:: 2/2007

Im Blickpunkt: Die Gemeinde Mutlangen im Ostalbkreis

Aus der Vielzahl der Daten, die im Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) sowie unter Regionaldaten verfügbar sind, lassen sich für jede der 1 109 Gemeinden in Baden-Württemberg (Stand: 1.Januar 2007) weitere interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Für Mutlangen sind beispielsweise folgende Ergebnisse aufschlussreich.

Mutlangen, auf einer Hochfläche zwischen Lein- und Remstal gelegen, ist mit rund 6 400 Einwohnern die zwölftgrößte der insgesamt 42 Kommunen des Ostalbkreises. Gemessen an der Gemarkungsfläche ist Mutlangen dagegen die drittkleinste im Landkreis. Lediglich die Gemeinden Leinzell und Obergröningen weisen eine noch geringere Fläche aus. Das Durchschnittsalter der Einwohner Mutlangens ist mit 39,9 Jahren niedriger als im Land (41,4 Jahre), wobei lediglich 17 der 64 vergleichbaren baden-württembergischen Gemeinden (Kommunen mit zwischen 6 000 und 7 000 Einwohnern) ein noch niedrigeres Durchschnittsalter verzeichnen.

Die Entwicklung der Bevölkerungszahl in Mutlangen liegt deutlich über der landesweiten: Seit 1995 hat die Zahl der Einwohner um 14,2 % (Land: 4,0 %) zugenommen, gleichzeitig ist dies die höchste Bevölkerungszunahme im Vergleich zu allen Ostalbgemeinden. Vor allem trägt der höchste Wanderungsgewinn der Gemeinde im Landkreis neben dem Geburtenüberschuss zum Anstieg der Einwohnerzahl bei. Mutlangen, das bis 1990 Standort amerikanischer Atomstreitkräfte war, scheint mittlerweile insbesondere für Familien ein attraktiver Wohnort zu sein. Dies ist auf verschiedene Faktoren, wie beispielsweise das Angebot an allgemeinbildenden Schulen, Kindergärten, Sporthallen und -plätzen, durch ein Hallenbad, ein umfangreiches Angebot an fachärztlichen Praxen, mit der Stauferklinik, dem größten Krankenhaus des Ostalbkreises, Einkaufsmöglichkeiten, regem Vereinsleben und nicht zuletzt auf die Lage am Beginn des Naturparks »Schwäbisch-Fränkischer-Wald«, zurückzuführen.

Parallel zur Bevölkerungsentwicklung stieg ebenfalls der Bestand an Wohnungen. Diese Entwicklung liegt wiederum über dem Landestrend: Zwischen 1995 und 2005 erhöhte sich der Wohnungsbestand um 25 % (was auch im Zusammenhang mit der im Jahr 2000 begonnenen Erschließung des ehemaligen Atomwaffendepots »Mutlanger Heide« als Wohngebiet steht), landesweit um 10,7 % und im Ostalbkreis um 11,3 %. Mit 61,4 % liegt der Anteil der Einfamilienhäuser in Mutlangen 3,5 Prozentpunkte über dem Landeswert.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in Mutlangen zwischen 1995 und 2005 um 18,9 % gestiegen, während die Beschäftigtenzahl im Land sogar um 0,6 % zurückging. Auf 1 000 Einwohner kommen 349 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort für das Jahr 2005 und damit mehr als im Landkreis (311 Beschäftigte je 1 000 Einwohner) und in etwa gleich viele, wie im Land (346 Beschäftigte je 1 000 Einwohner). Ein Blick auf die Pendlerströme für das Jahr 2005 zeigt einen mit dem Land vergleichbaren Einpendlerüberschuss (auf 100 Auspendler kommen 105 Einpendler), auch aufgrund der in Mutlangen ortsansässigen größeren Industriebetriebe.

Die Steuerkraftmesszahl, die neben der Gewerbesteuer, den Grundsteuern A und B auch den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer umfasst, liegt mit 554 Euro je Einwohner im Jahr 2005 unter dem Landeswert von 619 Euro. Im Ostalbkreis dagegen beträgt die Steuerkraftmesszahl 518 Euro je Einwohner. Die Schuldenlast je Einwohner fällt jedoch in Mutlangen gegenüber dem Land deutlich geringer aus (328 Euro gegenüber 540 Euro landesweit).