:: 4/2005

Informations- und Kommunikationstechnologie 2004: 6,6 Millionen Menschen nutzen in Baden-Württemberg den PC

Die Ausstattung privater Haushalte mit modernen Informations- und Kommunikationsmitteln und deren tatsächliche Nutzung spielen bei der Wettbewerbsfähigkeit der Regionen untereinander eine große Rolle. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2004 zum dritten Mal in der EU eine Befragung über die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien durch private Haushalte durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Erhebung liefern ein repräsentatives Bild über den Einsatz solcher modernen Technologien in und außerhalb der privaten Haushalte. Es wurden nicht nur »Technikfreaks«, sondern besonders auch Menschen, deren Kontakt zu modernen Informations- und Kommunikationsmitteln eher spärlich ist, in die Erhebung einbezogen.

Moderne Geräte der Datenverarbeitung gehören in den meisten Haushalten schon zum Inventar: So stand in 7 von 10 Haushalten mindestens ein PC oder Laptop, immerhin 5,4 % nutzten die vielfältigen Möglichkeiten eines Handheld Computers (Schaubild 1).

Die Verbreitung des Internets wächst weiter an. So bestand im Jahr 2004 in mehr als 6 von 10 Haushalten die Möglichkeit, im Internet zu surfen. Am häufigsten wurde dabei auf den PC oder den Laptop zurückgegriffen: 9 von 10 Haushalten wählten sich hier in das Internet ein. Aber auch der Internetzugang über Handy ist in Gebrauch: Immerhin schon jeder 10. Haushalt nutzte diesen mobilen Internetzugang. Die drahtlose Kommunikation an jedem (un)erwünschten Ort ist inzwischen ebenfalls in den meisten Haushalten Standard: 7 von 10 Haushalten telefonierten im 1. Quartal 2004 mit einem Handy ohne Internetanschluss, 20 % sogar mit einer mobilen Zugangsmöglichkeit zum Internet. In 55 % der mobil erreichbaren Haushalte hatte im Jahr 2004 lediglich eine Person ein Mobiltelefon. Knapp ein Drittel der Haushalte besaß zwei Handys, knapp ein Siebtel der Haushalte sogar drei und mehr.

Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie ist weiter auf dem Vormarsch

Im 1. Quartal 2004 nutzten schon 7 von 10 der 9,5 Mill. Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger ab 10 Jahre einen PC, 6 von 10 surften im Internet. Damit gab es 6,6 Mill. PC-Nutzer und 5,8 Mill. Internet-Nutzer in Baden-Württemberg.

Nicht nur die Zahl der Nutzer, sondern auch die Häufigkeit des Einsatzes waren im 1. Quartal 2004 beachtlich: 6 von 10 PC-Nutzern sowie fast die Hälfte der Internet-Nutzer setzten fast täglich den Computer bzw. das World Wide Web ein. Immerhin noch ein Viertel schaltete einmal in der Woche den PC an, knapp ein Drittel nutzte wöchentlich die Informationsvielfalt im Internet.

Die Nutzung der modernen Informations- und Kommunikationstechniken am Arbeitsplatz ist geringer als in den eigenen vier Wänden1: Jeweils 9 von 10 Personen beschäftigten sich zu Hause mit PC und Internet. Dagegen schalteten knapp 40 % am Arbeitsplatz ihren PC ein, reichlich ein Viertel nutzte am Arbeitsplatz die Möglichkeit, im Internet zu recherchieren und zu kommunizieren. Am Ort der Ausbildung bzw. in der Schule setzten 18 % einen PC bzw. 17 % das Internet ein.

Onliner informieren sich, kommunizieren und kaufen ein …

In einem Ranking der privaten Nutzung des Internets haben die »Suche nach Informationen über Produkte und Dienstleistungen« und »Empfang und Versand von E-Mails« die Nase vorn: Immerhin gut 60 % der Onliner nahmen das Internet auf diese Weise in Anspruch (Schaubild 2).

Aber auch ökonomisch ist die private Nutzung des Internets von besonderer Bedeutung. Knapp die Hälfte der Internetsurfer setzte das Netz ein, um Waren und Dienstleistungen zu kaufen und zu bestellen. Ebenso viele nutzten die Recherchemöglichkeiten, um Informationen über öffentliche Institutionen abzurufen. Knapp 45 % planten ihren Urlaub online. Reichlich zwei Fünftel erledigten online ihre Bankgeschäfte. Und auch lebenslanges Lernen wird zunehmend wichtiger. So bildete sich schon ein Drittel der baden-württembergischen Bevölkerung aus privatem Interesse unter Einbeziehung des Internets fort.

… sie kämpfen aber auch mit unerwünschten Vorfällen

Bei allen Vorteilen birgt die Internetnutzung jedoch auch Gefahren. So hatten in den letzten 12 Monaten vor der Befragung knapp 6 von 10 Onlinern Sicherheitsprobleme in Form von unerwünschten E-Mails. Zwei Fünftel mussten mit den Schäden durch einen Computervirus fertig werden. Missbrauch der Kreditkarte sowie Missbrauch persönlicher Informationen spielten dagegen kaum eine Rolle.

Um sich vor diesen Gefahren zu schützen, haben immerhin 60 % der Onliner im 1. Quartal 2004 ein Antivirenprogramm installiert; 75 % haben ein Antivirenprogramm aktualisiert. Immer noch die Hälfte hatte sich ein Passwort, eine PIN oder eine digitale Unterschrift eingerichtet, zwei Fünftel schützten ihren PC sogar durch eine Firewall.