:: 351/2016

Pressemitteilung 351/2016

3. Quartal 2016: Erwerbstätigenzuwachs schwächt sich etwas ab

Baden‑Württemberg: 61 000 Erwerbstätige mehr als ein Jahr zuvor

Im 3. Quartal 2016 waren in Baden‑Württemberg 6,17 Millionen (Mill.) Personen erwerbstätig. Wie das Statistische Landesamt nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises »Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder« mitteilt, nahm die Erwerbstätigkeit im Land gegenüber dem Vorquartal um 27 300 bzw. 0,4 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 60 900 Personen oder 1,0 Prozent. Gegenüber den ersten beiden Quartalen dieses Jahres (+1,4 bzw. +1,3 Prozent) verlor der Stellenaufbau etwas an Schwung. Dennoch blieb die Erwerbstätigkeit auf dem stabilen Wachstumspfad der letzten Jahre. Seit dem 3. Quartal 2009 stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Baden‑Württemberg um insgesamt 461 200 und damit um 8,1 Prozent. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate im gleichen Zeitraum betrug 1,1 Prozent.

Bundesweit nahm die Erwerbstätigkeit im 3. Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,9 Prozent auf 43,66 Mill. zu. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern liegt Baden‑Württemberg mit Rang acht im Mittelfeld, wobei in allen Ländern ein Anstieg der Erwerbstätigkeit zu verzeichnen war. Die mit Abstand kräftigste Zunahme wurde mit 2,4 Prozent in Berlin registriert. Die drei Stadtstaaten finden sich unter den vier Ländern mit den größten Zuwächsen an Erwerbstätigen. In Mecklenburg-Vorpommern fiel das Erwerbstätigenplus mit einer nur marginalen Zunahme der Erwerbstätigkeit um 200 Personen (+0,0 Prozent) am geringsten aus.

Die einzige Triebkraft des Arbeitsplatzaufbaus im 3. Quartal 2016 waren die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, denn in allen anderen Beschäftigungsarten ging die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg in Baden‑Württemberg um 73 600 bzw. 1,7 Prozent auf 4,46 Mill., wie aus den neuesten Angaben der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Der kräftige Anstieg der Erwerbstätigkeit in den letzten drei Quartalen war von der außergewöhnlich positiven Entwicklung im Dienstleistungssektor getragen. Entsprechend stark spiegelt sich der Rückgang des Stellenaufbaus im Dienstleistungssektor in der Entwicklung der Gesamterwerbstätigkeit des Landes wider. Allein 54 100 zusätzliche Personen (+1,3 Prozent) fanden im 3. Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine Stelle in den Dienstleistungsbranchen. Im 2. Quartal hatte das Plus allerdings noch 68 200 Personen bzw. 1,7 Prozent betragen. Insbesondere reduzierte sich der Erwerbstätigenzuwachs im Bereich der Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleistungen einschließlich Grundstücks- und Wohnungswesen. Er sank von 2,1 Prozent (+20 300) im 2. Quartal auf 1,4 Prozent (+13 900) im 3. Quartal. Der Bereich der öffentlichen und sonstigen Dienstleister einschließlich Erziehung und Gesundheitswesen verzeichnete mit einem Plus von 24 300 Personen oder 1,4 Prozent zahlenmäßig den höchsten Erwerbstätigenzuwachs im 3. Quartal.

Im Produzierenden Gewerbe waren im 3. Quartal dieses Jahres 9 400 Personen (+0,5 Prozent) mehr erwerbstätig als im Vorjahresquartal. Im 2. Quartal betrug der Zuwachs gegenüber dem Vorjahresquartal noch 10 700 Erwerbstätige (+0,6 Prozent). Der Arbeitsstellenaufbau verlangsamte sich somit nur leicht und blieb weitgehend stabil. Im Verarbeitenden Gewerbe lag der Zuwachs im 3. Quartal bei 5 800 Personen (+0,4 Prozent) und war minimal höher als im 2. Quartal mit 5 700 Personen (+0,4 Prozent). Im Baugewerbe hingegen sank die Zunahme der Erwerbstätigkeit von 1,7 Prozent (+5 500) im 2. Quartal auf 1,2 Prozent (+4 000) im 3. Quartal.

Schaubild 1: Erwerbstätige in den Bundesländern im 3. Quartal 2016 - Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal
Schaubild 1: Erwerbstätige in den Bundesländern im 3. Quartal 2016 - Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal
Tabelle 1
Erwerbstätige in den Bundesländern
im 3. Quartal 2016*)
BundeslandVeränderung zum Vorjahresquartal
in %

*) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder".

