Pressemitteilung 169/2023
Winterraps-Fläche 2023 mit deutlichen Zuwächsen
Baden-Württemberg: Winterweizen auf Vorjahresniveau, Körnermais rückläufig
Der Höhenflug der Erzeugerpreise und die guten Ernteergebnisse für Winterraps im letzten Jahr dürften die landwirtschaftlichen Betriebe dazu veranlasst haben den Anbau weiter auszuweiten. Laut vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg beläuft sich die Winterrapsfläche im Jahr 2023 auf 52 700 ha, ein Anstieg um mehr als ein Zehntel (+11 %) im Vergleich zum Vorjahr. Die im Anbauumfang deutlich kleinere Ölfrucht Sonnenblume (3 400 ha) steigt weiter in der Beliebtheit der hiesigen Ackerbaubetriebe. Seit 2015 hat sich die Fläche fast verzehnfacht.
Der Anbau von Winterweizen, als größte Ackerbaukultur im Land, ist 2023 mit 211 900 ha vergleichbar mit dem Vorjahresumfang (−1 %). Im Gerstenanbau kann in diesem Jahr vor allem die Wintergerste (83 700 ha; +2 %) zulegen, die Sommergerste (61 300 ha; +0 %) bestätigt jedoch das hohe Niveau von 2022. Im weiteren Getreideanbau gehen Hafer (+1 400 ha) und Roggen (+1 600 ha) mit Flächenzunahmen hervor, wohingegen Abnahmen bei Körnermais (−1 800 ha) und Triticale (−2 900 ha) festzustellen sind. Der Körnermais nimmt tendenziell schon seit längerem ab. Die Fläche in diesem Jahr ist mit 54 200 ha um etwa 22 000 ha kleiner als vor zehn Jahren.
Im Gegensatz zum Körnermais weist die Anbaufläche von Silomais mit 125 800 ha nur eine marginale Veränderung zu 2022 auf. Als weitere Kulturarten zur Ganzpflanzenernte erreichen die Leguminosen1 mit 45 100 ha etwa das Vorjahresniveau, Anbauausweitungen können beim Getreide zur Ganzpflanzensilage (9 600 ha; +16 %) verzeichnet werden.
Der Anbauumfang von Zuckerrüben weicht mit 18 700 ha nur geringfügig vom Vorjahr ab (−1 %). Die Kartoffel, als weitere Hackfrucht mit wirtschaftlicher Bedeutung im Land, wächst 2023 auf 5 700 ha (+8 %).
Nach der letztjährigen Anbauausdehnung der Hülsenfrüchte, haben sich diese 2023 wieder relativiert. Maßgeblich ist der Rückgang der Sojafläche um 15 % auf 7 400 ha dafür verantwortlich. Auch die Fläche der Futtererbse wurde um 13 % auf 4 200 ha reduziert.
Auswahl an bedeutenden Feldkulturen in Baden-Württemberg 2023 | ||||
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Fruchtart | Fläche 20221) | Fläche 20231) | Veränderung 2023/2022 | Anteil am Ackerland |
ha | % | |||
1) Repräsentativergebnisse (Angaben auf volle Hundert gerundet); 2023: vorläufiges Ergebnis. 2) neues Merkmal im Jahr 2023 3) Klee, Kleegras, Luzerne Datenquelle: Bodennutzungshaupterhebung. © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2023 | ||||
Getreide zur Körnergewinnung | 469.200 | 467.300 | −0,4 | 58,0 |
darunter | ||||
Winterweizen einschl. Dinkel und Einkorn | 213.700 | 211.900 | −0,8 | 26,3 |
darunter Dinkel2) | · | 21.900 | x | 2,7 |
Wintergerste | 82.000 | 83.700 | +2,0 | 10,4 |
Sommergerste | 61.100 | 61.300 | +0,4 | 7,6 |
Körnermais | 56.000 | 54.200 | −3,2 | 6,7 |
Triticale | 21.900 | 19.000 | −13,3 | 2,4 |
Hafer | 17.400 | 18.800 | +8,0 | 2,3 |
Roggen und Wintermenggetreide | 9.300 | 10.900 | +16,6 | 1,4 |
Pflanzen zur Ganzpflanzenernte | 191.600 | 192.700 | +0,6 | 23,9 |
darunter | ||||
Silomais | 126.300 | 125.800 | −0,4 | 15,6 |
Leguminosen zur Ganzpflanzenernte3) | 45.200 | 45.100 | −0,2 | 5,6 |
Feldgras | 11.700 | 12.100 | +3,7 | 1,5 |
Getreide zur Ganzpflanzenernte | 8.200 | 9.600 | +16,3 | 1,2 |
Ölfrüchte | 51.700 | 57.000 | +10,2 | 7,1 |
darunter | ||||
Winterraps | 47.300 | 52.700 | +11,4 | 6,5 |
Sonnenblumen | 2.900 | 3.400 | +17,4 | 0,4 |
Hackfrüchte | 24.400 | 24.600 | +0,8 | 3,0 |
darunter | ||||
Zuckerrüben | 19.000 | 18.700 | −1,5 | 2,3 |
Kartoffeln | 5.300 | 5.700 | (+8,1) | (+0,7) |
Hülsenfrüchte | 20.900 | 19.200 | −8,2 | 2,4 |
darunter | ||||
Sojabohnen | 8.700 | 7.400 | −14,6 | 0,9 |
Erbsen (ohne Frischerbsen) | 4.900 | 4.200 | −13,4 | 0,5 |