:: 345/2020

Pressemitteilung 345/2020

Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf 31 % gestiegen

Baden-Württemberg: Mehr Strom aus Windkraft, Wasserkraft und Erdgas, starker Rückgang bei Stromerzeugung aus Steinkohle

Im Jahr 2019 wurden in Baden-Württemberg nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes rund 57 153 Millionen Kilowattstunden (Mill. kWh) Strom erzeugt. Gegenüber dem Vorjahrswert ging die Stromerzeugung damit um 8,0 % zurück. Die Beiträge der einzelnen Energieträger an der Stromerzeugung entwickelten sich dabei unterschiedlich. Die Kernkraftwerke erzeugten 2019 insgesamt 21 018 Mill. kWh Strom, das entspricht einem Plus von 1,5 % im Vergleich zu 2018. Damit erreichte die Kernenergie einen Anteil von 36,8 % an der Bruttostromerzeugung im Land. Mehr Strom wurde im Vorjahresvergleich auch aus erneuerbaren Energiequellen insgesamt erzeugt (+4,1 %). Diese kamen zusammen auf einen Anteil von 31,0 % an der Bruttostromerzeugung. Damit standen die erneuerbaren Energien 2019 erstmals an zweiter Position im baden-württembergischen Strommix. Ebenfalls gestiegen ist die Stromerzeugung aus Erdgas (+5,7 %), das einen Anteil von 7,0 % an der Bruttostromerzeugung erreichte. Erheblich zurückgegangen ist hingegen die Stromerzeugung in den Steinkohlekraftwerken des Landes. Im Jahr 2019 erzeugten diese rund ein Drittel weniger Strom als im Vorjahr (−33,5 %). Steinkohle kam damit nur noch auf einen Anteil von 20,5 % am Strommix Baden-Württembergs. Weitere 4,8 % des Stroms wurden aus sonstigen konventionellen Energieträgern gewonnen. Dazu gehören unter anderem Heizöl, Braunkohle, Flüssiggas, Raffineriegas oder Pumpspeicherwasserkraftwerke ohne natürlichen Zufluss.

Bedeutendster erneuerbarer Energieträger im Strommix des Landes war Fotovoltaik. Mit einem Zuwachs bei der Stromerzeugung von 2,1 % gegenüber dem Vorjahr, erreichte Fotovoltaik 2019 einen Anteil von 9,2 % an der Bruttostromerzeugung. Die Erzeugung aus Biomasse sank dagegen im Vergleich zu 2018 um 1,7 % und kam auf einen Anteil von 8,4 %. In den Laufwasser- und Speicherwasserkraftwerken des Landes wurde 2019 witterungsbedingt 8,4 % mehr Strom erzeugt als im Vorjahr. Der Beitrag der Wasserkraft an der Bruttostromerzeugung lag damit bei 7,9 %. Auch die Erzeugung aus Windkraft legte 2019 erneut zu (+12 ,7 %). Ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung insgesamt stieg auf 5,1 %.

Schaubild 1: Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg 2019 nach Energieträgern
Schaubild 1: Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg 2019 nach Energieträgern
Tabelle 1
Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg seit 2018 und 2019 nach Energieträgern*)
Energieträger20182019Veränderung 2019 gegen 2018
Mill. kWh%

*) 2019 vorläufige Ergebnisse.

1) Pumspeicherwasserkraftwerke ohne natürlichen Zufluss, Abfall nicht biogen, Heizöl, Flüssiggas, Raffineriegas, Dieselkraftstoff, Petrolkoks, Braunkohlen, Wasserstoff und sonstige Energieträger.

2) Einschließlich natürlichem Zufluss aus Pumpspeicherwasserkraftwerken.

3) Biogas, Biomethan, feste und flüssige biogene Stoffe, Abfall biogen, Klärschlamm. Einschließlich Bruttostromerzeugung aus Klärgas in Industriekraftwerken.

Stand: 09.12.2020.

Datenquelle: Energiestatistiken nach EnStatG, eigene Berechnungen.

Kernenergie20.69721.018+1,5
Steinkohle17.58811.702−33,5
Erdgas3.7683.983+5,7
Sonstige Energieträger1)3.0712.759−10,2
Erneuerbare Energieträger 16.99217.692+4,1
davon
Laufwasser- und Speicherwasser2)4.1684.517+8,4
Windkraft2.5812.909+12,7
Fotovoltaik5.1735.282+2,1
Biomasse3)4.8624.777−1,7
Sonstige erneuerbare Energieträger209207−0,6
Insgesamt62.11657.153−8,0
Anteile in %
Kernenergie33,336,8x
Steinkohle28,320,5x
Erdgas6,17,0x
Sonstige Energieträger1)4,94,8x
Erneuerbare Energieträger27,431,0x
davon
Laufwasser- und Speicherwasser2)6,77,9x
Windkraft4,25,1x
Fotovoltaik8,39,2x
Biomasse3)7,88,4x
Sonstige erneuerbare Energieträger0,30,4x
Insgesamt100100x