:: 10/2006

Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt

Einkommensstruktur in Ost und West weiter sehr unterschiedlich

Eine – leider – übliche Darstellung. Durch das Wort »weiter« wird eine Entwicklung suggeriert. Das ist nicht der Fall, es wird – in absoluten Zahlen – nur der Status für ein unbekanntes Jahr und eine nicht näher benannte Bevölkerungsgruppe dargestellt. Mit der Verwendung unterschiedlicher Maßstäbe für die alten Länder und die neuen Länder wird der Eindruck erweckt, als ob in den neuen Ländern insgesamt wesentlich ungünstigere Einkommenssituationen vorherrschen würden als in den alten Ländern.

Einkommensstruktur in Ost und West gleichen sich langsam an

Hier wird die gleiche Technik verwendet wie bei obiger Grafik. Nur wird durch eine andere Wahl der Maßstäbe und eine andere Liniendarstellung der Eindruck vermittelt, dass es – in absoluten Zahlen – in den neuen Ländern zwar wesentlich mehr Beschäftigte mit geringen Einkommen aber nicht mit einem höheren Einkommen gibt als in den alten Ländern. Das heißt, dass die Einkommensdisparitäten nur im Osten extrem sind. Auch dieser Eindruck ist falsch.

Das waren die Tatsachen

In dieser Darstellung wurden alle notwendigen Angaben gemacht (sachlich: Einkünfte, räumlich: neue und alte Bundesländer, zeitlich: 2002 für Sozialversicherungspflichtige). Darüber hinaus wurde ein einheitlicher Maßstab gewählt. Die Einkommensverteilung für die alten und die neuen Länder wurde je 100 000 Sozialversicherungspflichtige normiert. Beide Balkendiagramme sind nun vergleichbar. Zudem wurde das adäquate Säulendiagramm gewählt, da Teilmengen aus ein und derselben Grundgesamtheit (Sozialversicherungspflichtige) stammen.