:: 5/2007

100 Gründe für die amtliche Statistik

Was geschähe ohne amtliche Daten zum Gesundheitswesen?

  • Ohne Kenntnisse über Fachrichtungen, Patientenbewegungen, Bettenausstattung, Bettenauslastung und Kosten der Krankenhäuser hätten weder die Landesregierung noch kommunale Ebenen Planungsgrundlagen wie zum Beispiel für den Krankenhausplan des Sozialministeriums.
  • Ohne Krankheitsdiagnosen der in Krankenhäusern behandelten Patienten würde sich ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsvorsorge und der Infrastrukturverbesserung im spekulativen Bereich bewegen.
  • Ohne die Daten der Krankenhausstatistik hätten weder Patienten, noch Ärzte und Krankenhäuser umfassende Informationen über Ausstattungen und medizinische Arbeitsgebiete.
  • Daten der Krankenhausstatistik – insbesondere Daten der großen Rehabilitationseinrichtungen – werden für Planungen des Fremdenverkehrs und zur Optimierung des ÖPNV eingesetzt.
  • Ohne die Krankenhausstatistik fehlten die erforderlichen datenorientierten Indikatoren, um Kliniken unter Erfolgs- und Effizienzgesichtspunkten zu vergleichen.
  • Ohne die Daten der Krankenhausstatistik stünden Planungsinstitutionen und Forschungsinstitute keine vertrauenswürdigen Daten für die Konzepte der anstehenden Reformen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen zur Verfügung. Reformvorschläge müssten durch zeit- und kostenintensive Untersuchungen vorbereitet werden.
  • Ohne Daten der Krankenhausstatistik könnten Wirkungen und Erfolge der fortwährenden Reformen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen nicht verfolgt werden.

Was geschähe ohne amtliche Daten zum Sozialwesen?

  • Ohne die Pflegestatistik ließe sich zum Beispiel die Relation zwischen Pflegekräften und Pflegebedürftigen nicht ermitteln und daraus der künftige Bedarf an Pflegekräften nicht schätzen. Vor dem Hintergrund der Bevölkerungsprognosen für die nächsten Jahrzehnte, insbesondere was den Altersaufbau betrifft, ist eine aussagekräftige Datenbasis unerlässlich, um Entwicklungen in der pflegerischen Versorgung und in der Nachfrage nach pflegerischen Angeboten rechtzeitig zu erkennen und angemessen reagieren zu können.
  • Ohne die Kinder- und Jugendhilfestatistik würden wichtige Daten über Hilfen und finanzielle Aufwendungen fehlen, die für eine vorausschauende und präventiv wirkende Jugendhilfe von wesentlicher Bedeutung sind.
  • Ohne die Statistik über die Tageseinrichtungen gäbe es keinen Überblick über das Angebot verschiedener Formen der Betreuung in Tageseinrichtungen für Kinder und Daten über die personellen Voraussetzungen für einen bedarfsgerechten Ausbau dieses Angebots sowie die erforderlichen Grunddaten für die Planung von Tageseinrichtungen für Kinder auf örtlicher und überörtlicher Ebene. Es könnte nur geschätzt werden, welche Formen bei der Kinder- und Jugendhilfe in den nächsten Jahren in welchem Umfang gebraucht werden. Fehlinvestitionen und nur vage Mittelzuweisungen wären die Folge. Bei zu wenig Mitteln würde sich eine Mängelverwaltung etablieren, bei zu viel Mitteln eine Mittelverschwendung.
  • Ohne die Wohngeldstatistik stünden keine umfassenden und zuverlässigen Daten über die sozialen und finanziellen Auswirkungen des Wohngeldgesetzes bereit. Das Wohngeldgesetz ließe sich kaum fortschreiben und der Wohngeld- und Mietenbericht der Bundesregierung könnte nicht qualifiziert erstellt werden.
  • Ohne die Statistik der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung stünden keine Informationen über Mitglieder sowie die Rechnungs- und Geschäftsergebnisse dieser gesetzlichen Sozialversicherungen zur Verfügung, wodurch angesichts einer alternden Bevölkerung und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Lohnnebenkosten und damit auch auf den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg wesentliche Informationen fehlen würden.