Ausgangs- und Kontaktsperren verhängt wurden – fielen die Zahlen deutlich unter das Niveau der entsprechenden Monate der Vorjahre zurück. Ab Ende April wurden die Corona-Maßnahmen zunehmend gelockert, was wohl mit einer gewissen Verzögerung zu einer Angleichung der Werte in den Sommermonaten an die der beiden Vorjahre führte. Im August 2020 lag die Zahl der Eheschließungen bereits wieder über dem Niveau von 2019 – möglicherweise auch deshalb, weil für das Frühjahr geplante Hochzeiten nachgeholt wurden. Allerdings wurde im September 2020 im Vergleich zu den Vorjahren erneut weniger oft geheiratet.
Wie sich die Zahl der Eheschließungen künftig entwickeln wird, ist vor allem vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig und deshalb nur schwer abzuschätzen. Sollten die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen beibehalten werden, ist zu erwarten, dass ein Teil der für die kommenden Monate geplanten Hochzeiten (nochmals) verschoben wird – vor allem dann, wenn diese in einem größeren Rahmen stattfinden sollen. Denkbar ist aber auch, dass die standesamtlichen Trauungen dennoch wie geplant durchgeführt und »nur« die Feiern verschoben werden.