Pressemitteilung 327/2015
Weinmost 2015 von herausragender Qualität
Rund 2,3 Millionen Hektoliter geherbstet - Über 90 Prozent der Weinmoste sind für den Ausbau zu Prädikatsweinen geeignet
Die Weinbausachverständigen des Statistischen Landesamtes veranschlagen bei ihren jüngsten Schätzungen von Ende November den Ertrag im Anbaugebiet Baden auf 79 Hektoliter je Hektar (hl/ha) Weinmost und im Anbaugebiet Württemberg auf 95 hl/ha. Bei einer Ertragsrebfläche von insgesamt 26 600 ha entspräche dies einer baden‑württembergischen Weinmosternte von 2,27 Millionen hl (1,00 Mill. hl Weiß- und 1,27 Mill. hl Rotmost), wovon voraussichtlich 1,22 Mill. hl auf das Anbaugebiet Baden (736 000 hl Weißmost und 482 000 hl Rotmost) sowie 1,05 Mill. hl auf das Anbaugebiet Württemberg (266 000 hl Weißmost und 788 000 hl Rotmost) entfallen. Im langjährigen Mittel 2005/2014 wurden in Baden 1,24 Millionen hl (709 000 hl Weißmost und 530 000 hl Rotmost) und in Württemberg 1,08 Millionen hl (247 000 hl Weißmost und 834 000 hl Rotmost) geherbstet. Die diesjährige Weinmosternte liegt also in Baden und in Württemberg um jeweils rund 2 Prozent unter dem Vergleichswert.
Die Reben haben von dem sehr sonnigen und trockenen Sommer überwiegend profitiert. Ausnahmen waren Junganlagen mit noch nicht voll entwickeltem Wurzelsystem und zugleich ohne Bewässerungsmöglichkeit. Die Beeren blieben bei dem geringen Wasserangebot zwar kleiner, zeigen aber gerade deshalb eine herausragende Qualität: beste Voraussetzungen also für Spitzenweine aus Baden und Württemberg. Nach den gesetzlichen Regelungen könnten aufgrund der erzielten Ausgangsmostgewichte in Württemberg 1,01 Millionen hl oder 96 Prozent der anfallenden Weinmostmenge als Prädikatsweine (Kabinett, Spätlese, Auslese und dgl.) und die restlichen Erntemengen als Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) ausgebaut werden. In Baden wären neun Zehntel (1,09 Millionen hl) der Mosternte zur Herstellung von Prädikatsweinen und die übrige Erntemenge (124 000 hl) für die Erzeugung von Q.b.A.-Weinen geeignet. Traditionell werden jedoch mehr Q.b.A.-Weine mit herausragenden Qualitätseigenschaften und damit weniger Prädikatsweine hergestellt und vermarktet werden, da zahlreiche Winzer- (Weingärtner-) genossenschaften bereits vor der Lese ihre Qualitätsanforderungen durch Heraufsetzen der Mindestmostgewichte erhöht haben.