:: 225/2017

Pressemitteilung 225/2017

1. Halbjahr 2017: Exportplus von 5 %

Ausfuhren in die Vereinigten Staaten bei plus 6 %; Exporte in das Vereinigte Königreich bei minus 11 %

Im ersten Halbjahr 2017 exportierte Baden‑Württemberg Waren im Wert von 100 Milliarden (Mrd.) Euro, das entsprach nach vorläufigen Ergebnissen einem Anstieg von 4,6 % gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Gleichzeitig legten nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden‑Württemberg die Importe mit plus 8,1 % besonders deutlich zu und erreichten einen Wert von 87,4 Mrd. Euro. Damit verlief die Entwicklung in der baden‑württembergischen Außenwirtschaft etwas verhaltener als im deutschen Außenhandel insgesamt (Ausfuhr +6,1 %, Einfuhr +9,3 %).

Der schon 2016 einsetzende Nachfragerückgang in der für die baden‑württembergische Exportwirtschaft bedeutendsten Warengruppe »Kraftwagen und Kraftwagenteile« setzte sich auch im ersten Halbjahr 2017 fort. Hier sank von Januar bis Juni 2017 der Wert der Ausfuhren um 3,7 % auf 22,7 Mrd. Euro. Wesentlich positiver gegenüber dem Vorjahreshalbjahr verlief die Entwicklung in der zweitwichtigsten Güterposition »Maschinen« (+5 % auf 20 Mrd. Euro). Auch auf die Ausfuhren »Pharmazeutischer u. ä. Erzeugnisse« entfiel ein deutlicher Anteil am positiven Gesamtergebnis der Exporte im ersten Halbjahr 2017. In dieser drittwichtigsten Warengruppe wurden Waren im Wert von 11,7 Mrd. Euro versendet, was einem Plus von 10,8 % entsprach. Ebenso übertrafen die Exporte von »Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen« (7 Mrd. Euro) sowie von »Elektrischen Ausrüstungen« (6,9 Mrd. Euro) mit einem Zuwachs von jeweils rund 7 % den Wert des Vorjahreshalbjahres.

Mit einem Anteil von über der Hälfte an den Ausfuhren (+4,2 % auf 52,8 Mrd. Euro) sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) Hauptzielrichtung baden‑württembergischer Exporte. Besonders positive Impulse mit plus 5,7 % kamen im ersten Halbjahr 2017 aus der Eurozone (34,3 Mrd. Euro). Vor allem die beiden wichtigsten Handelspartner Frankreich (7,9 Mrd. Euro) und die Niederlande (7,1 Mrd. Euro) trugen mit einem Plus von jeweils rund 8 % maßgeblich zu dieser Entwicklung bei. Das moderate Wachstum der Nicht-Eurozone (+1,6 % auf 18,5 Mrd. Euro) wurde stark durch den Rückgang der Exporte in das Vereinigte Königreich beeinflusst. Der Wert der exportierten Waren sank um 10,5 % auf 5,8 Mrd. Euro Die rückläufigen Ausfuhren wurden hauptsächlich durch starke Einbrüche bei »Pharmazeutischen u. ä. Erzeugnissen« (−58,1 % auf 0,5 Mrd. Euro) und »Kraftwagen und Kraftwagenteilen« verursacht (−11,9 % auf 1,8 Mrd. Euro). Alle weiteren Mitgliedstaaten importierten deutlich mehr Waren aus Baden‑Württemberg als im Vorjahreshalbjahr.

Besonders im Fokus stehen derzeit die Aktivitäten von Baden‑Württembergs wichtigstem Exporthandelspartner USA. Von den Vereinigten Staaten wurden nach einem deutlichen Exportrückgang im Jahr 2016 im ersten Halbjahr 2017 wieder deutlich mehr Waren Made in Baden‑Württemberg nachgefragt (+5,9 % auf 12 Mrd. Euro). Die positive Entwicklung basiert hier vorrangig auf einer Steigerung der Exportwerte »Pharmazeutischer u.−ä. Erzeugnisse« (+39,6 % auf 2,3 Mrd. Euro), während deutlich weniger »Kraftwagen- und Kraftwagenteile« in die USA versendet wurden (−5,1 % auf 4,1 Mrd. Euro).

In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Baden‑Württembergs kam es im ersten Halbjahr 2017 zu Verschiebungen. Die USA konnten ihre Position als wichtigstes Zielland baden‑württembergischer Exporte leicht ausbauen. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr rückte die Schweiz (8,1 Mrd. Euro) infolge einer Nachfragesteigerung von 18,6 % auf Rang 2 vor und verwies Frankreich (7,9 Mrd. Euro) auf den dritten Platz. Ebenso konnten die Niederlande (7,1 Mrd. Euro) ihre Position verbessern und rangieren jetzt an vierter Stelle vor China (7,0 Mrd. Euro). Das Vereinigte Königreich verlor zwar etwas an Bedeutung, nimmt aber nach wie vor den sechsten Platz in der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner ein.

Schaubild 1: Ausfuhr Baden-Württembergs im 1. Halbjahr 2017 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2016 nach Bestimmungsländern
Schaubild 1: Ausfuhr Baden-Württembergs im 1. Halbjahr 2017 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2016 nach Bestimmungsländern
Tabelle 1
Ausfuhr Baden-Württembergs im 1. Halbjahr 2016 und 2017 nach Bestimmungsländern*)
Bestimmungsland1. Halbjahr 20161. Halbjahr 2017Verän­derung zum Vorjahres­halbjahr in
 %
1.000 EURAnteil in
%
1.000 EURAnteil in
%

*) Jeweils vorläufige Ergebnisse.

Datenquelle: Außenhandelsstatistik.

Exporte insgesamt95.565.064100,099.995.941100,0+4,6
darunter
Europäische Union (EU)50.680.62953,052.809.03552,8+4,2
Eurozone32.419.39633,934.261.84034,3+5,7
Nicht-Eurozone18.261.23319,118.547.19518,5+1,6
ausgewählte Länder
Vereinigte Staaten 11.320.49411,811.985.73412,0+5,9
Schweiz6.819.0427,18.088.8058,1+18,6
Frankreich7.276.4397,67.887.4117,9+8,4
Niederlande6.551.6276,97.065.9627,1+7,9
China6.805.3697,16.991.1957,0+2,7
Vereinigtes Königreich6.461.9916,85.783.3815,8−10,5
Österreich4.470.9774,74.693.8344,7+5,0
Italien4.330.9934,54.583.5774,6+5,8
Polen2.791.0812,93.098.1473,1+11,0
Spanien3.011.3743,23.091.6473,1+2,7