:: 65/2022

Pressemitteilung 65/2022

Bruttolöhne und -gehälter 2021: Pro-Kopf Anstieg von 3,8 % auf 40 820 Euro

Nach coronabedingtem Rückgang im Vorjahr: 2021 wieder deutlicher Anstieg bei den Bruttolöhnen und -gehältern in Baden-Württemberg

Die Bruttolöhne und -gehälter der in Baden-Württemberg beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nahmen im Jahr 2021 gegenüber 2020 um 4,0 % auf 236,1 Milliarden Euro zu. Dies zeigen erste, vorläufige Ergebnisse des Arbeitskreises »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder«. Ausschlaggebend für den wieder kräftigen Anstieg der Bruttolohn- und -gehaltssumme sind die gestiegenen Durchschnittsverdienste, die insbesondere auf eine geringere Inanspruchnahme von Kurzarbeit zurückzuführen sind. Im Jahr 2020 verzeichnete die Summe der Bruttolöhne und -gehälter durch die im Zuge der Corona-Pandemie massive Ausweitung der Kurzarbeit noch einen Rückgang um 2,7 %.

Die durchschnittlichen Verdienste, d. h. die Bruttolöhne und -gehälter im Verhältnis zu den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, beliefen sich im Südwesten im Jahr 2021 auf gut 40 820 Euro. Das waren 3,8 % bzw. knapp 1 500 Euro mehr als 2020. Bundesweit lagen die Pro-Kopf-Bruttolöhne und -gehälter mit rund 38 240 Euro um 3,5 % über dem Vorjahresniveau.

Vor allem die im Produzierenden Gewerbe im Durchschnitt je Arbeitnehmerin bzw. je Arbeitnehmer gezahlten Bruttolöhne und -gehälter verzeichneten in Baden-Württemberg 2021 mit +4,9 % einen kräftigen Zuwachs, nachdem sie im Jahr 2020 coronabedingt um 3,9 % gesunken waren. Pro-Kopf betrugen die Bruttolöhne und -gehälter im Produzierenden Gewerbe 2021 rund 51 270 Euro. In den Dienstleistungsbereichen lagen die Durchschnittslöhne im Jahr 2021 bei gut 36 170 Euro, ein Plus von 3,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Im Vergleich zum Produzierenden Gewerbe wiesen die Verdienste in den Dienstleistungsbereichen 2020 gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 nur einen leichten Rückgang (−0,1 %) auf. Allerdings gab es innerhalb des Dienstleistungssektors in den von den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie besonders stark getroffenen Wirtschaftsbereichen, wie dem Gastgewerbe oder dem Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung, mit −15,9 % bzw. −4,6 % in 2020 ebenfalls deutliche Rückgänge bei den Bruttolöhnen und -gehältern je Arbeitnehmerin bzw. je Arbeitnehmer.

Tabelle 1
Bruttolöhne und -gehälter in Baden-Württemberg und Deutschland 2021 nach Wirtschaftsbereichen*)
WirtschaftsbereicheBruttolöhne und -gehälter Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer
Baden-Württemberg Deutschland Baden-WürttembergDeutschland
2021Veränderung 2021 zu 2020Anteil der Wirtschaftsbereiche2021Veränderung 2021 zu 2020Anteil der Wirtschaftsbereiche2021Veränderung 2021 zu 20202021Veränderung 2021 zu 2020
Mrd. EUR% Mrd. EUR% EUR % EUR %

*) Vorläufige Ergebnisse.

Berechnungsstand: Februar 2022.

Datenquellen: Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder", Statistisches Bundesamt.

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei0,7+3,40,37,0+1,50,417.663+2,519.681+1,5
Produzierendes Gewerbe93,8+4,039,7464,9+2,929,751.271+4,946.432+3,5
Produzierendes Gewerbe ohne Baugewerbe 82,0+3,934,7383,5+2,624,553.303+5,348.844+3,8
Verarbeitendes Gewerbe77,9+3,933,0351,5+2,622,453.093+5,548.455+3,9
Baugewerbe11,8+4,75,081,4+4,65,240.515+2,637.668+2,8
Dienstleistungsbereiche141,7+4,060,01.095,6+4,269,936.172+3,335.779+3,6
Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation 50,5+3,521,4354,2+3,622,636.120+4,234.073+4,2
Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister; Grundstücks- und Wohnungswesen 35,1+4,314,9272,3+4,817,441.889+3,340.872+4,3
Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte mit Hauspersonal 56,1+4,223,8469,1+4,429,933.367+2,634.584+2,7
Alle Wirtschaftsbereiche236,1+4,0100,01.567,5+3,8100,040.823+3,838.241+3,5