Die Erfassung der eingewanderten Bevölkerung und ihrer Nachkommen im Mikrozensus
Vorschlag für ein neues Konzept jenseits des Migrationshintergrunds
An Daten zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht ein großes öffentliches Interesse. Sie werden auch häufig aus Politik und Verwaltung für planerische Aufgaben und als Entscheidungsgrundlage angefragt. Der Migrationshintergrund wird im Mikrozensus sehr differenziert erhoben und lässt Auswertungen für viele Untergruppen zu. Meist wird allerdings nur die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ohne weitere Differenzierung angefragt. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist eine Sammelkategorie, die viele sich stark unterscheidende Personengruppen umfasst. Sie eignet sich darum nur sehr begrenzt um soziale Phänomene zu beschreiben oder zu erklären. Hinzu kommt, dass die dichotome Unterscheidung nach Migrationshintergrund häufig als ausgrenzend wahrgenommen wird. Diese Probleme werden aktuell auch außerhalb der amtlichen Statistik diskutiert. An den Diskussionsstand, insbesondere der Fachkommission für Integrationsfähigkeit, anknüpfend, wird im Folgenden ein Vorschlag vorgestellt, wie die eingewanderte Bevölkerung und ihre Nachkommen künftig klarer und für die Analyse relevanter erhoben werden könnten. Dabei liegt der Fokus auf den Eingewanderten selbst und deren minderjährige Nachkommen ohne in Deutschland geborenes Elternteil im Haushalt. Dabei handelt es sich um die Gruppe von Menschen, für die vielfach die größten Hürden der Partizipation bestehen. Zusätzlich hat dies den Vorteil, dass auf das Erheben von Angaben zu nicht im Haushalt lebenden Personen verzichtet werden kann. Die Befragten des Mikrozensus könnten mit diesem Konzept deutlich entlastet werden.