:: 2/2007

Statistisches Monatsheft Februar 2007

Konjunktur in Baden-Württemberg kühlt sich etwas ab

Die Konjunktur in Baden-Württemberg hat Ende 2006 einen Höhepunkt erreicht und kühlt sich seitdem etwas ab. Die Südwestkonjunktur ist inzwischen aber robust genug, um weiterhin mit hoher Drehzahl zu wachsen. Ausschlaggebend dafür ist, dass neben dem Export auch von den inländischen Investitionen kräftige Impulse ausgehen und die Beschäftigung zuletzt deutlich zunahm.

Die Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2050

Ergebnisse einer neuen Vorausrechnung

Der demografische Wandel, seine Ursachen und möglichen Folgen sind mittlerweile ein viel beachtetes Themenfeld öffentlicher Diskussionen geworden. Bremst eine alternde Erwerbsbevölkerung den wirtschaftlichen und technischen Fortschritt? Hilft eine Verlängerung der Ruhestandsgrenze auf 65 oder 67 Jahre, den Drei-Generationen-Verbund als Umlagesystem zu erhalten? Zu diesen Themen bieten Bevölkerungsvorausrechnungen eine unabdingbare Informationsgrundlage. Sie dürfen jedoch nicht als »Vorhersagen« missverstanden werden. Die jüngsten Rechnungen bestätigen frühere Ergebnisse: Um 2030 werden die 60-Jährigen und Älteren doppelt so stark vertreten sein wie die unter 20-Jährigen.

Kulturland Baden-Württemberg: Theater, Festspiele und Orchester

Die Förderung des kulturellen Lebens zählt zu den verfassungsmäßigen Aufgaben von Staat und Gemeinden in Baden-Württemberg. Dafür wenden sie pro Jahr knapp 1 Mrd. Euro auf. Etwa 43 % dieses Betrags fließen in den Bereich »Theater und Musik«. Je Einwohner ergab dies im Jahr 2003 einen Förderbetrag von 89,1 Euro, von denen 38,7 Euro für Theater- und Musikförderung verwandt wurden. In den hiervon profitierenden Theatern wurden in der Spielzeit 2004/05 rund 3,15 Mill. Zuschauer gezählt. Vor allem die Landesbühnen konnten ihre Besucherzahlen in den letzten 10 Jahren deutlich steigern. Die Aufführungen der acht geförderten Orchester besuchten in der Konzertsaison 2005/06 fast 477 000 Zuhörer.

Frauen an baden-württembergischen Hochschulen

Unter den Studierenden gibt es immer mehr Frauen. Seit dem Wintersemester 1986/87 stieg der Anteil der Frauen in Baden-Württemberg von 36 % auf zuletzt 47 % merklich an. Im Wintersemester 2005/06 wurden rund 114 000 Frauen an allen baden-württembergischen Hochschulen gezählt, das waren 44 000 mehr als vor 20 Jahren. Trotz dieses starken Zuwachses gibt es immer noch etwas weniger Studentinnen als Studenten an den Hochschulen. Wie die Verhältnisse bei den Hochschulzugangsberechtigten, Studienanfängern und Absolventen aussehen, welche Fächer Frauen bevorzugen und welche Frauenquoten einzelne Hochschularten und Hochschulen aufweisen, soll im Folgenden näher betrachtet werden.

Aus dem Krankenhaus direkt in Reha

Immer mehr Patienten werden aus den Krankenhäusern direkt in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen des Landes verlegt. Seit 1994 verdreifachte sich deren Zahl auf fast 100 000, und das, obwohl die Zahl der seinerzeit dort behandelten Patienten sich nicht wesentlich von der Zahl der Behandlungsfälle des Jahres 2005 unterscheidet. Ein Grund für diese Entwicklung ist in der Einführung eines neuen Entgeltsystems in den Krankenhäusern angelegt, das dazu beitragen soll, die Dauer der vollstationären Versorgung zu reduzieren.

2005: Mehr Empfänger von Grundsicherung

Ergebnisse der Statistiken über die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung in Baden-Württemberg 2005

Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist eine seit dem 1. Januar 2003 bestehende Sozialleistung, die den grundlegenden Bedarf für den Lebensunterhalt sicherstellt. Seit dem 1. Januar 2005 wird diese Leistung nach dem 4. Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII) gewährt. Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhalten Personen, die das 65. Lebensjahr vollendet haben oder das 18. Lebensjahr vollendet haben und im Sinne der gesetzlichen Rentenversicherung dauerhaft voll erwerbsgemindert sind. Die Leistungstatbestände zwischen der Hilfe zum Lebensunterhalt und der Grundsicherung sind weitgehend angeglichen worden, sodass es außerhalb von Einrichtungen kaum noch Fälle gibt, in denen ergänzende Leistungen der Hilfe zum Lebensunterhalt in Anspruch genommen werden müssen. Wer erwerbstätig sein kann, erhält bei Bedarf Grundsicherung für Arbeitsuchende nach den Vorschriften des SGBII.

