:: 76/2017

Pressemitteilung 76/2017

Wachstum im Südwesten weiter mit positivem Trend

Baden‑Württembergs Wirtschaftsleistung stieg 2016 preisbereinigt um 2,2 Prozent und liegt damit über dem Wert für Deutschland insgesamt

Nach den heute vom Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« unter Vorsitz von Präsidentin Dr. Carmina Brenner veröffentlichten vorläufigen Wirtschaftszahlen auf Länderebene für 2016 setzte sich der bereits im ersten Halbjahr festgestellte positive Wachstumstrend der baden‑württembergischen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2016 fort. So ergab sich im Gesamtjahr 2016 für Baden‑Württemberg ein Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,2 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Für Deutschland wurde 2016 eine Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 1,9 Prozent gegenüber 2015 ermittelt. Damit entwickelte sich die Wirtschaft im Südwesten kräftiger als der Bundesdurchschnitt. Nominal, d.h. ohne Preisbereinigung, wuchs das baden‑württembergische Bruttoinlandsprodukt – als Maß für die hierzulande insgesamt erstellten Waren und Dienstleistungen – im Jahr 2016 um 3,6 Prozent auf rund 477 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von ca. 15,2 Prozent am Bruttoinlandsprodukt Gesamtdeutschlands. Gemessen an der Wirtschaftsleistung ist der Südwesten damit nach Nordrhein-Westfalen (670 Mrd. Euro) und Bayern (568 Mrd. Euro) das drittstärkste Bundesland. Zusammen erwirtschafteten diese drei Länder 2016 mehr als die Hälfte (54,7 Prozent) des deutschen Bruttoinlandsprodukts.

Entwicklung nach Wirtschaftsbereichen

Nach einer bereits positiven Halbjahresentwicklung sorgte das Baugewerbe als wachstumsstärkster Wirtschaftsbereich (4,6 Prozent) mit einem Anteil von 4,7 Prozent am Bruttoinlandsprodukt Baden‑Württembergs für ein stabiles Wachstum im Südwesten. Dabei dürfte das anhaltend niedrige Zinsniveau öffentliche wie private Investoren weiter beflügelt haben. Überdurchschnittliche Wertschöpfungszuwächse konnten außerdem die beiden Wirtschaftsbereiche »Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation« (2,7 Prozent) mit einem Anteil von 18,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukt sowie »Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal« (2,5 Prozent) mit einem Anteil von 18,1 Prozent am Bruttoinlandsprodukt verzeichnen. Das hierzulande überdurchschnittlich gewichtige Verarbeitende Gewerbe, mit einem Anteil von 33,4 Prozent am baden‑württembergischen Bruttoinlandsprodukt, verzeichnete im vergangenen Jahr ein leicht unterdurchschnittliches Wachstum mit 2,0 Prozent, liegt damit jedoch immer noch über dem Bundesdurchschnitt im Verarbeitenden Gewerbe (1,9 Prozent).

Schaubild 1: Wirtschaftswachstum 2016 nach Bundesländern
Schaubild 1: Wirtschaftswachstum 2016 nach Bundesländern
Schaubild 2: Wirtschaftsleistung 2016 nach Bundesländern
Schaubild 2: Wirtschaftsleistung 2016 nach Bundesländern
Tabelle 1
Bruttoinlandsprodukt nach Bundesländern
1. Fortschreibung 2016
Landin jeweiligen Preisenpreisbereinigt
2016Anteil an DeutschlandVeränderung 2016 gegenüber 2015
Mrd. EUR %
Baden-Württemberg476,815,2+2,2
Bayern568,018,1+2,1
Berlin129,54,1+2,7
Brandenburg68,52,2+1,7
Bremen32,31,0+2,2
Hamburg110,73,5+1,3
Hessen269,48,6+1,5
Mecklenburg-Vorp.41,41,3+1,3
Niedersachsen264,18,4+1,4
Nordrhein-Westfalen669,721,4+1,8
Rheinland-Pfalz139,54,5+1,5
Saarland35,11,1+0,0
Sachsen118,53,8+2,7
Sachsen-Anhalt59,41,9+1,0
Schleswig-Holstein89,22,8+1,4
Thüringen60,81,9+1,8
Deutschland3.132,7100,0+1,9
Schaubild 3: Entstehung des Bruttoinlandsprodukts in Baden-Württemberg 2016
Schaubild 3: Entstehung des Bruttoinlandsprodukts in Baden-Württemberg 2016
Tabelle 2
Entstehung des Bruttoinlandsprodukts in Baden-Württemberg und Deutschland 2016
WirtschaftsbereicheBaden-WürttembergDeutschland
in jeweiligen Preisenpreisbereinigtin jeweiligen Preisenpreisbereinigt
Mill. EURAnteilVeränd. zum Vorjahr1)Wachs-tums-beitrag2)Mill. EURAnteilVeränd. zum Vorjahr1)Wachs-tums-beitrag2)
%%-Pkte.%%-Pkte.

1) Veränderung gegenüber dem Vorjahr, preisbereinigt verkettet.

2) Beitrag der Wirtschaftsbereiche zum BIP-Wachstum.

Datenquelle: Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«, vorläufige Ergebnisse.

Bruttoinlandsprodukt (BIP)476.760 x +2,2x 3.132.670 x +1,9x
Bruttowertschöpfung (BWS)429.328 100 +2,2+2,02.821.008 100 +1,8+1,6
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei1.730 0,4 +1,3+0,017.935 0,6 +0,3+0,0
Produzierendes Gewerbe172.126 40,1 +2,1+0,8859.082 30,5 +1,8+0,5
Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe152.149 35,4 +1,8+0,6723.616 25,7 +1,6+0,4
darunter Verarbeitendes Gewerbe143.270 33,4 +2,0+0,6638.060 22,6 +1,9+0,4
Baugewerbe19.977 4,7 +4,6+0,2135.466 4,8 +2,8+0,1
Dienstleistungsbereiche255.472 59,5 +2,3+1,21.943.991 68,9 +1,9+1,2
Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation 79.384 18,5 +2,7+0,5580.337 20,6 +2,5+0,5
Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen 98.190 22,9 +1,7+0,4732.688 26,0 +1,6+0,4
Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal 77.898 18,1 +2,5+0,4630.966 22,4 +1,6+0,3