Mecklenburg-Vorpommern
Saarland+0,1
Rheinland-Pfalz+0,2
Thüringen+0,2
Niedersachsen+0,4
Sachsen-Anhalt+0,4
Brandenburg+0,7
Nordrhein-Westfalen+0,8
Deutschland+0,9
Baden-Württemberg+1,0
Hessen+1,0
Bayern+1,1
Sachsen+1,1
Bremen+1,2
Hamburg+1,2
Schleswig-Holstein+1,3
Berlin+2,4
Schaubild 2: Erwerbstätige in Baden-Württemberg nach Quartalen und ausgewählten Wirtschaftsbereichen 2009 bis 2016 - Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal in 1000 Personen
Schaubild 2: Erwerbstätige in Baden-Württemberg nach Quartalen und ausgewählten Wirtschaftsbereichen 2009 bis 2016 - Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal in 1000 Personen
Tabelle 2
Erwerbstätige in Baden-Württemberg nach Quartalen und ausgewählten Wirtschaftsbereichen 2013 bis 2016
Jahr/
Quartal
Erwerbstätige insgesamtProduzierendes GewerbeDienstleistungsbereiche
Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal in 1.000 Personen

1) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder".

2009I+14,9−16,3+35,5
 II−22,1−43,2+23,4
 III−66,6−75,5+9,5
 IV−73,6−74,8+2,5
2010I−68,0−63,3−1,8
 II−14,9−34,1+21,9
 III+26,4−6,2+35,8
 IV+51,5+4,2+47,5
2011I+84,9+22,7+61,6
 II+91,2+29,2+60,6
 III+92,3+38,4+54,8
 IV+91,8+39,4+52,9
2012I+95,0+39,4+56,1
 II+85,7+32,4+51,6
 III+85,8+30,2+54,7
  IV+79,0+21,2+60,7
20131)I+66,4+23,3+48,0
 II+62,7+18,8+49,3
 III+67,6+14,8+56,9
 IV+61,4+10,6+51,5
20141)I+64,0+7,7+59,0
 II+76,0+20,8+57,4
 III+68,3+20,9+47,1
 IV+66,2+26,8+42,2
20151)I+52,3+16,5+40,6
 II+54,6+8,5+50,2
 III+59,8+5,1+59,4
 IV+70,2+3,2+73,0
20161)I+82,5+11,1+73,2
 II+75,8+10,7+68,2
 III+60,9+9,4+54,1
Tabelle 3
Erwerbstätige in Baden-Württemberg am Arbeitsort nach Wirtschaftsbereichen*)
Klassifikation der Wirtschaftszweige,
Ausgabe 2008 (WZ08)
20152016
1. Vj.2. Vj.3. Vj.4. Vj.1. Vj.2. Vj.3. Vj
Anzahl

*) Vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder".

ALand- und Forstwirtschaft; Fischerei59.40069.50066.70058.80057.60066.40064.200
B bis FProduzierendes Gewerbe1.874.9001.882.3001.903.0001.899.2001.886.1001.893.1001.912.400
darunter
CVerarbeitendes Gewerbe1.497.1001.499.8001.515.5001.511.3001.503.1001.505.4001.521.400
F Baugewerbe311.100315.700320.200320.500317.000321.200324.200
G bis TDienstleistungsbereiche4.073.3004.115.6004.139.9004.172.1004.146.4004.183.8004.194.000
davon
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation1.450.4001.468.7001.478.2001.487.3001.474.2001.489.7001.494.100
K bis NFinanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen941.300953.300967.600969.800961.900973.600981.500
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit1.681.6001.693.7001.694.1001.715.1001.710.3001.720.5001.718.400
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche6.007.6006.067.4006.109.6006.130.1006.090.1006.143.2006.170.500
 Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Anzahl)
ALand- und Forstwirtschaft; Fischerei−4.800−4.100−4.600−6.000−1.800−3.100−2.500
B bis FProduzierendes Gewerbe+16.500+8.500+5.100+3.200+11.100+10.700+9.400
darunter
CVerarbeitendes Gewerbe+13.300+9.000+5.000+800+5.900+5.700+5.800
F Baugewerbe−100−1.400+300+2.800+5.900+5.500+4.000
G bis TDienstleistungsbereiche+40.600+50.200+59.400+73.000+73.200+68.200+54.100
davon
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation−4.200−4.200−300+15.300+23.800+21.000+15.900
K bis NFinanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen+21.500+26.500+29.100+27.400+20.600+20.300+13.900
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+23.300+28.000+30.500+30.300+28.700+26.900+24.300
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+52.300+54.600+59.800+70.200+82.500+75.800+60.900
 Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum in %
ALand- und Forstwirtschaft; Fischerei−7,4−5,6−6,5−9,3−3,1−4,5−3,8
B bis FProduzierendes Gewerbe+0,9+0,5+0,3+0,2+0,6+0,6+0,5
darunter
CVerarbeitendes Gewerbe+0,9+0,6+0,3+0,1+0,4+0,4+0,4
F Baugewerbe−0,4+0,1+0,9+1,9+1,7+1,2
G bis TDienstleistungsbereiche+1,0+1,2+1,5+1,8+1,8+1,7+1,3
davon
G bis JHandel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation−0,3−0,3+1,0+1,6+1,4+1,1
K bis NFinanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen+2,3+2,9+3,1+2,9+2,2+2,1+1,4
O bis TÖffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit+1,4+1,7+1,8+1,8+1,7+1,6+1,4
A bis TAlle Wirtschaftsbereiche+0,9+0,9+1,0+1,2+1,4+1,3+1,0