Informations- und Kommunikationstechnologie in Baden-Württemberg

Der Informations- und Kommunikationstechnologiesektor (IKT) gewinnt zunehmend an Bedeutung für die baden-württembergische Gesamtwirtschaft. Bisher galten vor allem die Automobilbranche und der Maschinenbau als die prägenden Branchen der Südwestwirtschaft. Aber gerade auch der schnell wachsende IKT-Sektor leistet einen gewichtigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum. Belief sich im Jahre 1995 der Wertschöpfungsanteil des IKT-Sektors an der Gesamtwirtschaft noch auf 4,7 %, so waren es bereits 5,6 % im Jahre 2004. Maßgeblich für diese Entwicklung waren vor allem die Wirtschaftszweige »Datenverarbeitung und Datenbanken« sowie »Rundfunk- und Nachrichtentechnik«. Die Entwicklung der IKT-Branche verdeutlicht dabei exemplarisch den Strukturwandel von der Industrie- hin zur Dienstleistungsgesellschaft.

Unser täglich Brot– ein steter Quell der Lebensfreude

Die Auslagen der Bäckereien im Land sind an Vielfalt kaum zu überbieten: hier das herzhafte Bauernbrot, dort der leckere Obstkuchen und dazwischen die noch warme, frisch duftende Brezel. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Gaumenfreuden ist Weizenmehl, das zumeist aus heimischem Winterweizen gewonnen wird. Winterweizen stellt zwar höhere Ansprüche an den Standort als die anderen Getreidearten, verfügt aber unter den hiesigen Bedingungen über das bei weitem größte Ertragspotenzial.

Folgerichtig wird Winterweizen in Baden-Württemberg auf einer Fläche von rund 210 000 Hektar (ha) oder etwa einem Viertel des gesamten Ackerlandes angebaut. Auf den Plätzen zwei, drei und vier folgen Winter- und Sommergerste (100 000 ha bzw. 83 000 ha) sowie Hafer (31 000 ha).

Sonderabfallwirtschaft 2005

Im Europäischen Abfallverzeichnis sind Abfallarten, die für Mensch und Natur als potenziell gefährlich gelten, besonders gekennzeichnet. Die Entsorgung dieser Sonderabfälle unterliegt speziellen Anforderungen und wird im sogenannten Begleitscheinverfahren überwacht und dokumentiert. Das auf diese Weise registrierte Sonderabfallaufkommen hat in Baden-Württemberg mit 1,45 Mill. Tonnen im Jahr 2005 einen neuen Höchststand erreicht, obwohl die darin subsumierte Menge der verunreinigten Böden und Bauabfälle weiter deutlich unter dem Niveau von 2002 blieb. Die aktuelle Zunahme resultiert aus dem erhöhten Aufkommen bei den übrigen durch Produktion und Entsorgungsaktivitäten verursachten zahlreichen verschiedenen Abfallarten. Ihre Menge lag zusammen um 9 % höher als im Vorjahr und sogar 24 % über der Summe von 2002. Damit hat die Sonderabfallintensität der Wirtschaft im Land weiter deutlich zugenommen. Ein wesentlicher Grund für die aktuell stark erhöhte Sonderabfallmenge liegt auch in der Zunahme besonders überwachungsbedürftiger Rückstände aus Abfallentsorgungsanlagen, nicht zuletzt verursacht durch die in Folge des Verbots der Rohmülldeponierung stark ausgeweitete Verbrennung von Siedlungsabfällen.

Im Blickpunkt: Die Gemeinde Mutlangen im Ostalbkreis

Aus der Vielzahl der Daten, die im Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) sowie unter Regionaldaten verfügbar sind, lassen sich für jede der 1 109 Gemeinden in Baden-Württemberg (Stand: 1.Januar 2007) weitere interessante Erkenntnisse zur Struktur und Entwicklung gewinnen. Für Mutlangen sind beispielsweise folgende Ergebnisse aufschlussreich.

Lebendige Bürgergesellschaft in Baden-Württemberg

Ergebnisse des zweiten Freiwilligensurvey

Bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement, das sich aus der Mitte der Gesellschaft selbst organisiert, erbringt vielfache Leistungen an die Gesellschaft zum Wohl und Nutzen der Menschen. Freiwilliges Engagement ist dabei stark durch Engagement im sozialen Nahraum, das heißt im persönlichen Lebensumfeld gekennzeichnet. Der sozio-kulturelle, ökologische und ökonomische Wert, sprich die Ausbildung von sozialem, ökologischem und ökonomischem Kapital kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.