:: 2/2007

Wie man sich durch statistische Grafiken täuschen lässt

Baden-Württemberg stirbt nicht aus – es wird nur immer älter

Die Grafik scheint dies zu bestätigen. Heute leben in Baden-Württemberg mehr junge Kinder und Jugendliche als vor 100 Jahren. Das Erwerbstätigenpotenzial ist sogar fast drei Mal so hoch wie um 1900. Anteilsmäßig zugenommen haben nur die alten Menschen. Zudem scheinen ganz deutlich die Babyboomer (1975) und weniger deutlich der Pillenknick nach 1975 zu erkennen zu sein. Diese Prima-vista-Eindrücke sind teilweise falsch, da durch die Grafik nur absolute Entwicklungen vermittelt werden. Deren relative Anteile sind optisch kaum wahrzunehmen.

Baden-Württemberg wird Bevölkerung verlieren

Unter den gegebenen Bedingungen (Geburtenverhalten und Sterbewahrscheinlichkeiten) wird sich im Land bis zum Jahr 2050 die Bevölkerungszahl um etwa 0,5 Mill. verringern, und etwa den Stand von 2000 wieder erreicht haben.

Im Jahr 2050 kommen auf 16 Kinder und Jugendliche 37 über 60-Jährige

Bemerkenswert ist, dass sich der Anteil der Bevölkerung im Alter von 20 bis unter 60 Jahren kaum von jenem des Jahres 1900 unterscheiden wird.

Fazit

Strukturentwicklung in absoluten Anteilen darzustellen ist dann irreführend, wenn sich die Gesamtzahlen stark verändern. Es empfiehlt sich hier eine Trennung in die absolute Bevölkerungsentwicklung (Schaubild 2) und in die Entwicklung der Altersstrukturen (Schaubild 3).